„So arbeiten absolute Stümper oder wahnsinnig krasse Profis.“ – Schreng Schreng und La La im Interview

Im Interview: Esel und Anwalt, a.k.a. Sänger Jörkk Mechenbier und Gitarrist Lasse Paulus FOTO: Lucja Romanowska

Am 26.03.2021 erscheint mit „Projekt 82“ das dritte Studioalbum des Duos Schreng Schreng und La La. Wir sprachen mit Esel und Anwalt, a.k.a. Sänger Jörkk Mechenbier  und Gitarrist Lasse Paulus per Videokonferenz über das Aufnehmen und Veröffentlichen während einer Pandemie, Politik und Humor in der Musik und warum die Charts diesmal eine besondere Rolle spielen.  

Von Freda Ressel

Normalerweise die langweiligste aller Startfragen, jetzt haben wir aber ein Jahr Pandemie hinter uns, und es geht nicht mehr nur um Belanglosigkeiten. Also,  wie geht es euch?

Lasse: Ich bin tatsächlich gestresst. Ich glaube, dass gerade Leute mit Kindern keinen Bock mehr haben. Klar, uns geht es gut, wir sind gesund und haben keine Krankheitsfälle in der Familie zu beklagen, aber ganz langsam geht es mir ein bisschen auf die Nerven. Wenn ich auf Twitter, Facebook oder in den Kommentarspalten von Spiegel Online und  Co. nachlese, wie sich das Meinungsbild darstellt, bekomme ich schlechte Laune. Da draußen sind einfach zu viele Menschen, die am Rad drehen und den Ernst der Situation noch nicht ganz verstanden haben.

Jörkk: Mir geht es gut. Ich bin ja Nichtstun und Nicht-arbeiten-gehen gewöhnt. Das mache ich in der Pandemie genauso erfolgreich wie vorher (lacht). Es geht ja schon eine ganze Zeit so, dass alle langsam genug haben. Aber was sollen wir darüber reden? Wir müssen es ja aussitzen. Jeder hat da sein Päckchen zu tragen, seien es nun Kinder und Home Schooling oder die Homeoffice-Situation, die psychosomatisch krank macht. Ich glaube, es zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, dass ein gewisses Unwohlsein an der Tagesordnung ist bzw. die mentale Gesundheit in Gefahr ist. Weil man aber auch keinen Ausgleich hat. Jetzt wird es einfach Zeit, ganz hart auf die Backenzähne zu beißen und die Abendgebete zu intensivieren, damit das aufhört.

Nächste Woche erscheint mit „Projekt 82“ euer drittes Studioalbum. Wie fühlt es sich an, mitten in der Pandemie ein Album zu veröffentlichen? Das läuft ja wahrscheinlich deutlich anders als normalerweise.

Jörkk: Eigentlich gar nicht… bis auf die fehlenden Live-Konzerte. Man macht ja als Band sonst auch nichts, außer Teaser zu posten, Videos hochzuladen oder Dinge anzukündigen.

Lasse: Das reine Veröffentlichen tangiert uns ja in dem Sinne gar nicht. Rookie Records macht ihre Sachen und wir machen auf Social Media ein bisschen Klimbim –­ das einzige was fehlt ist das Release-Konzert und die Tour zur Veröffentlichung.

Jörkk: Das verwechselt man gerne. Man macht das, wie man es immer macht, ist aber Corona-genervt, wie man es auch ohne Release wäre. Das Doofe ist halt Corona und nicht das Albumrausbringen. Es fühlt sich deshalb nur doof an weil es in der jetzigen Situation so abgekoppelt ist vom Bandbetrieb. Wir proben ja eh nie, deshalb ist es natürlich noch schlimmer, wenn die Konzerte wegfallen, weil das sonstige aktive Bandsein, wie eine Albumproduktion nur alle 5 Jahre passiert. Ansonsten funktionieren wir über Konzerte und dieses gemeinsame Unterwegssein.

Ihr habt coronakonform weitestgehend getrennt aufgenommen – die Musik wieder bei Kilian Bungert (Karlsson, D.F.T.)  in Köln, der das Album auch produziert hat, den Gesang in Hamburg bei Kristian Kühl (Trixsi). Das klingt, als wäre sehr viel Vertrauen nötig um so zu arbeiten…?

*beide lachen schallend*

Lasse: Ich verrate dir ein Geheimnis: Wir haben drei Termine im Studio in Köln gehabt. Beim ersten war Jörkk dabei. Da haben Kilian und ich drei Tage lang aufgenommen und Jörkk hat sich darauf beschränkt, unten in der Wohnung irgendeine Serie zu gucken. Er kam dann am zweiten Tag kurz für eine halbe Stunde hoch, hat den Text zu „Alukappenspacken“ geschrieben und eingesungen, und danach hat er weiter unten Rotwein getrunken und Serien geguckt. Dann ist er nach Hause gefahren.

Ich hab dann mit Kilian beim zweiten Termin die restlichen Songs aufgenommen, die ich zwischendurch zwischen Kind ins Bett bringen und um 22 Uhr ins Bett fallen geschrieben habe. Das haben wir dann Jörkk geschickt. Und was macht er? Drei Wochen nichts. Und nach dem zehnten Anpöbeln, er solle jetzt mal abliefern, geht er einen Tag ins Studio und schickt mir alle halbe Stunde ein neues MP3-File mit einem neuen, auf das jeweilige Lied eingesungenen Text. Am nächsten Tag hab ich mir das alles noch mal in Ruhe angehört und bei zwei Liedern kleine Anmerkungen an Jörkk geschickt. Dann hat der Knallkopf diese zwei Stellen nochmal eingesungen und dann war sein Part fertig. So arbeiten absolute Stümper oder wahnsinnig krasse Profis. Du darfst selber aussuchen, unter was Jörkk einzusortieren ist.

Ihr hättet mit dieser Art zu arbeiten ja durchaus die Chance, die effizienteste Band der Welt zu sein. Das ist jetzt aber trotzdem „erst“ das dritte Studioalbum.

Jörkk: Das ist bei anderen Bands ja ganz ähnlich. Die brauchen ja nicht fünf Jahre, um die Songs zu schreiben, sondern nur, um ins Studio zu gehen und sie aufzunehmen. Wir gehen erst ins Studio, wenn Lasse sagt, dass es mal wieder Zeit wird. Wir merken es immer, wenn wir viel live gespielt haben, und einfach keine Lust mehr haben immer dieselben Songs zu spielen. Im Tagesgeschäft kommen wir gar nicht dazu, darüber nachzudenken.

Lasse: Was das angeht, war Corona für uns ein Glücksfall, weil klar war, dass das ganze Jahr über mit der Band nichts mehr passieren wird. Gleichzeitig war mir aber klar, dass ich ausraste, wenn ich dieses Jahr nichts mache, was mich aus dem Alltagsstress rausholt. Ich bin sehr froh, dass Jörkk dann zugestimmt hat. Ich habe Jürgen (Schattner/Rookie Records) angerufen, und gefragt wann für das Label eine Veröffentlichung sinnvoll wäre, und die Ansage war, dass es wenn im ersten Quartal 2021 kommen sollte. Ich hab mich darüber total gefreut, weil ich weiß, dass wir unter Druck abliefern. Wenn er Oktober gesagt hätte, bin ich nicht sicher, ob wir bis jetzt überhaupt einen Song geschrieben hätten.  

„Projekt 82“

Das Album heißt ja „Projekt 82“. Was steckt hinter dem Namen?

Jörkk: Wie alles bei uns, ist das eine absolute Schnapsidee. Wir leben ja auch viel von diesem Geben und Nehmen in den sozialen Netzwerken, also dass Lasse sich aufregt über meine Zweit- und Drittbands, die alle nicht ansatzweise den Stellenwert haben, den Schreng Schreng und La La hat.

… das ist also deine Hauptband?

Jörkk: Jaja, das kannst du auch gerne so veröffentlichen. Jedenfalls hat Trixsi im pandemischen Sommerloch das Unding geschafft, auf Platz 83 der Charts einzusteigen.

Lasse: Ich habe erfahren, dass sie das geschafft haben und war ehrlich schockiert. Ich weiß auch noch wo ich war, als ich das das allererste Mal gehört habe.

Jörkk: Wie bei 9/11.

Lasse: Ich werde ihn auch niemals vergessen, diesen Schock. Jedenfalls war ich da im Schrödingers in Hamburg und habe gedacht, dass das echt nicht wahr sein kann. Mit 46 verkauften Einheiten kann man doch nicht in den Charts landen.

Jörkk: Ich darf vielleicht schon mal verraten: Wir haben durch die Pre-Order jetzt schon mehr Platten verkauft als Trixsi mit dem Chartseinstieg, aber es wird vielleicht für uns trotzdem nicht klappen, weil dieses Jahr halt auch andere Bands Platten veröffentlichen.

Ja, es haben vermutlich viele Bands die Coronazeit genutzt.

Lasse: Die haben aber länger gebraucht, ihr Album aufzunehmen.

Jörkk: In irgendeiner Serie habe ich die Tage das Zitat gehört „Es geht nicht darum, dass man der Beste ist, sondern, dass man der erste ist“.

Mut zur Grandezza

Kommen wir zur Musik: Ihr seid ja eigentlich eher eine Band, die sich durch „weniger ist mehr“ auszeichnet. Beim Intro, dem Titeltrack von „Projekt 82“, setzt ihr eher auf Reizüberflutung in Form von einer Vielzahl von teilweise sehr persönlichen Sprachnachrichten. Diese werden mit emotionaler Musik unterlegt. Es folgt ein nahezu stadionpoppiges Finale, und ein emotionales Outro. Woher kommt der Mut zur Grandezza?

Lasse: Das ist kein Mut, das ist Kilian. Wenn man sich „Berlusconi“ und „Echtholzstandby“, welches ja ebenfalls von Kilian produziert wurde, im Vergleich anhört, erkennt man schon die Entscheidung, den Sound breiter aufzustellen, damit es nicht langweilig wird. Zwischen dem letzten Album und „Projekt 82“ lagen jetzt aber knappe fünf Jahre, und auch der technische Fortschritt ist fünf Jahre weiter. Hätten wir beim Debüt den Plan, die Zeit und das Know How gehabt, dann hätten wir das vielleicht auch schon damals gemacht.

Jörkk: Das hat damals aber auch ohne gereicht, mehr wollten wir nicht. Jetzt kam halt dazu, dass wir uns auch nicht wiederholen wollten.

Die erste Single, „Alukappenspacken“, ist eine deutliche Ansage gegen Verschwörungstheoretiker*innen und Stammtischparolen. Seid ihr politischer geworden? Oder eher lauter?

Jörkk: Politisch waren wir schon immer. Alles ist politisch. Aber durch diesen Ansagesong sind wir natürlich lauter geworden. Da war ja klar, dass man den dann mit E-Gitarre machen muss, wenn man schon so etwas auszukotzen hat. Ansonsten haben die Songs immer eine politische Komponente oder bilden zumindest eine Lebensrealität ab, die für eine gewisse politische Gesinnung steht, selbst in den persönlichen Liedern.

„Spraypaint the Walls“

Lasse: Auch da könnte man weiter ausholen. Ich hab den Song auf der Akustikgitarre geschrieben und ihn auch so gespielt, dass ich diesen Punkansatz von Songs wie „Spraypaint the Walls“ mit drin hatte. Dann haben wir ihn aufgenommen und es klang total langweilig. Also haben wir die E-Gitarre genommen. So kamen wir logischerweise auf das Schlagzeug. Kilian und ich hatten dann einen Riesenspaß, dieses Get Up Kids-Keyboard reinzupacken. Ich glaube das Album würde nochmal anders klingen, wenn wir wirklich gemeinsam drei Wochen im Studio hätten sein können. Aber wir sind weder lauter geworden, weil ich glaube, dass „Bremse“ oder „Spraypaint the walls“ auch laut sind. Wir haben es nur einfach mal mit einer E-Gitarre gemacht. Und politisch waren wir schon immer, wie Jörkk ja schon gesagt hat. Ich wäre auch noch viel politischer geworden auf dem Album, weil ich tatsächlich mega genervt von der momentanen politischen Situation bin.

Bei „1 Shanty gegen doof“ sprecht ihr ein Thema an, das gerade viele Menschen bedrückt, nämlich dass die Grenzen zwischen „gut“ und „böse“ immer mehr verschwimmen und man sich innerhalb der eigenen Blase, oder eine Blase weiter, schon wundert, wer da wo mitmarschiert. Die im Text angebotene Lösung ist, dass man eigentlich fast nur noch gucken kann, dass man mit seinem Spiegelbild klarkommt. Ist das nicht eine wahnsinnig deprimierende Erkenntnis gerade als Texter?

Jörkk: Naja, kommt drauf an wie sehr man in der Lage ist, sich über sich selber zu erfreuen. Wenn man egoman ist, ist das leichter (lacht). Es heißt nicht, dass man aufgeben muss, sondern dass man nicht zu große Ansprüche haben kann an die anderen Blasen, weil die nun mal eben andere Gedankengänge haben. Das heißt nicht, dass es einen nicht vollkommen verrückt macht oder schlaflose Nächte bereitet, was da an Gedankengut rumschwirrt. Aber das kann man per se nicht ändern. Eigentlich ist der „Shanty gegen doof“ auch der politischste Song, auch wenn er eher persönlich ist. Aber es ist der aussagekräftigste Song zu den aktuellen Problemen.

Ihr habt schon immer ganz viel nach den Fehlern bei euch selber gesucht oder sie benannt in den Texten. Im Vergleich zu den letzten beiden Alben geht es diesmal aber dabei deutlich weniger witzig zu. Ihr hattet ja bereits bei der EP „Alles muss brennen“ einen ernsteren Ton angeschlagen, kann man das als Zäsur sehen oder ist es diesmal einfach der Zeit geschuldet?

„Wir sind ja keine überwiegend traurige Band“

Jörkk: Ich glaube das ist Zufall. ich bemerke das gar nicht so. Wobei ich aber das Gefühl habe, dass wir auf der Bühne immer alberner werden bzw. wissen, dass das ein Trademark von uns ist, das nicht verloren gehen darf. Ich dachte deshalb eine Zeit lang, dass man immer so ein bisschen was humoriges in den Songs haben muss, weil das sonst nicht dazu passt. Mittlerweile finde ich das aber auch gut und spannend, wenn man halt ein bisschen ernster ist, um das dann live zu zerschießen oder auf die Schippe zu nehmen. Wir sind ja keine überwiegend traurige Band, wenn wir auf der Bühne stehen. Aber ein Konzept steckte da für mich nicht hinter.

Lasse, du singst auf dem Album das erste mal Leadvocals bei einem Song – dem Cover von „Summer“ von Buffalo Tom. Warum dieser Song?

Lasse: Ich habe vor knapp 10 Jahren um 4 Uhr nachts in einem Backstageraum im tiefsten Osten geschlafen. Ich schlaf ja Backstage gerne mal ein. Irgendjemand kam auf die Idee mich aufzuwecken und zu sagen „Spiel was!“… Ich habe dann „Summer“ gespielt, weil es das einzige Lied ist, das ich zu jeder Tages- und Nachtzeit singen kann. Mich guckten die drei Leute die noch im Raum waren – unser Dingo, unser regionaler Booker und Jörkk – mit großen Augen an und meinten „Alter wie geil ist das denn“. Nachts um 4, weißte bescheid… haha. Seitdem ist der in unserem Liverepertoire. Aber nur, wenn ich da Lust darauf habe, weil ich mich danach fühlen muss. Ich bin ein eher schüchterner Musiker und halte mich nicht unbedingt für einen guten Sänger. Außerdem haben wir uns als wir ins Studio gegangen sind überlegt, wie wir über 17 Minuten Spielzeit kommen. „Summer“ dauert 3 Minuten und wir haben halt Zeit schinden müssen.

Jörkk: Es haben auch viele Leute danach gefragt, die sich immer freuen, wenn Lasse „Summer“ spielt. Deshalb war es eine nette Idee, den Leuten das Geschenk zu machen und ihnen einen Moment Pause von mir zu geben.

Lasse: Es hat mich große Überwindung gekostet, den Song zu singen und ich habe beim Mixing sehr mit mir gehadert ob man da so machen kann. Jörkk und Kilian waren so nett, mich nicht komplett auszulachen als der Mix fertig war. Irgendwann habe ich es den beiden geglaubt, dass das so okay ist. Aber ich habe beide glaube ich zehn Mal getrennt voneinander gefragt.

Jörkk: Das war richtig hart ihn so oft anzulügen.

Lasse: Und jetzt ist es zu spät, jetzt ist die Platte gepresst. Und von meiner Gesangsperformance abgesehen bin ich auch mega happy, alleine das Klavier und diese geilen Chöre, die Jörkk und Kilian eingesungen haben. Super.

Jörkk: Wir haben ja auch bisher immer ein Cover auf dem Album gehabt, deshalb war es auch naheliegend, den Song zu nehmen, der ja auch live immer gut funktioniert.

„Du kaputt, ich kaputt“

Was war für euch jeweils der schönste und er schlimmste Moment bei den Aufnahmen?

Jörkk: Schlimmsten gab es nicht, Schönster: als wir fertig waren.

Lasse: Du bist ja maximal 10 Stunden im Studio gewesen. Was soll da schlimm gewesen sein?

Jörkk: Ja, und was gut? Das schlimmste war, als ich bei Kristian im Kühlschrank gucken wollte, ob noch Bier da ist, und Kristian mir noch etwas hinterher ruft. Ich hab das nur nicht verstanden, hab den Kühlschrank aufgemacht und direkt gedacht, ich müsse jetzt sterben, weil da vor Wochen mal ein Camembert reingelegt wurde und dieser Geruch mir dann sehr unvermittelt entgegenschlug. Das schönste war, als mir wieder einfiel, wie Kilians Freundin, mit vollem Namen heißt. Bei der Vorstellung, dass Roxy Ferrigno (die sich den Nachnamen mit dem ersten Hulk-Darsteller Lou Ferrigno teilt, Anm. d. Red. ) bei uns im Cover steht, da sie die Backingvocals bei „Du kaputt, ich kaputt“ singt, hab ich mich schon ein bisschen gefreut.

Lasse: Das waren Jörkks Highlights. Du siehst, es hat viel mit Musik zu tun (lacht). Ohne Witz, für mich war das ein Krampf. Ich hasse es, im Studio zu sein. Ich find da nichts geil, bin aber mit dem Ergebnis zufrieden. Jörkk hat gesagt, das ist das erste Album von Schreng Schreng und La La, das du dir auch zuhause anhören kannst. Das kann ich sehr gut nachvollziehen und ich bin sehr froh, dass es so geworden ist. In sofern ist das natürlich ein schöner Moment. Für mich ist es aber auch ein schöner Moment, dass ich mit Jörkk überhaupt in der Lage sein darf, ein Album aufzunehmen, weil das das ist, was ich mein ganzes Leben lang machen möchte.

Und den schrecklichsten Moment kennt jeder Gitarrist auf meinem Niveau. Wenn du zum 45. Mal das Gitarrenpicking nicht auf den Klick eingespielt bekommst und der Tontechniker dich anguckt und fragt ob er es selber einspielen soll, dann ist das schon ernüchternd. Mir gehen Studioaufnahmen eher auf die Nerven. Ich möchte mit Jörkk Bier trinkend auf der Bühne stehen und nicht stundenlang im Studio sitzen, um auf Klick den Mist einzuspielen.

Zum Abschluss: Was macht ihr, wenn es klappt mit der 82?

Lasse: Wenn es am Ende nicht reicht, dann sind Jörkk und ich uns glaub ich einig, dass wir dann das nächste Album einfach nochmal „Projekt 82“ nennen und uns ein bisschen mehr Mühe geben. Sollte es funktionieren, dann werde ich höchstpersönlich einen Brief an die Band Trixsi schreiben, und mit dickem Edding „Ihr könnt nix“ draufschreiben. Und dann werd ich mir die „Musikwoche“ besorgen, das Chartsposter raustrennen, mir einen Rahmen mit Passepartout kaufen und mir das Ding in die Wohnung hängen. Aber um das Ganze mal zu entzaubern… ich glaube, es ist uns scheißegal. 

Jörkk: Ja, das hat wirklich überhaupt keine Bewandtnis – es ist nur eine weitere Schnapsidee aus dem Hause Schreng Schreng und La La.

Lasse: Aber es hat uns geholfen, nicht über den Namen des Albums nachdenken zu müssen. Was meinst du, was wir für Firmenmeetings hatten, um den Albumtitel „Echtholzstandby“ hinzukriegen.

Wir danken Euch für das Gespräch!