Die pure Leidenschaft spricht aus seinem Gesang. Und sein Gitarrenspiel hat schon B.B.King und Joe Bonamassa begeistert. Zu Recht. Jetzt kommt noch eine ziemliche Portion Erfahrung und ein untrügliches Gefühl für Melodien, Stimmungen und Arrangements hinzu. Das alles macht aus dem Neuen Album von Jonny Lang ein Glanzstück. „Signs“ erscheint an diesem Freitag, 1. September 2017.
Von Dylan Cem Akalin
Und auch die US-Radiostationen wird es freuen. Das Album steckt nämlich voller Songs, die direkt ins Ohr gehen, und dabei alles andere als anbiedernd kommerziell sind. In einem Interview erklärte Lang, er habe beim Schreiben der Songs Leute wie Howlin ‚Wolf und Robert Johnson im Ohr gehabt, er habe ein bisschen mehr von dem rohen, unpolierten Sound einbringen wollen, und auch seine Gitarre sollte präsenter sein als bei den letzten Platten. Das ist ihm auf jeden Fall gelungen.
Das Werk ist vielfältig: Es startet mit einem rohen, bewegenden Stomp, bietet alles, was ein Bluesrock-Album braucht – von der Ballade über flotte Country-Swing-Nummern bis hin zum klassischen Rhythm ’n‘ Blues (“Into The Light“). Tatsächlich hat Lang ihnen allen diesen ungehobelten souligen Kick versetzt, dass sie seinem Temperament Platz machen. „Snakes“ „Last Man Standing“, der Titeltrack – seine rauchige Stimme schraubt sich manchmal in geradezu Kehlkopf-zerreißendes Falsett, dazu die explosive Gitarre. Das zweifellose Highlight ist jedoch „Bring Me Back Home“, eine Ballade, die mit einer Zurückhaltung und Empfindlichkeit gesungen wird, die an den großartigen Michael McDonald von den Doobie Brothers erinnert.
Und auch die Texte sind die eines durchaus nachdenklichen Mannes: „Bitter End“ zum Beispiel beschäftigt sich mit den jüngsten politischen Entwicklungen. Es geht um die Frage, ob sich Geschichte wiederholt und warum Menschen offenbar aus der Geschichte nicht lernen können. Eine absolute Kaufempfehlung!