Wir wollen Euch jeden Tag ein Adventstürchen öffnen, mit der Hoffnung, Euch die eine oder andere Eingebung zu geben, was ihr verschenken oder was ihr Euch selbst zum Geschenk machen könnt. Unter unseren Empfehlungen sind brandneue Veröffentlichungen, aber auch einige, die etwas zurückliegen, aber es wert sind, nochmal ins Gedächtnis geholt zu werden. Wir geben Tipps für Konzerte, Bücher, Platten – alles rund um Musik. Hinter unserem achten Adventstürchen steckt unsere Empfehlung zum Konzert von:
Terri Lyne Carrington and Social Science
in der Philharmonie Köln
Samstag, 26.01.2019, 20:00
Tickets
Von Dylan Cem Akalin
Die mehrfache Grammy Gewinnerin Terri Lyne Carrington gehört zu den wenigen Frauen, die sich in der männerbeherrschten Jazzszene durchgebissen haben. Die brillante Musikerin setzt mit ihrem Sextett Social Science ein politisches Statement.
Terri Lyne Carrington und Social Science sind aus dem Bedürfnis hervorgegangen, die Gefühle und Gedanken darüber auszudrücken, „wo wir uns sozial, historisch, politisch und spirituell befinden“, erklärt sie. Diese Alternative-Jazzband spiegelt eine zeitgenössische, postmoderne Sicht auf Musik wider – eine eklektische Stilmischung, die sich aus Jazz, Indie-Rock, zeitgenössischer Klassik, Hip Hop und freier Improvisation zusammensetzt.
Jazz für den vielseitigen Hörer
Es ist Jazz für den vielseitigen Hörer, der die musikalische und soziale Atmosphäre von heute in der Musik erfasst wissen will. Die Künstler kreieren und interpretieren Musik auf der Grundlage „relativer Wahrheiten“ und befassen sich mit Fragen der Freiheit, des Rassismus, der Gleichberechtigung der Geschlechter und des Multikulturalismus, wobei sie dem Motto folgen: „Kreativität rettet Leben.“ Carrington sagt: „Ich denke, es ist unsere Aufgabe als Künstler, die Verantwortung zu übernehmen, zu berichten und zu kommentieren, was in den Gemeinschaften, deren Teil wir ja sind, geschieht – in Bezug auf Menschlichkeit, Politik und alles andere, was sich auf unseren Lebenszustand auswirkt.“
New Yorker Pianist Aaron Parks
Wir dürfen uns also ganz sicher auf einen interessanten Abend freuen. Carrington hat sich für ihr Projekt wieder ein einzigartiges Musikerkollektiv zusammengestellt, mit denen sie teilweise auch in anderen Projekten arbeitet, zum Beispiel den einzigartigen New Yorker Pianisten Aaron Parks, der als „Rising Star“ des aktuellen Pianojazz gilt.
Dann sind da noch der kanadische Gitarrist Matthew Stevens, der unter anderem auch mit Esperanza Spalding und Christian Scott spielt. Débo Ray aus Boston ist bekannt für ihre Projekte wie die internationale Gruppe Women of the World, die senegalesische Afro-Beat-Fusion-Gruppe Group Saloum, die Pop-Jazz-Band unter der Leitung von Hal Crook, Behind These Eyes und viele andere. Sie verarbeitet bei ihrem Gesang Einflüsse aus Klassik, Jazz, Rock, elektronischer und traditioneller haitianischer Musik.
Fulminanter Start ins Musikjahr 2019
Der Multiinstrumentalist und Komponist Morgan Guerin wuchs in einer Musikerfamilie in Baton Rouge, Louisiana, auf. Morgan lebt derzeit in New York City und besucht die New School für Jazz und zeitgenössische Musik. Er ist festes Mitglied in Carringtons Band, wo er Bass, Saxophon und EWI (eine Art Saxofonsynthesizer) spielt. Er tritt auch mit dem Amina Figarovas Sextet auf und arbeitet als Produzent und Studioingenieur. Kassa Overall ist ein interessanter Künstler. Der Drummer, Sänger, DJ hat mit einer imponierenden Zahl bekannter Jazzer gearbeitet: Billy Hart, Elvin Jones und Billy Higgins, Christian McBride, Donald Byrd, Vijay Iyer, Ravi Coltrane, Gary Bartz. Er gehörte lange der Timelife Band von Geri Allen an. Aber neben dem Jazz wirkte er auch in etlichen Hip-Hop- und Independent Rock-Projekten mit, auch als Rapper und Produzent.
Das wird sicherlich ein fulminanter Start ins Musikjahr 2019!