Brachial, anspruchsvoll und doch eingängig: M.I.GOD. „Specters On Parade“

M.I.GOD FOTO: Promo

M.I.GOD.
Specters On Parade (Digipak Edition)
Veröffentlichungstermin: 15. Februar 2019
Label: Fastball Music

Das Cover hat was von „Twilight Zone“, die Musik hat auch was von Soundtrack. Sie ist eine melodiöse Mischung aus Power Metal, Death Metal, Speed Metal, Industrial, Progressive Rock/Metal. Anspruchsvoller, harter Metal/Rock mit hohem Spaßfaktor. Sie selbst nennen es Sophisticated Metal. Auch gut. Getragen wird die Band aus Süddeutschland vor allem vom beeindruckenden Gesang von Max Chemnitz – zwischen leidenschaftlicher Hingabe und aggressiven Ausbrüchen.

Von Dylan Cem Akalin

Wer hier Assoziationen zu Sevendust, Pantera, Korn, Opeth, Symphony X, Iced Earth, Distorted, Blind Guardian, Slayer und vor allem Dream Theater bekommt, der liegt gar nicht so falsch. Das ist wohl auch mit „Sophisticated Metal“ gemeint. Sänger Max Chemnitz (Leadvocals), Uli Holzermer (Leadgitarre), Dan Heß (Rhythmiusgitarre, Ex- Dieversity),  Dodo Schmitt (Keyboards, Silverlane), Mick Steger (Bass, Ex- Dieversity) und Eric Wunderlich (Drums, Ex- Nihilation) melden sich nach sieben Jahren Abstinenz mit Wucht zurück.

Sänger/Songwriter Max Chemnitz und Leadgitarrist Uli Holzermer sind heute die einzigen Gründungsmitglieder der Nürnberger Metaller, die aus dem einstigen Quartett nun ein Sextett gemacht haben und nun mit großem Anspruch ein Konzeptalbum vorlegen, in dem es um Tod, Verlust und Ängste geht.  „Specters On Parade“ ist sowohl erzählerisch als auch musikalisch Drama, Thriller, Horror und Mystery zugleich. Mit nie dagewesenem Härtegrad, brachial, technisch anspruchsvoll und doch eingängig durch die einzigartigen Melodien und die metallische Wucht.

Knallharte Gitarrenriffs

Das Titelstück ist auch gleichzeitig das Highlight auf dem Album. In mehr als acht Minuten bekommt man sowas wie ein Resümee des gesamten Albums. Pochende und knallharte Gitarrenriffs, Schreie, Knurren und Grunzen, aber auch ein Teil des erschütternden  Metalls kommen in einem erbarmungslosen Tempo rüber. Die Inszenierung ist perfekt: Trotz eines Tornado aus Metal-Elementen bleibt das Stück zugänglich und erinnert vom Arrangement und der Grundstimmung vielleicht am meisten an Dream Theater, so wie sie sie unnachgiebigen Riffs und die brutale Gewalt des Metal mit ordentlicher Melodienführung verknüpfen. Gleichzeitig schaffen sie es, die Atmosphäre in dem Stück in Sekundenbruchteilen zu verändern. Klasse!

M.I.GOD FOTO: Promo

Es gibt aber auch Stücke wie „Tears Of Today“, ein eingängiger, sanfter Mid-Tempo- Rock-Song, der sogar zum Mitsingen anregt. Das Album bietet jede Menge zu entdecken, kein Werk fürs einmal Hören. Auf jeden Fall eine Überraschung und ein Kandidat für die Dauerschleife!

Das Bonus-Stück ist „I Feed You My Love“, ein Cover des Songs, das Margaret Berger beim Eurovision Song Contest 2013 für Norwegens gesungen hat.