Programmänderung: Thomas Quasthoff kommt zum Jazzfest Bonn

Thomas Quasthoff. FOTO: JFB

Der weltbekannte Bariton Thomas Quasthoff kommt zum Jazzfest Bonn und eröffnet das Festival am 22. April 2016 im Telekom Forum. „Trotz großer Betroffenheit über den plötzlichen Tod Roger Ciceros musste ich das Programm für den Eröffnungsabend des Jazzfest Bonn am 22. April schnell ändern“, so des Leiter des Jazzfest Peter Materna. „Ich bin außerordentlich erleichtert, dass der weltbekannte Bariton Thomas Quasthoff kurzfristig zugesagt hat. Er kommt mit einem Star-besetzten Trio. Und mit einem atemberaubend schönen Jazzprogramm. Es wird bestimmt ein ganz besonderer Abend.“

Das Bundesjazzorchester wird wie vorgesehen den ersten Teil des Doppelkonzerts im Telekom Forum gestalten. Bereits erworbene Karten behalten für diesen Abend ihre Gültigkeit.

Thomas Quasthoff gehört zu den international renommiertesten Sängern der Gegenwart: Weltweit hat der Ausnahme-Bariton musikalische Maßstäbe gesetzt, für seine Alben wurde er unter anderem mit drei Grammys und sechs Echo-Preisen ausgezeichnet. 2012 beendete Quasthoff seine Gesangskarriere im klassischen Fach, seit 2015 widmet er sich vermehrt dem Jazz. „Wir freuen uns sehr, dass Thomas Quasthoff dieses besondere Konzert für das Jazzfest Bonn ermöglicht. Er ist ein großartiger Sänger mit einem außerordentlich schönen Jazz-Programm“, sagt Peter Materna.

Thomas Quasthoff. FOTO: JFB
Thomas Quasthoff. FOTO: JFB

Am 22. April wird Quasthoff gemeinsam mit seinem prominent besetzten Jazz-Trio im Telekom-Forum auftreten: Frank Chastenier ist ein langjähriger Vertrauter Quasthoffs am Klavier und nicht nur von der WDR Big band bekannt: Er begleitete schon Till Brönner, Hildegard Knef, Ray Brown, Peter Erskine, John Clayton, George Gruntz, Lalo Schifrin, Chaka Khan, Al Jarreau, Dee Dee Bridgewater oder Randy Crawford.

Am Bass spielt der großartige Dieter Ilg und Wolfgang Haffner am Schlagzeug. Für diese Besetzung hat Frank Chastenier verschiedene Songs eigens neu arrangiert. In diesem Programm, das auch für die Deutsche Grammophon eingespielt wurde, wird Quasthoffs alte Liebe zum Jazz und zur Gattung des Liedes in neuer Form zu erleben sein.

Zuletzt machte Thomas Quasthoff, 56, von sich reden, als er im vergangenen Sommer beim Festival im schweizerischen Verbier sein Debüt als Dirigent gab. Das Besondere war nicht, dass der frühere Sänger Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion aufführte oder das fach wechselte, sondern dass Quasthoff schwerst Contergan-geschädigt ist. Der Bassbariton und mehrfache Grammy-Preisträger sagte einmal in einem Interview mit der WELT: „Eine Behinderung, die man hat, wird immer mit Schmerz und Leid assoziiert. Mein Leben war mehrheitlich nicht so. Ein gewisser Zeitabschnitt war für mich sicherlich nicht leicht. Aber ich lebe den Künstlerberuf ja nicht primär als ein Körperbehinderter. Ich kann meine Behinderung sogar zeitweilig mal vergessen.“

Zum Beispiel beim Jazz. Sein erstes Jazz-Album hat 2007 Till Brönner produziert, Ende 2010 erschien „Tell It Like It Is“ mit Lieblingssongs aus Blues, Pop und Soul: sehr intime Interpretationen des Mannes mit der „schönsten Stimme der Welt“ (Stern), Songs, die unter die Haut gehen, weil sie so persönlich klingen. Kein Wunder: Das Album ist dem verstorbenen Bruder bewidmet.

 

Kartenbesitzer, die wegen des Todes von Roger Cicero ihre Tickets für den 22.4.2016 zurückgeben möchten, können dies beim Ticketpartner des Jazzfest Bonn, bonnticket tun. Bei Fragen und Problemen können Sie sich an die Tickethotline wenden, Telefon 0228/502010.

Da das Konzert am 22. April bereits ausverkauft war, müssen sich neue Interessenten etwas gedulden: Sollten Karten zurückgegeben werden, so wird dies auf der Homepage des Jazzfest Bonn veröffentlicht. Dort finden Sie dann auch die Kontaktdaten zur Bestellung der Konzerttickets.