Das kanadische Progressive-Rock-Duo Crown Lands veröffentlichen experimentelle Doppel-Instrumentalwerke Ritual I und Ritual II

Das kanadische Progressive-Rock-Duo Crown Lands schlägt ein neues Kapitel in seiner musikalischen Entwicklung auf – und wagt sich dabei weit hinaus über vertraute Klanggrenzen. Nach dem gefeierten Debütalbum Crown Lands(2020) und dem furiosen Nachfolger Fearless (2023) präsentieren Cody Bowles (Gesang, Schlagzeug) und Kevin Comeau (Gitarre, Bass, Tasteninstrumente) nun zwei überraschend stille Werke: Ritual I und Ritual II – rein instrumentale Alben, die nicht nur als künstlerische Erweiterung, sondern auch als klangliches Weltenschaffen verstanden werden wollen.

Labelchef: eine der „aufregendsten jungen Bands unseres Genres“

Veröffentlicht werden die beiden Alben über das renommierte Prog-Label InsideOutMusic, das die Band jüngst unter Vertrag nahm. Labelchef Thomas Waber nennt Crown Lands eine der „aufregendsten jungen Bands unseres Genres“ – eine Einschätzung, die durch den Mut zu diesen ungewöhnlich meditativen Aufnahmen eindrucksvoll untermauert wird.

„Das Ritual-Projekt zeigt eine ganz neue Seite von uns“, sagt Kevin Comeau. „Es ist weniger laut und dramatisch als unsere bisherigen Veröffentlichungen, dafür aber tiefgründiger, kontemplativer – und es legt das narrative Fundament für unser nächstes reguläres Studioalbum.“ Tatsächlich wirken beide Alben wie klanggewordene Zwischenwelten: voll schwebender Synthesizerflächen, tribalistischer Percussion und komplexer rhythmischer Strukturen.

Fünf fein nuancierte Klangreisen

Entstanden ist Ritual I während der Pandemie – in einer Zeit, als Live-Auftritte und Studiosessions nahezu unmöglich waren. „Dieses Album war unser Akt des Widerstands gegen das kreative Erstarren“, erinnert sich Cody Bowles. „Ein Lichtpunkt inmitten der Stille.“ Gemeinsam mit Produzent Justin Meli entstand das Werk im kleinen B-Studio der Chalet Recording Studios – ein Freiraum abseits des gewohnten Produktionsdrucks. Das Resultat sind fünf fein nuancierte Klangreisen (DawnThe StormVigilDuskThe Serpent), die wie ein einziger großer Atemzug wirken – meditativ, cineastisch, organisch.

Ritual II hingegen betritt noch experimentellere Sphären: In Shadows Under Moonlight kombinieren Bowles und Comeau Flöten, Synthesizer, Djembe, Xylophon, Talking Drum und erstmals auch eine Oud – ein traditionelles, orientalisches Saiteninstrument. Der 5/4-Takt fließt dabei so selbstverständlich wie hypnotisch durch die Komposition. „Es fühlte sich an wie ein Schritt in unerforschtes Klangterritorium“, so Bowles.

Neben Shadows Under Moonlight bietet Ritual II fünf weitere Stücke (TempestRespiteMirageIn The SeedsCelestial) – allesamt von einer sanften Komplexität geprägt, die sich weniger im Vordergrund aufdrängt, als vielmehr im Hörer selbst zu arbeiten beginnt.

Zwischen Prog, Ambient, Folk und Spiritualität

Mit den beiden Ritual-Alben öffnen Crown Lands einen faszinierenden Zwischenraum – zwischen Prog, Ambient, Folk und Spiritualität. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt mit Musik, die sich dem schnellen Zugriff verweigert – aber umso tiefer wirkt.

🎧 Ritual I und Ritual II erscheinen bei InsideOutMusic und sind auf allen gängigen Plattformen verfügbar.
🎥 Ein Gespräch mit Cody & Kevin über die Hintergründe des Projekts gibt es hier: YouTube-Link