Von Cem Akalin
Wer zu den Coolen gehören wollte damals in den 1970er Jahren, der musste schon UFO hören. „Flying – One Hour Space Rock“ und das folgende Live-Album gehörten zu den innovativsten, berauschendsten Rockklängen der Zeit. Zunächst noch mit dem Gitarristen Mick Bolton. Und dann kam Michael Schenker, den die Briten von den gerade erfolgreichen Scorpions abwarben. Schenker bewies bei UFO, dass auch harter Rock elegant sein durfte, dass Heavy Metal nicht nur aus dumpfen Powerchords bestehen musste.
Der ideenreiche, kreative Musiker wurde schnell einer der begehrtesten Gitarristen des Rock. Und der 59-Jährige hat es immer noch drauf. Das bewies er am Dienstagabend im Brückenforum mit einer musikalischen Tour d’Horizon: Natürlich spielte er mit seiner exzellenten Band UFO-Stücke wie „Doctor, Doctor“ oder „Rock Bottom“. „Armed and ready“ und „Victim of illusion“ sind ja schon so was wie Klassiker. Das Außergewöhnliche des Abends war aber, dass er mit „Rock you like a hurrican“, „Lovin you sunday morning“ und anderen Songs bewies, dass diese Band vielleicht die besseren Scorpions sind. Ganz groß: Doogie White konnte seine ganze Klasse trotz miserabler Gesangsanlage eindrucksvoll abliefern. Ein Abend nicht nur für Nostalgiker.