Crossroads 2015: Tolle Auftritte von Sun And The Wolf und Die Nerven

Die Nerven beweisen in der Harmonie Live-Qualitäten. FOTO: Peter Szymanski

Als Sun And The Wolf als letztes Stück ihres Konzertes in der Bonner Harmonie „Oh My Lord” aus ihrem drei Jahre alten Album „White Buffalo“ anstimmen, da fühlte sich wohl jeder, der sich ihrer psychedelischen Musik hingab, ein wenig entrückt.

Von Dylan Cem Akalin

Brodie White von Sun And The Wolf. FOTO: Peter Szymanski
Brodie White von Sun And The Wolf. FOTO: Peter Szymanski

Brodie White (Vocals, Guitar), Peter Mangan (Guitar, Vocals), Achilles Charmpilas (Bass, Vocals) und Mikey Tweed (Drums) sind ein Quartett, das geradezu hingebungsvoll, ja lobpreisend hymnische Gitarrensounds und pulsierende Songs schafft, die sich am Sixties-Psychedelic Rock orientiert und manchmal stark an die kalifornische Sleepy Sun erinnert.

Es ist Musik, die Zeit und Raum vergessen lässt. Ein paar musikalische Ausbrüche täte der Band bei ihren Liveauftritten indes ganz gut. Doch die Musik steckt voller Entdeckungen. Mehr Erfolg wäre den in Berlin lebenden Neuseeländern wirklich zu wünschen. Der Tag Zwei beim Crossroads Festival des WDR Rockpalasts beginnt jedenfalls vielversprechend.

Setlist:

1.87 Years
2. All We Need
3. Mountains
4. Settle Down
5. You
6. 13
7. Into This Mess
8. Fisherman
9. Waves
10. Fading
11. Never Sorry
12. Crocodile
13. Oh My Lord

Die Nerven sind ein phänomenales Trio

Max Rieger, Sänger und Gitarrist der Nerven. FOTO: Peter Szymanski
Max Rieger, Sänger und Gitarrist der Nerven. FOTO: Peter Szymanski

Die Nerven sind ein phänomenales Trio aus Stuttgart, die mit ihrem scheppernden Sound, dem lässigen, fast gelangweilten Gesang schon stark an die deutsche Punkmusik der 1980er Jahre wie sie etwa Fehlfarben spielten erinnert. Das schwäbische Trio – Max Rieger (Gitarre, Gesang), Julian Knoth (Bass), Kevin Kuhn (Drums) – hat eine beachtenswerte Bühnenpräsenz. Songs wie „Barfuß durch die Scherben“ oder der Opener „Die Unschuld in Person“ sind trotz ihres so wütenden Frustes dennoch enorm energiegeladen. Die Lieder sind voller brisanter Wildheit, Musik und Texte, die den Schorf auf den Wunden der Seele aufreißen, und die Band ein Ereignis!

Setlist:

  1. Die Unschuld in Person
    02. Albtraum
    03. Hörst Du mir zu?
    04. Barfuß durch die Scherben
    05. Irgendwann geht’s zurück
    06. Blaue Flecken
    07. Jugend ohne Geld
    08. Dreck
    09. Gerade deswegen
    10. No Love Lost
    11. Der letzte Tanzende
    12. Morgen breche ich aus
    13. Angst
    14. Nie wieder scheitern

Heute spielen auf dem Festival in der Bonner Harmonie ab 19.15 Uhr Sonny Landreth und Miraculous Mule