Keine Simple Minds und kein Santana wegen Coronavirus: Immer mehr Konzerte in der Region Köln/Bonn werden abgesagt und/oder verschoben

Eine Frau schützt sich mit einem Mundschutz gegen Coronainfektion. FOTO: Juraj Varga from Pixabay

Immer mehr Veranstalter und Künstler sagen wegen der steigenden Infektionsgefahr mit dem Coronavirus Konzerte ab. Die Zahl der Infizierten und der Kontaktpersonen, die sich in häuslicher Absonderung, also in Quarantäne, befinden, steigt unterdessen stetig.

Von Dylan Cem Akalin

Max Giesinger meldet am Abend: „Ich habe traurige Nachrichten: Leider müssen die Konzerte in Neu–Ulm, Fürth, Magdeburg, Bremen, Flensburg, Lübeck und Erfurt verschoben werden. Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus, haben die Behörden in vielen Bundesländern Großveranstaltungen über 1.000 Personen mit sofortiger Wirkung untersagt. Wir arbeiten parallel schon an Nachhol-Terminen und melden uns so schnell wie möglich mit News!“

Auch der große Veranstalter Prime Entertainment, der jährlich ca. 500 Konzerte und Events veranstaltet, erklärt, dass sie am Dienstag um 16.00 Uhr einen offiziellen Erlass der entsprechenden Kommunen bekommen haben, dass Veranstaltungen mit über 1.000 Besuchern ab sofort abzusagen sind. „Die Vorbereitungen auf den nun eingetretenen Fall liefen parallel zu der Bearbeitung der Konzerte für den Fall, dass sie stattfinden dürfen.“

Es werde nun im Einzelnen geprüft, welche Konzerte möglicherweise wann nachgeholt werden können. Auch ob bereits gekaufte Tickets weiterhin für etwaige Termine Gültigkeit behalten werde individuell geklärt. „Sobald es zu den nicht stattfindenden Konzerten Neuigkeiten gibt, werden wir diese sofort auf unserer website und unseren social media Kanälen verkünden“, heißt es.  Welche Veranstaltungen im Einzelnen zunächst von einem Ausfall betroffen sind kann auf unserer website www.prime-entertainment.de und den social media Kanälen facebook (https://www.facebook.com/primeentertainment/) und instagram (https://instagram.com/prime_entertainment_gmbh) entnommen werden. 

Entsprechende Veranstaltungshinweise gibt es beispielsweise auf der Webseite des Palladiums in Köln, wo Konzerte mit bis zu 4000 Fans stattfinden. Verschoben wird das Konzert der österreichischen Rockband Wanda (eigentlich 13. März) und Finch Asozial (22. März). Abgesagt werden: Fritz Kalkbrenner, Simple Minds, The Script, Nico Santos, Underworld, Deine Freunde, Kummer, Pentatonix, Avril Lavigne, JuJu und mehr.

„Veranstaltungsbetrieb in der LANXESS arena vorerst pausiert“, heißt es bei der größten Halle in der Region. Das Konzert von AnnenMayKantereit an diesem Freitag findet also ebenso nicht statt wie James Blunt am 17. März, Santana am 23. März, Santiano am 30. März, Loredana am 31. März und andere Events. einige der Konzerte werden nachgeholt, heißt es.

In der Philharmonie Köln werden Konzerte, bei denen unter 1.000 Personen zu erwarten sind, stattfinden. Diese Regel gilt zunächst bis 10. April. Alle betroffenen Konzerte werden entsprechend auf der Webseite der Kölner Philharmonie gekennzeichnet. An diesem Donnerstag wird der PhilharmonieLunch mit dem Jazzchor der Universität Bonn abgesagt. „Klezmer for Peace“ mit Giora Feidman am Freitag, 13. März, findet offenbar dagegen statt.

„Die jetzt eingetretene Situation stellt alle Beteiligten vor sehr große Herausforderungen, insbesondere die sich auf Tournee befindlichen Künstler und deren Crews genauso wie örtliche Dienstleister, Konzerthallen und Clubs, Personal wie Securities, Auf- und Abbauhelfer und nicht zuletzt uns als Veranstalter und natürlich das Publikum“, so das Prime Entertainment Team.  „Es ist ein immenser logistischer Aufwand von Nöten, um Absagen zu kommunizieren und zu händeln und gleichzeitig Nachholtermine für Tourneen zu finden, die möglicherweise Europa- oder gar weltweit touren.“

Man arbeite mit Hochdruck daran, für jede Show eine möglichst verträgliche Lösung zu finden und habe die Hoffnung, dass es in vielen Fällen zu neuen Terminierungen kommt, heißt es. „Wir sind selber Musikfans und die momentane Situation ist neben den einschneidenden wirtschaftlichen Folgen vor allem auch emotional eine sehr schwierige, die uns mit großer Traurigkeit erfüllt.  Dennoch steht die Gesundheit unserer Konzertbesucher, Künstler und aller beteiligten Personen an einem Konzert über allem und so haben wir größtes Verständnis für die von den Behörden eingeleiteten Maßnahmen.“