Stadt Bonn bricht Konzert im Kulturgarten Bonn ab. Veranstalter: „Wie es weitergeht, wissen wir noch nicht“

Kulturgarten: Und wieder haben Veranstalter in Bonn Probleme wegen der Lautstärke. FOTO: Kulturgarten

Geht es jetzt dem nächsten Live-Event in Bonn an den Kragen? Die Kölner Mundart Band Cat Ballou musste am Sonntag gegen 21 Uhr ihr Konzert auf dem Kulturgarten am Bonner Römerbad vorzeitig beenden. Wie ein Sprecher der Stadt Bonn mitteilte, wurde das Konzert „aufgrund der dauerhaften Überschreitung der Dezibelwerte abgebrochen. Mehrere Regulierungen der Lautstärke hatten nicht die geforderten Reduzierungen der Dezibelwerte gebracht“, so der stellvertretende Pressesprecher der Stadt Marc Hoffmann. Auschlaggebend war der Wert von 60 Dezibel jeweils 50 Zentimeter vor dem Fenster der vom Lärm am stärksten betroffenen betroffenen Häuser.

„Wir waren sicherlich ab und an auch schon bei vorherigen Shows über den Werten, wobei das im Rahmen war und geduldet wurde“, sagte Veranstalter und Geschäftsführer der Eventagentur fünfdrei J&R. „Durch die immer massiv werdende Beschwerdelage wurde die Stadt Bonn von der Bezirksregierung Köln auch vorgegeben, noch strenger auf die Werte zu achten und bei nur einer kleinen Überschreitung sofort abzubrechen.“

Die Dezibelwerte am Sonntag seien nahezu unmöglich einzuhalten, so der Veranstalter. „Selbst, als die PA quasi ausgeschaltet war, war das Schlagzeug allein auf der Bühne für die Messung zu laut. Daher mussten wir abbrechen.“ Und welche Konsequenzen hat das für die nächsten Veranstaltungen? Julian Reininger: „Wie es weitergeht, wissen wir noch nicht genau – das prüfen wir noch. Wirklich schade…“

Die Kulturgarten-Veranstalter würden in Zukunft eh gerne in die Bonner Rheinaue. Aber dort stünden die Belange des Denkmalschutzes den Interessen der Open-Air-Gemeinde entgegen, hatte die Stadt Bonn argumentiert. „Der Denkmalschutz ist überhaupt kein Thema“, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln. Der Kölner Behörde sei vielmehr wichtig, dass ein Konzept vorgelegt werde, nach dem Bedürfnisse der Natur, der Anwohner, der Erholungssuchenden und der Veranstalter auf einen Nenner gebracht würden. „Wir möchten nicht, dass da ein Gelände für mehrere Monate gesperrt wird und für Erholungssuchende nicht zugänglich ist“, sagte die Sprecherin. Außerdem wolle man nicht, dass der Rasen dauerhaft zerstört werde, sondern Zeit zur Erholung bekomme.

Beim Lärmschutz verwies die Sprecherin auf ein erfolgreiches und „ausgeklügeltes“ Konzept der KunstRasen-Veranstalter. „Insgesamt möchten wir, dass jeder zum Zug kommt und ein Gleichgewicht der Interessen beachtet wird“, sagte sie. Der Ball liege bei der Stadt Bonn, die ein entsprechendes Konzept vorlegen könne.“