
Mehr als sieben Jahre nach dem Tod des einzigartigen irischen Gitarristen erscheint eine anspruchsvolle Auslese einiger der bekanntesten Blues-Songs von Gary Moore, nun gespielt von verschiedenen, ausgezeichneten Musikern weltweit. Bob Daisley and Friends erweisen dem Iren mit „Moore Blues For Gary“ ihre Referenz.
Von Tania Rusco
Niemand besser als Bob Daisley (Rainbow, Ozzy Osbourne, Uriah Heep) hätte so ein Projekt zu Stande bringen können. Dem Bassisten und Produzenten ist die Erscheinung der ersten Moore-Platte zu verdanken, er kannte Gary Moore schon seit den 80er Jahren, als sie zusammen spielten.
Daisey konnte für dieses luxuriöse Tribute-Album eine Reihe Künstler der ersten Riege gewinnen, wie Joe Lynn Turner, der selbst einen ähnlichen Lebenslauf wie Daisey hat, bei „Power of the Blues“, oder wie Glenn Hughes (Bassist von Deep Purple in den 70ern und Sänger von Black Sabbath in den 80ern) bei „Nothing´s the same“. Etwas überraschend ist die Wahl von Danny Bowes, Frontmann von Thunder, für den unsterblichen Klassiker „Still got the Blues“, eine Wahl, die aber gut funktioniert: Die kratzige Stimme von Bowes, so unterschiedlich als die von Moore, bietet eine interessante Variation der Originalversion.
Doug Aldrich, Damon Johnson und Steve Lukather
Rhythmische Melodien wechseln sich mit klassischen Blues Songs. So verrät die Gitarre bei „The Loner“ die rockige Herkunft von Doug Aldrich (Whitesnake, Dio, Dead Daises). In dieselbe Richtung bewegen sich die Saiten der Gitarre und die Stimme von Damon Johnson (Thin Lizzy, Black Star Riders, Alice Cooper), während bei „The Blues Just Got Sadder“ Steve Lukather (Toto) sich in die Blues-Tradition stellt.
Treue, faire Wiedergabe des Originals
Insgesamt sind keine großen Abwandlungen zu den originellen Stücken zu verzeichnen. Alle eingeladenen Künstler sind in jeder Hinsicht technisch perfekt und geben eine würdevolle Interpretation der Werke Moores wieder. Die Songs sind zwar individuell, haben aber keinen Anspruch auf Originalität. Keine Experimente also, eher eine treue, faire Wiedergabe scheint hier der Zweck zu sein, was auch sicher gut gelungen ist.
Mit der Auswahl der bekannten Meisterstücke von Moore und die Auslese leidenschaftlicher Musiker lässt sich „Moore Blues For Gary“ köstlich genießen: Ein schönes, sehr angenehmes Geschenk an Gary Moore und alle seine Fans.