Akt zwei des Crossroadsabends am Donnerstag in der Harmonie Bonn: Jetbone, die alleine im vergangenen Jahr knapp 200 Konzerte spielte, ist bestens aufgerüstet. Es reichen die ersten zwei Lieder, „Chickadee“ und „Don´t Hold Me Back“, um das Publikum richtig zu warmen.
Von Tania Rusca
Die fünf Schweden füllen die Bühne und bieten auch für das Auge einen pittoresken Blick: Sänger und Gitarrist Alin Riabouchkin tritt im Seemanns-Outfit auf, mit der passenden blauen Mütze und Sonnenbrille. Er ist am Knie verletzt und muss also sitzend spielen, was die Figur der „alten“ Seewolfs noch besser ausdrückt. Der Rock von Jetbone ist eine bunte Mischung aus Rock´n´Roll, Southern Rock und elektrischem Blues, die sich aus der Vielfältigkeit der talentierten Mitgliedern ergibt.
Die kratzige Stimme von Alin Riabouchkin passt zu dem Rock´n´Roll, (etwas in Richtung New Roses und AC/DC), während die Balladen und die bluesigen Stücke vom Bassist Gurten Sjödin übernommen werden. Seine Stimme ist sanfter aber nicht weniger stark, er ist der „Rädelsführer“, der das Publikum bewegt und mitsingen lässt. Im Vordergrund steht auch der Leitgitarrist Sebastian Engberg, dessen Begabung sich in den überzeugenden Solos ausdrückt; er springt an den Rand der Bühne und dann runter in das Publikum rein, spielt Gitarre auf dem Rücken während er auf dem Boden liegt, unter dem Blick der WDR Kameras und dem Klatschen der nun begeisterten Zuschauer.
Rockband mit Mission
Der Keyboarder Alin Riabouchkin ist nur 19 Jahre alt (und sieht sogar noch jünger aus), aber beherrscht sicher und talentiert Orgel und Keyboard, die den Songs den unverwechselbaren Touch des Roots-Rock´n´Roll und des Southern Rock geben. Apropos Southern Rock: Schlagzeuger Albin Linder (Cowboy Hut, Jeans Jacke, lange Haare), könnte direkt aus den Südstaaten kommen, als er mit energischen Schlägen die Musik unermüdlich füllt.
Unermüdlich sind aber alle, diese fünf Jungs, die aus dem kalten Schweden so eine heiße Show nach Bonn bringen. Letztendlich haben sie auch hier eine ernste Mission, erklärt Bassist Gurten Sjödin: „Die Welt von der schlechten Radiomusik durch den Rock and Roll zu retten“!
Unvergessliche Show
Sicher sind sie auf dem guten Weg und haben heute Abend beim Rockpalast einen wichtigen Beitrag geleistet. Wir wissen nicht, ob es reichen wird, um die Welt von „der schlechten Radiomusik“ zu retten, aber sicher haben beide Bands am zweiten Rockpalast-Abend eine unvergessliche Show hingelegt. Die Leidenschaft, die Freude und die Energie aller Künstler heute Abend hat die musikalische Qualität des Rockpalast sehr klar bestätigt.