CD-Kritik: Orchestral Manoeuvres in the Dark „The Punishment Of Luxury“

Sie waren mal Vorreiter des Synthpop, jetzt haben Orchestral Manoeuvres in the Dark mit „The Punishment Of Luxury“  ihr 13. Studioalbum herausgebracht – und lassen einen damit etwas ratlos stehen.

Von Dylan C. Akalin

„Architecture & Morality“, das dritte Studioalbum der britischen Pop-Band, war 1981 mit seinen Sounds, mit seiner Verbindung von Synthpop und Progressive Rock ein Meilenstein. Und auch das zwei Jahre später erschienene „Dazzle Ships“ gehört zu den genialen Arbeiten des Duos Andy McCluskey und Paul Humphreys. Dass sie danach zwischendurch auch mal dem Kommerz verfielen, geben die beiden im Interview ja offen zu. Auf dem neuen Album ist von den einstigen Pionieren, die viele Bands, darunter The XX oder The Killers, beeinflusst haben, nicht mehr viel zu hören.

Der Opener und gleichzeitig das Titelstück klingt, als käme es direkt aus der Eighties. „Isotype“ versucht mit Soundfetzen etwas aus der Antiquiertheit herauszubrechen, „Robot Man“ entschädigt dann ein wenig für die beiden eher belanglosen Stücken, weil es sowohl mit Sounds als auch mit Rhythmen spielt, die Struktur weist auf das Vorbild Kraftwerk hin. „What Have We Done“ erinnert etwas an Art of Noise und wäre in den 80ern sicherlich ein Hit geworden. Dennoch beweist das Duo hier sein Gespür für schöne Melodien. Der beste Track ist „As We Open, So We Close“, weil sich OMD entfernt von gängigen Strukturen und mit Instrumenten der Glitch-Music durchaus gelungen spielt – und es eine wunderschöne Ballade mit hinreißendem Gesang ist. Da blitzt auch etwas von den Pionieren auf. Insgesamt: Tolle Sounds, melodisches Songwriting, aber Spiel mit Elementen des Industrial, des Technos und deren Verknüpfung mit dem eher süßlichen, eingängigen Synthpop ist wenig überzeugend. Schade.

THE PUNISHMENT OF LUXURY TOUR
25.11. Erfurt, Traum Hits Festival
26.11. Hamburg, Große Freiheit
28.11. Berlin, Huxleys
29.11. Leipzig, Haus Auensee
30.11. München, Tonhalle
02.12. Offenbach, Stadhalle
03.12. Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle

Tickets sind an allen bekannten VVK-Stellen oder www.eventim.de erhältlich.