Tot gesagte leben länger: Arnaud Fradin „Steady Rollin‘ Man“

Arnaud Fradin: Steady Rollin‘ Man
Label: Blues Productions (Broken Silence)

Von Werner Engels

Tot gesagte leben länger. Der Blues ist ein solch Totgesagter, und er hat es oftmals geschafft, glorreiche Wiederauferstehung zu feiern dank junger Musiker wie Eric Clapton und Peter Green in den Sechzigern, Robert Cray in den Achtzigern, Johnny Lang in den Neunzigern, Joe Bonamassa in den Nullern und Gary Clark Jr. In den Zehnern. Das neue Album von  weckt auch wieder die Lust am Hören von handgemachtem akustischem Blues.

Man wird  an das Unplugged Album von Clapton erinnert, wobei Fradin sich stärker am Country-Blues orientiert, mit der Besetzung Gesang, Akustikgitarre, Kontrabass, Schlagwerk und einer herausragenden Bluesharp, die immer wieder hervorstechende Akzente setzt. Nach einem traditionellem zwölftaktigen Blues, dem Titelstück, folgt mit „Two Trains Runnin‘“ ein Song, der auf einem Akkord beruht und an die typische Bluesformel eines John Lee Hooker erinnert.

Der Slowblues darf nicht fehlen und wird in „If I Get Lucky“ und dem beschwörenden „Don’t Leave Me“ bestens bedient. Die beschwingte Version  von Bob Dylan’s „Don’t Think Twice It’s All Right“ erinnert wieder an die Sechziger Jahre, wobei auch die Stimme von Fradin an den Altmeister erinnert. Das locker daherkommende „Good Morning Love“ bildet den gelungenen Abschluss eines durchgängig hörenswerten Albums von Arnaud Fradin, das sich nicht hinter den Platten eines gestandenen Bluesmanns wie James Cotton zu verstecken braucht.

Anspieltipp: „Steady Rollin‘ Man“ und „Don’t Leave Me“