Joanne Shaw Taylor „Reckless Heart“ – Tiefe Liebe zu Soul, Blues und Rock

Joanne Shaw Taylor FOTO: Sony Music UK – Artists

Joanne Shaw Taylor
Reckless Heart
Erscheinungsdatum: 15. März 2019
Label: Rca (Sony Music)

Joanne Shaw Taylor, die Anfang 2018 bei Sony / Silvertoneat unterschrieben hat, bringt ihr 6. Album Reckless Heart raus, das sie im Sommer 2018 in den Rust Belt Studios in Michigan aufgenommen hat. Scharfe Gitarre + dreckige Stimme = ziemlich heißer Bluesrock.

Von Mike H. Claan

Mit ihrem souligen Blues-Rock überrascht  die Britin aus dem Black Country (nördlich und westlich von Birmingham) mit ihrer ausgeprägten kratzigen  Stimme und ihrem gefühlsbetonten, virtuosen Gitarrenspiel. „Reckless Heart“ wurde produziert von Al Sutton (Greta Van Fleet, Kid Rock) in den Rust Belt Studios in Michigan. Unterstützt wurde sie dabei von hochkarätigen Musikern aus Detroit wie Ron Otis, James Simson und Phil Hale, die Joanne Shaw Taylors aufrichtigen, schnörkellosen Bluesrock unterstützen.

Rauer Gesang zur antreibenden Gitarre

Es fällt tatsächlich schwer, eines der elf Songs besonders hervorzuheben, weil sie durchweg alle gut sind. Ich mag dieses leichte country-deltabluesmäßige Gitarrenspiel am Ende von „The Best Thing“, den rauen Gesang zur antreibenden Gitarre bei „Bad Love“, das auch zum Abrocken einlädt. „Creepin‘“ hat was von einem schmutzigen Joe-Bonamassa-Song. Echt frech. Und „I’ve Been Loving You Too Long“ ist eine ultimative Bluesrock-Ballade mit einer ungewöhnlich klaren Gitarre.

Ganz starkes Album

„Break My Heart Anyway“ ist ein blendendes Stück reifen Songwritings, „New 89“ hat was von den Allman Brothers, „Jake’s Boogie“ ein starker Blues mit Fingerpicking-Begleitung, und nicht nur das das Intro von „I’m Only Lonley“ könnten Neil Young und Lyle Lovett gefallen. Starkes Album!

„Mädchen mit der großen Stimme“

Mit nur 16 Jahren wurde Joanne Shaw Taylor von Dave Steward (Eurythmics) entdeckt, kurz darauf erspielte sie sich durch ihr Talent eine riesige Fanbase. Auf ihrem Debüt „White Sugar“ verblüffte das „Mädchen mit der großen Stimme“ schon die Szene. Jetzt fügt sie ihren Studioalben ein sechsten hinzu: In „Reckless Heart“ verarbeitet Joanne Shaw Taylor in den selbstgeschriebenen Songs die letzten Jahre ihres Lebens.

Tiefe Liebe zu Soul, Blues und Rock

Al Sutton bringt die Bluesrock-Musikerin zu ihren Wurzeln zurück – der Sound klingt rauer, direkter, und die tiefe Liebe zu Soul, Blues und Rock ist unmittelbar spürbarer. „Reckless Heart“, das als CD, Doppel-LP und digital erscheinen wird, ist Taylors erste Veröffentlichung für Sony Music.  „Ich entschied mich dazu, mit diesem Album noch weiter zu meinen Wurzeln zurückzukehren“, erklärt die 33-Jährige. „Nicht ganz schuldlos daran war die Tatsache, dass ich mit Al Sutton arbeitete. Al ist ein ziemlich guter Freund geworden,  seit ich 2008 nach Detroit gezogen bin, und ich war schon immer ein großer Fan seiner Arbeit mit den Detroit Cobras, Thornetta Davis und jüngst mit Greta Van Fleet.

Die beiden hatten schon sehr oft über eine Zusammenarbeit gesprochen, ganz besonders über seinen Wunsch, dass er gerne etwas von ihr hören wollen würde, das ungeschliffener sei und live. „Das hatte ich beim Schreiben im Hinterkopf: ca. fünfzehn Tracks und dazu ein Song, der zusammen mit James House in Nashville entstanden war, der auch an einem Großteil von ‚Wild‘ beteiligt war. Ich habe versucht, beim zentralen Thema so ehrlich wie möglich zu sein. Ich habe nur über Dinge geschrieben, die ich in den vergangenen zwei Jahren selbst durchgemacht habe, seit wir ‚Wild‘ aufgenommen hatten. Ich glaube, ich bin am besten bei Songs, die ich wirklich empfinde, und dann nehmen wir alles live auf.“

Ein weiterer Grund, warum sie  in Detroit aufgenommen haben, ist das Kaliber der Musiker in dieser Stadt. „Wir können uns glücklich schätzen, mit Ron Otis, James Simonson, Phil Hale und Chris Codish einige der besten bekommen zu haben. Ich könnte nicht glücklicher sein; es ist uns gelungen, meine Liebe zum Soul, Blues und Rock auf diesem Album einzufangen und ich denke, es ist mein bislang ehrlichstes Album. Ich hoffe, dass meine Fans ebenso viel Spaß daran haben, wie ich bei der Entstehung hatte.“