Dream Theater spielt an einem „ausgewählten Ort“

Dream Theater auf der Museumsmeile in Bonn. FOTO: Horst Müller

Die New Yorker Progressive-Rock-Band Dream Theater gastiert in Bonn und spielt an diesem „ausgewählte Ort“ das komplette Album „Images Ands Words“

Ein Raunen geht durch die Reihen, als James LaBrie den Schwerpunkt des Konzertes auf dem Museumsplatz ankündigt. Da Bonn neben Berlin die einzige deutsche Stadt gewesen sei, in der die Band auf ihrer ersten Welttournee 1992 nach dem überraschenden Erfolg des Albums „Images and Words“ gastiert hatte, werde man das legendäre Album komplett spielen – von Anfang bis Ende, also auch die Ballade „Wait For Sleep“, das die Band seitdem nicht mehr live gespielt hatte.

Dream Theater-Sänger James LaBrie. FOTO: Horst Müller
Dream Theater-Sänger James LaBrie. FOTO: Horst Müller

Es ist das Album, auf dem James LaBrie zum ersten Mal zu hören ist, das Album mit dem auf MTV gern gespielten „Pull Me Under“. Es ist schnell klar, warum das Album als Meilenstein des Progressive Metal gilt. Diese Mischung aus 70er Jahre-Sound, versetzt mit Metallica-harten Riffs, ohrwurmtauglichen Melodien und faszinierender Virtuosität, fesselt das Publikum vom ersten Akkord an.

Das galt auch schon für den ersten Teil des Programms, das vor allem aus Stücken des gerade erschienenen Albums „Systematic Chaos“ bestand.

Die New Yorker Progressive-Rock-Band „Dream Theater“ räumt auf mit dem dumpfen Bild des Metal, beweist, dass sich auch in diesem Genre akkurate Arrangements, präzises Zusammenspiel und enthusiastisches Solospiel, insbesondere von Gitarrist John Petrucci und Keyboarder Jordan Rudess, nicht mit schweren Rockriffs beißen müssen.

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Die Instrumentalisten John Petrucci (Gitarre), John Myung (Bass), Mike Portnoy (Schlagzeug) und Jordan Rudess (Keyboards) gaben sich jedenfalls gewohnt souverän und spielfreudig: Die komplexen und technisch anspruchsvollen Stücke lassen einen schon mal den Atem anhalten.

Betrüblich war eigentlich nur eins: Mit zwei Songs fiel die Zugabe für Dream Theater-Verhältnisse ziemlich mager aus. Dennoch: Die Truppe bewies wieder einmal ihre spieltechnische Klasse. (Cem Akalin)