Mit Wucht ins Getümmel: John Connor gibt mit Dog Eat Dog Gas ohne Ende

Dog Eat Dog: John Connor FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

Jazz-Punk-Hip-Hop-Rock? Scheiß egal! Dog Eat Dog machen Musik, die keine Schleichspur kennt. 47 Minuten reichen der Truppe um John Connor, um das Publikum am Dienstagabend auf dem Bonner Kunst!Rasen in Partylaune zu bringen. Die amerikanische Crossover-Band aus New Jersey, die Hardcore-Punk, Heavy Metal und Hip-Hop mit allerlei Musikzitaten kombiniert, wirft sich mit Wucht ins Getümmel. Ein Spitzensupport für Limp Bizkit.

Von Dylan Cem Akalin

Dog Eat Dog: Roger Haemmerli FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

„I Like To Move It!“ John Connor kommt mit dem Reel 2 Real-Song auf den Lippen auf die Bühne und liefert eine Rap-Einlage noch bevor seine Musiker überhaupt an ihren Instrumenten sind. Der Mann mit dem Wahnsinn eines Ozzy Osbourne und eines Wingsuit-Athleten in den Augen verliert keine Sekunde. Der Mann will! Und der Mann kann! Das T-Shirt signalisiert schon, wie es um ihn steht. „Ready To Die!“, heißt es auf dem Notorious B.I.G.-Shirt. Connor springt, schreit, singt, hüpft, spritzt mit einer Wasserpistole in die Menge und klettert am Ende über die Absperrung und steht mitten in der Meute.

Roger Haemmerli spielt derweil stoisch seine Gitarre, mal mit orientalisch anmutenden Riffs, mal deutet er Black Sabbaths „Paranoid“ an. Die Crossover-Pioniere spielen Händels-Sequenzen ein oder rappen zu Steely Dans „Aja“. Wenn die Riffs besonders metallisch werden, reißt Connor die Augen auf und wedelt mit dem weißen Handtuch als wär’s ne Peitsche. Natürlich spielen sie „ISMS“, was die Fans sowieso schon auf Tempo 100 bringt.

Ra Díaz von Suicidal Tendencies

Dog Eat Dog: special guest Ra Díaz von Suicidal Tendencies FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

Und dann kommt special guest Ra Díaz von Suicidal Tendencies auf die Bühne und übernimmt den Bass. Bei „Rocky“ kommt Bassist Dave Neabore zu seinem Soloeinsatz als Sänger. Er trägt den Italian Stallion-Boxermantel, während Connor den Weltmeistergürtel hochhält. Bei dem schnellen Kultsong  bleibt wirklich niemand mehr auf dem Rasen unbeteiligt. Drummer Brendan Finley darf bei „Step right in“ nach vorne („Zicke Zacke Zicke Zacke…“) und rappt, was das Zeug hält. Bei „Expect the Unexpected“ ist die Stimmung eigentlich schon so gut, als wär Dog Eat Dog der Hauptact. Am Ende bedauert Connor noch den Abriss der Kölner Kultkonzertstätte Underground. „Peace! Respect!“ 19:44 Uhr ist alles vorbei. Geiler Auftritt.

Am späten Abend indes steht die ganze Band am Merchendise-Stand, verteilt Küsschen, Umarmungen, Bruderhandschläge, und Connor lässt sich mit den Fans fotografieren, bis wirklich der letzte Fan vom Platz ist. Respekt!

Dog Eat Dog: Bassist Dave Neabore als „Rocky“ FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski
Dog Eat Dog FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski