„Schweren Herzens müssen wir heute bekanntgeben, dass Rock am Ring und Rock im Park 2021 wie schon im letzten Jahr aufgrund von Covid-19 abgesagt werden müssen.“ Das teilte der Veranstalter von Rock am Ring am Donnerstag mit. Internationale Festivals, wie etwa das Glastonbury-Festival in Großbritannien oder das Primavera Festival in Barcelona wurden bereits vor einiger Zeit abgesagt, jetzt folgen auch Veranstalter in Deutschland. Wir wissen vom letzten Jahr: Das ist der Anfang vom Dominoeffekt.
„Wir verstehen, dass eure Enttäuschung hierüber groß ist – denn uns geht es genauso. Aber vor dem Hintergrund der weiterhin unsicheren Infektionslage und der Verlängerung der „epidemischen Lage mit nationaler Tragweite“ durch den Bundestag bis mindestens Ende Juni sind Festivals in dieser Größenordnung in der nächsten Zeit einfach nicht durchführbar“, heißt es in einer Pressemitteilung von eventimpresents-
„Auch wenn wir uns so sehr gewünscht haben, dieses Jahr mit euch in der Eifel oder in Nürnberg zusammenzukommen, alte und neue Freunde zu treffen, gemeinsam Konzerte zu schauen, zu tanzen und zu feiern, mussten wir jetzt einsehen, dass dies leider nicht möglich ist. Eure Gesundheit und die Gesundheit unserer Dienstleister und Künstler stehen für uns an erster Stelle.“ In nächster Zeit wird es Möglichkeiten geben, die Tickets umzustauschen oder zurückzugeben, hieß es.
Auch die Organisatoren des Hurricane- und des Deichbrand-Festivals verschieben die Musik-Großveranstaltungen in Scheeßel und Nordholz von 2021 auf 2022. „Das weiterhin dynamische Infektionsgeschehen und die schleppende Impfkampagne führten nun zu dieser Entscheidung, das Open-Air um ein Jahr zu verschieben“, hieß es.
Verschoben ist auch das Southside Festival. Es findet nun vom 17.-19. Juni 2022 statt. zu den Tickets heißt es: „Dein aktuelles Ticket – aus dem Jahr 2020 (sofern dieses bereits von dir auf das Jahr 2021 umgeschrieben wurde) oder 2021 – für das Southside Festival behält seine Gültigkeit für das Southside Festival vom 17.-19. Juni 2022, so dass keine Ticketumschreibung notwendig ist, sondern du das Ticket einfach im Sommer 2022 mit auf das Southside Festival nimmst.“
In der vergangenen Woche hatte der Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow gefordert, es müssten jetzt die Entscheidungen für die Sommerfestivals 2021 getroffen werden, da diese eine gewisse Vorlaufzeit benötigen. Dass der Corona-Gipfel am 3. März für die Kulturbranche wenig Planbarkeit gebracht hatte, darüber machte er keinen Hehl: Die versprochene Perspektive für die Veranstaltungswirtschaft einfach auf Ende März zu vertagen, ist für die Branche nicht akzeptabel. Nach wie vor wird von der Politik verkannt, dass Veranstaltungen oft Vorlaufzeiten von einigen Monaten bis hin zu einem Jahr oder länger haben. Ein Öffnungsplan bis Ostern oder Pfingsten ist daher keine Perspektive.“ Die Ankündigungen der Veranstalter, große Festivals auch in diesem Sommer zu verschieben, ist wohl die Konsequenz daraus.