Von Lina Macke
Das erste Gitarrensolo von Andreas Schmid-Martelle beim Opener „I wanna know“ mit einem von leichten Orientnoten durchsetzen Blues schraubt die Erwartungshaltung an dieses Trio hoch. Zusammen mit Drummaschine Manni von Bohr und Bass-Wizzard Ufo Walter bildet er The Incredible Pack. Im Kölner Yard Club sind indes nicht so viele Zuschauer gekommen wie dieses ausgezeichnete Trio, das sich später zum Quartett ausdehnen sollte, verdient hätte.Angelehnt an das Rat Pack rund um Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. Und Dean Martin deutet der Name schon darauf hin, dass sich drei gestandene Musiker, die alle schon ein Stück deutscher Musikgeschichte geschrieben haben, zusammengetan haben.
Martelle (Jahrgang 1962) spielte sich 1988 als Gitarrist der Jule Neigel Band ins Gehör der Zuhörer. Er hat sich auch einen Namen gemacht als Komponist, Arrangeur und Produzent. Sein Gitarrensound lässt Fans mit der Zunge schnalzen. Logisch, dass er während des Konzerts immer wieder die Gitarre wechselt.
Das imposante Schlagwerk, das auf der linken Bühnenseite mit Ernie und Bert von der Sesamstraße auf einem der Bassdrums aufgebaut ist, lässt uns auf ein Solo hoffen. Und Manni von Bohr, (1950), enttäuscht uns nicht. Der Mann hinter der Drummaschinerie ist aber Profi genug, um sich dort zurückzuhalten und den sachlichen Taktgeber zu machen, wo es angemessen ist. Die filigranen Fills an anderen Stellen fügen sich ein wie die feinen Perlen in einem Champagnerglas. Manni kennen wir von Alex Oriental Experience, von Birth Control, und er begleitete schon Randy Hansen, Bröselmaschine, Thomas Blug und viele andere bei Studio- und Live-Projekten.
Satten Sound lieferte natürlich auch Bassist Ufo Walter (1961), der als Komponist und Arrangeur auch international unterwegs ist. Er arbeitete u. a. mit Randy Hansen, Marla Glen, Leon Hendrix, Buddy Miles, Alex Oriental Experience, Assassin, Blumio, der NDW-Band Nichts, Caught in the Act, Anne Haigis, Embryo und vielen anderen Musikern und Bands.
Ab der dritten Nummer gibt es auf der Bühne des Kölner Yard Clubs noch Unterstützung durch den Gitarristen Jürgen „Jay“ Scholz (Klaus Lage Band), um den vollen Sound der beiden Alben authentisch auf der Bühne umzusetzen, wie Martelle betont. Überwiegend bekommt das Publikum Originalsong zu hören – zwischen rauem Texas Bluesrock im Sinne von ZZ Top („What’s That Sound“), effektvollen Sounds (David Bowies „Rebel, Rebel“) oder einem sehr an Tedeschi Trucks Band erinnernden Southern Rock („Practice What You Preach“). Fulminante Soli sorgen für einen auserlesen Musikgenuss. Toller Abend!