Jason Derulo, Meister der leichtfüßigen Party-Hymnen, kommt auf den KunstRasen Bonn

Jason Derulo FOTO: Noah Roberto

Von Dylan C. Akalin

Es gibt kaum einen, der den Namen Jason Derulo nicht kennt. Sein Markenzeichen, das er in jedem seiner Hits gleich zu Beginn selbst ankündigt – „Jason Deruloooo!“ – hat sich in den Gehörgängen einer ganzen Generation eingebrannt. Am Freitag, 16. August, ist Jason Derulo zu Gast auf dem KunstRasen in Bonn.

Doch wer ist dieser Mann, der seit über einem Jahrzehnt die Charts dominiert? Und was ist es, das ihn von den vielen anderen One-Hit-Wonders seiner Zeit unterscheidet?

„Whatcha Say“ Nummer 1 in den USA

Derulo, geboren als Jason Joel Desrouleaux am 21. September 1989 in Miami, hat sich vom Songwriter im Hintergrund zum Superstar im Rampenlicht entwickelt. Schon mit 16 Jahren schrieb er Songs für Künstler wie Pitbull und Lil Wayne. Doch erst 2009, als „Whatcha Say“ die Nummer-eins-Position in den USA erreichte, trat er aus dem Schatten ins Scheinwerferlicht. Der Song wurde seitdem mehr als 355 Millionen mal gestreamt:

Sein Debütalbum „Jason Derulo“ (2010) brachte ihm weitere Hits wie „In My Head“ und „Ridin’ Solo“. Mit einer Mischung aus eingängigen Hooks, glatten Dance-Pop-Beats und geschicktem Einsatz von Autotune schuf er einen Sound, der ihn in den 2010er Jahren zum König der Clubs machte. „Seine Musik war wie eine Formel“, schrieb die New York Times damals. „Sie war perfekt abgestimmt, um auf jede Tanzfläche der Welt zu passen.“

Bekannt für leichtfüßige Party-Hymnen

Doch während die 2010er voranschritten, wandelte sich das musikalische Klima. Künstler wie Drake, The Weeknd und Post Malone dominierten nun mit düsteren, introspektiven Klängen die Charts. Wo also blieb der Platz für jemanden wie Derulo, der für leichtfüßige Party-Hymnen bekannt war?

Doch anstatt zu versuchen, sich in eine Richtung zu verbiegen, die ihm nicht lag, entschied er sich für einen anderen Weg: Er nutzte das, was er immer am besten konnte – den Spaß an der Sache – und machte sich das aufkommende Zeitalter der sozialen Medien zunutze.

Meister des Memes

2020, mitten in der Pandemie, als die Welt stillstand, fand Derulo ein neues Publikum auf TikTok. Mit seiner Mischung aus Tanzvideos, Challenges und humorvollen Clips erreichte er Millionen. „Ich habe immer gewusst, dass es beim Entertainment darum geht, die Menschen zu berühren, wo sie sind“, sagte Derulo in einem Interview mit Billboard. „Und heute sind sie auf ihren Smartphones.“

Derulo wurde nicht nur zum Star der Plattform, sondern auch zu einem Meister des Memes. Ein Video, in dem er angeblich seine Zähne beim Versuch, Maiskolben mit einem Bohrer zu essen, ausschlug, wurde viral und warf ihn erneut ins Rampenlicht – diesmal nicht als Sänger, sondern als Internet-Sensation. „Er hat es geschafft, die Kunst des viralen Marketings zu perfektionieren“, schrieb die Los Angeles Times. „In einer Welt, die zunehmend digital wird, hat Jason Derulo bewiesen, dass er weiß, wie man relevant bleibt.“

Diese Fähigkeit, sich ständig neu zu erfinden, hat Derulo zu einem der langlebigsten Popstars seiner Generation gemacht. Während andere Künstler seines Kalibers längst in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht sind, steht er immer noch fest auf beiden Beinen – egal ob auf der Bühne oder im viralen Video. Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Talent, Charme und einem Gespür für den Zeitgeist, die Jason Derulo zu einem Phänomen macht, das weit über seine Musik hinausgeht.

„Jason Derulo ist mehr als nur ein Name in einem Song“, schrieb Rolling Stone in einer Retrospektive über das vergangene Jahrzehnt. „Er ist der Beweis dafür, dass wahre Popstars nicht nur Hits brauchen, sondern auch die Fähigkeit, sich ständig neu zu erfinden – mit einem Lächeln im Gesicht.“