P.O.D. genießen seit über 25 Jahren eine Popularität, um die sie viele andere Bands beneiden. Sowohl mit jüngeren Songs wie „Lost In Forever“ oder „Beautiful“ als auch mit älteren Hits wie „Alive“, „Youth Of The Nation“ oder „Boom“ zählt die Gruppe nach wie vor zu den Grundpfeilern des Rock Radios. Das Quartett aus San Diego hat bereits auf den größten Festivals der ganzen Welt gespielt: Download, Hellfest, Rock On The Range, River City Rockfest, Carolina Rebellion und das Aftershow Festival sind nur einige davon. Des Weiteren tourten sie gemeinsam mit In This Moment, Prophets Of Rage, Shinedown und Five Finger Death Punch.
Ein wichtiger Teil ihres Erfolgsrezepts war es, sich nie in eine Schublade stecken zu lassen. „Wenn man unsere Songs vergleicht, merkt man, dass wir uns nie auf einen einzigen Musikstil fokussiert haben.“, sagt Frontmann Sonny Sandoval. „Wir haben mal mit Reggae-, mal mit Punkrockelementen gespielt. Wir haben jazzige Songs geschrieben oder mit Loops experimentiert.“
P.O.D.s zehntes Studioalbum Circles ist ein grosser Sprung nach vorne. Die Band beschloss, ihren kreativen Prozess drastisch zu verändern und holte das Produzentenduo Heavy aus Los Angeles mit ins Boot. “Wir begannen mit unseren typischen Gitarrenriffs. Auf manchen Songs fügten sie dann Ambient-Elemente hinzu, die die Stücke komplett anders klingen ließen.“ freut sich Sandoval. „Oder wir ließen ein schweres Riff eher hookig klingen. Auch gesanglich hat sich Einiges verändert. Diesmal sind sogar dreistimmige Harmonien in den Refrains und Versen zu hören.“
Das Ergebnis klingt modern und trotzdem immer noch typisch nach P.O.D. „Rockin‘ With The Best“ beschreibt Sandoval als „rap-getriebenen Oldschool-P.O.D.-Sound mit Beastie Boys-Vibe“. Das reggaelastige „Always Southern California“ besticht durch seinen markanten Singalong-Refrain. Und das groovig-schwere „Soundboy Killa“ ist der typische Hip Hop-Metal-Hybrid, der so charakteristisch für die Band ist. Mit dem Midtempo-Song „Dreaming“ wagen sich P.O.D. in neues Terrain vor: schlangenartige Bluesgitarren treffen auf frostige digitale Effekte. Der Titeltrack „Circles“, der stark an Linkin‘ Park erinnert, zeigt, das P.O.D. noch immer Meister der Dynamik sind: stimmungsvolle elektronische Schnörkel, ein glasklares Piano und lässige Rapverse münden in eine Bridge, deren tuckernde Gitarren schließlich in wildem Schlagzeugspiel explodieren.
Der Titeltrack „Circles“, der an Linkin Park erinnert, protzt damit, dass P.O.D. die Dynamiken beherrschen. Stimmungsvolle elektronische Schnörkel, ein glasklares Piano und lässige Rap-Verse weichen einer Bridge, die schließlich in einem wilden Schlagzeugspiel explodiert.
„Dieses Mal sollte alles frisch wirken.“, sagt Sandoval. „Wir wollten uns nicht zurückhalten, nur um besonders oldschool zu klingen. Wir arbeiteten mit Samples und holten einen extra Keyboarder ins Studio.“ Sandovals langjährige Bandkollegen – Leadgitarrist Marcos Curiel, Bassist Traa Daniels und Schlagzeuger Wuv Bernado – waren von Beginn von dieser Idee angetan.
„Das sind einige der unterschätztesten Musiker in diesem Genre.“, lobt Sandoval seine Kollegen. „Alle haben sich das Spielen ihrer Instrumente selbst beigebracht und sie sind im Laufe der Jahre immer besser und kreativer geworden. Sie sind Musiker durch und durch, sie hören und fühlen die Musik.“ Diese Vielseitigkeit war ein weiterer Vorteil auf „Circles“, denn P.O.D. hatten keine vorgefasste Meinung darüber, wie die neue Musik klingen sollte. Doch wie sich herausstellte, war die Zusammenarbeit mit Heavy ein voller Erfolg und gab der Band eine neue Perspektive auf ihr eigenes Schaffen.
„Bisher waren wir stur und haben nie mit anderen Leuten zusammengeschrieben.“, lächelt der Frontmann. „Auf gewisse Weise hat uns das verletzlich gemacht. Doch unsere Gedanken waren offen und sie haben uns unser Ding machen lassen.“ Wie üblich notierte sich Sandoval vorab keinerlei Ideen. Er plant nicht, einen Song zu einem bestimmten Thema zu schreiben, stattdessen kommt die Inspiration zu ihm, je weiter sich die Musik entwickelt hat. „Ich schreibe nie Gedanken auf und denke ‚Irgendwann wirst du dazu mal einen Song machen‘. Es ist immer die Musik selbst, die tief in mir gräbt und die Texte hervorbringt, die Melodien und alles, was damit zusammenhängt.“
Viele Songs auf „Circles“ sind optimistisch und inspirierend. Der Titeltrack beschreibt den Versuch, aus einer ungesunden Spirale auszubrechen, in der mancher glaubt, festzustecken. „Dreaming“ handelt von der Suche nach einer helleren und besseren Zukunft, auch wenn die Gegenwart sehr hart zu sein scheint. Andere Songs setzen sich mit den Herausforderungen des Lebens auseinander: „Home“ entstand, nachdem Sandoval plötzlich einen engen Freund verloren hatte, der wie ein Bruder für ihn gewesen war. „Fly Way“ erklärt, dass jeder von uns einmal strauchelt und sich auf die Hilfe anderer verlassen muss.
„Wir suchen nach Antworten und die bekommen wir nur, wenn wir Menschen um uns herumhaben, die uns helfen. Gleichzeitig ist jedoch niemand perfekt.“, sagt Sandoval. „Jeder von uns durchlebt schwere Zeiten. Wir stehen alle auf der gleichen Stufe, müssen die gleichen Erfahrungen sammeln und versuchen herauszufinden, welche Richtung das Leben für uns vorherbestimmt hat.“
Wichtig ist Sandoval, dass die Songs von P.O.D. ihre Zuhörer auf einer tieferen emotionalen Ebene berühren und die Menschen ihr Leben – oder dessen Herausforderungen – positiv sehen. „Was auch immer ich gerade durchmache, oder die Band oder sogar die ganze Gesellschaft, Probleme gibt es immer.“, sagt er. „Unser ultimatives Ziel ist es, etwas Licht ins Dunkle zu bringen und die Sorgen in ein Lächeln oder Lachen zu verwandeln. Wir wollen, dass Ihr Euch gut fühlt oder Euch den Problemen auf eine andere Weise nähert.“
Offen für neue Erfahrungen und Klänge zu sein ist nur einer der Wege, den P.O.D. in ihrer Entwicklung weiter gegangen sind. Sie wollten nicht nur neue Fans erreichen, sondern fordern sich selbst immer wieder heraus, zu besseren Musikern zu werden.
„Auf ‚Circles‘ haben wir uns keine Grenzen gesetzt oder gedacht ‚Hey, wir müssen aber das Metal- oder Hardcoreoder Punkpublikum erfreuen.“, sagt Sandoval. „Wir wollten einfach Songs schreiben und spielen, von denen wir glauben, dass sie für ein neues Publikum relevant und eingängig genug sind. Gleichzeitig wollen wir uns treu bleiben. Wir touren und machen Musik, weil es den Leuten, die uns hören und besuchen, etwas bedeutet.“, fügt er hinzu. „Wir sind demütig und dankbar für die Leute, die immer noch Spaß an uns haben.“
Tracklisting
1 Rockin’ With The Best
2 Always Southern California
3 Circles
4 Panic Attack
5 On The Radio
6 Fly Away
7 Listening For The Silence
8 Dreaming
9 Domino
10 Soundboy Killa
11 Home