Kasabian-Mastermind Sergio Lorenzo „Serge“ Pizzorno nimmt sich eine Pause von seiner Haupterwerbstätigkeit und veröffentlicht unter dem Akronym The S.L.P. das Album „The S.L.P.“!
„Die Sache ist die”, erklärt Sergio Pizzorno, „eigentlich hatte ich gar nicht vor, ein Album wie ‚S.L.P.‘ zu machen“. Nach dem Ende der Kasabian-Tour in Folge der Veröffentlichung des fünften UK-Nummer-Eins-Albums in Folge, „For Crying Out Loud“, fand er jedoch immer mehr Gefallen an dem Gedanken an eine Solo-Platte. „Ich habe seit 2004 alle paar Jahre ein Kasabian-Album gemacht, ich habe meine Standard-Prozeduren und meine bevorzugten Arbeitsweisen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich einen Reset brauche, so dass ich auch das nächste Kasabian-Album mit einer ganz neuen Perspektive angehen kann“.
Nichtsdestotrotz ging er davon aus, dass sein Album klingen würde wie… na eben wie man annimmt, dass ein Serge Pizzorno-Album so klingt. Der 38-Jährige ist schließlich nicht nur bekannt als Haupt-Songwriter von Kasabian, sondern auch als ein Mann, der sich vorgenommen hat, esoterische Einflüsse – von MF Doom über Bulgarische Psychedelia bis hin zu Avantgarde-Electronica – in den musikalischen Gesamtrahmen einer stadionfüllenden Mainstream-Rockband zu integrieren. Ein Solo-Album, so könnte man vermuten, böte Pizzorno die Chance, sich einmal richtig auszuspinnen, ohne einen Gedanken an die Eignung für Festival-Headliner-Auftritte verschwenden zu müssen.
„All das musste ich nicht im Hinterkopf haben”, nickt er. „Nicht immer denken zu müssen: ‚Ich brauche eine Single‘, war sehr befreiend. Was den Gesang angeht, konnte ich machen, was ich wollte, weder hinsichtlich Klangfarbe noch Charakter. Ich hatte die Möglichkeit, verschiedene Bereiche meiner eigenen Persönlichkeit auszuloten, die ich dann einfach ein wenig betonte. Anfangs dachte ich, dass ich wesentlich experimenteller und unkonventioneller sein würde, u.a. was die Länge der Songs angeht – dass ich mehr auf diese Sci-Fi, Krautrock-Schiene gehe. Was allerdings wirklich passiert war, dass ich sehr viel Tyler, The Creator und Mac Miller hörte. Ich war in dieser Welt. Ich entledigte mich aller meiner Synthesizer und Gitarren, nahm meine Smartphones und meinen Laptop und suchte mir Sounds heraus. Und das, was dabei herauskam, fühlte sich meiner Meinung nach genau richtig an. Auf gewisse Art und Weise ist das ein wesentlich psychedelischerer Schritt als das Album aufzunehmen, das ich selbst erwartet hatte.“
Live: 14.09.2019 Berlin, Frannz
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