Stehende Ovationen, ausverkaufte Säle und viele musikalische Highlights: Mit einer Soul-Party und avantgardistischem Groove-Jazz endete gestern Abend im Pantheon das Jazzfest Bonn 2023. Vom 1. bis 14. Mai präsentierte das Festival mit 21 Konzerten die ganze Bandbreite des aktuellen Jazz und machte Bonn damit für zwei Wochen zur Jazz-Hauptstadt.
„Das Jazzfest Bonn war dieses Jahr ein Festival der Kontraste. Mit vielen Premieren und der hohen künstlerischen Qualität unserer Musiker ist es gelungen ein Programm jenseits aller Kategorien zu präsentieren,“ sagt der Leiter des Jazzfest Bonn, Peter Materna.
Premieren und Uraufführungen
Mit zahlreichen Highlights sorgte das Festival für Abwechslung. Bereits beim Eröffnungskonzert verzauberten Pianist Florian Weber und das Dogma Chamber Orchestra mit der Uraufführung von Bach Comprovised das Publikum im Opernhaus. Eine kunstvolle Grenzüberschreitung zwischen Klassik und Jazz, bei der Anna-Lena Schnabel als Überraschungsgast an der Flöte glänzte.
Auch im weiteren Festivalverlauf gab es viel Neues zu entdecken. Das Fuchsthone Orchestra feierte die Veröffentlichung seines Debütalbums, Bassist Petter Eldh präsentierte sein jüngstes Bandprojekt Post Koma, und das Atom String Quartett aus Polen riss das Publikum mit seiner überraschenden Melange aus Improvisation und zeitgenössischer Kunstmusik in den Bann.
Maria Portugál sorgte mit freier Improvisation und visuellen Elementen für ein besonderes Kunsterlebnis, das Trio Enemy wartete mit neuen, unveröffentlichten Stücken auf, und Pianist Simon Nabatov gab sein erstes Duo-Konzert mit Trompeter Ralph Alessi.
Hochkarätige Pianist*innen
Überhaupt war es ein Festival hochkarätiger Pianist*innen. So begeisterte etwa das Duo Johanna Summer und Jakob Manz mit jugendhafter Frische und technischer Brillanz und Julia Hülsmann und ihr Septett überzeugte im Post Tower. Mit den Jazz-Superstars des Brad Mehldau Trios erreichte das Festival im randvollen Telekom Forum einen weiteren Höhepunkt.
Soul, Funk und Groove mit großen Stimmen und hochkarätigen Instrumentalist*innen
Auch die groovig-soulige Spielart des aktuellen Jazz war stark vertreten. Sängerin Jean Baylor betörte mit ihrer Stimme das Publikum im Post Tower, und Judith Hill feierte mit ihren Eltern, die Teil ihrer Band sind, ein funky Familienfest im Pantheon. Am letzten Festivalwochenende dann versetzten Bobby Sparks und Philip Lassiter mit zwei hochenergetischen Konzerten das Publikum in Feierlaune und sorgten so für eine würdige Abschlussparty.
Nachwuchsförderung mit Versteigerung von zwei Unikaten
Für das Jazzfest Bonn 2024 plant Peter Materna, wieder einen Nachwuchsförderpreis auszuloben und so die kommende Jazzgeneration zu unterstützen. Um das Preisgeld zu erhöhen, versteigert das Jazzfest Bonn in den kommenden Wochen zwei echte Unikate: Jazzfest Bonn-Taschen mit den Autogrammen aller Musiker*innen, die in diesem Jahr in Bonn zu Gast waren. Die genauen Modalitäten der Versteigerung werden in Kürze bekannt gegeben.