Weihnachtstipps 2018 – Nummer 5: Jeff Goldblum & the Mildred Snitzer Orchestra

Wir wollen Euch jeden Tag ein Adventstürchen öffnen, mit der Hoffnung, Euch die eine oder andere Eingebung zu geben, was ihr verschenken oder was ihr Euch selbst zum Geschenk machen könnt. Unter unseren Empfehlungen sind brandneue Veröffentlichungen, aber auch einige, die etwas zurückliegen, aber es wert sind, nochmal ins Gedächtnis geholt zu werden. Wir geben Tipps für Konzerte, Bücher, Platten – alles rund um Musik. Hinter unserem fünften Adventstürchen steckt:

Jeff Goldblum & the Mildred Snitzer Orchestra
The Capitol Studio Sessions
Erscheinungsdatum: 9. November 2018
Label: Decca (UMO

Von Dylan Cem Akalin

Mann, wie cool! Jeff Goldblum ist nicht nur einer der coolsten Schauspieler Hollywoods, der Mann kann auch Jazz. „The Capitol Studios Sessions“ hat der 66-jährige Pianist und Sänger mit Freunden vom Mildred Snitzer Orchestra eingespielt. Mit dabei der deutsche Trompeter Till Brönner, die irische Sängerin und Musikerin Imelda May und die wunderbare US-Komikerin Sarah Silverman. Und Haley Reinhart singt eine himmlische Version von „My Baby Just Cares For Me“.

Hommage an die Glanzzeiten des Jazz

Tatsächlich ist die Platte ausgezeichnet, es ist nicht einfach der schrullige Wahn eines Hollywoodstars, mal eine Platte aufzunehmen. Das Werk ist durchaus ernstzunehmen – als Hommage an die Glanzzeiten des Jazz. Und so präsentiert sich Goldblum auf dem Cover auch wie ein Entertainer, ein Big Band-Leader im weißen Smoking-Jackett, der fingerschnippen, tänzelnd auf der Bühne steht.

Der Mann, den wir seit gut einem halben Jahrhundert von Filmen wie „Die Fliege“, „The Big Chill“ „Jurassic Park“ und „Independence Day“ kennen, präsentiert Jazz-Klassiker aus dem „Great American Songbook“. „Don’t Mess With Mister T“, bekannt durch Stanley Turrentine, ist wirklich cool. „Me And My Shadow“ klingt wie ein Musicalstück, und „I Wish I Knew (How It Would Feel To Be Free)“ hat bei Nina Simone vielleicht etwas mehr Swing, bei Jeff Goldblum hat der Song etwas mehr lässigen Bebop. Vielleicht das einzige Stück, auf dem er sein Klavier etwas mehr in den Vordergrund rückt.

Till Brönners zarte Trompetenklage

Hervorzuheben ist vor allem die Band: Sie spielt mit solcher Lust, dass es ansteckend ist, und es gibt Momente wirklicher Magie: Brönners zarte Trompetenklage über “It Never Entered My Mind” ist der reinste Herzensbrecher, und Haley Reinhart singt „Gee Baby (Aint I Good To You)“ mit einer Mischung aus Engel und Teufelin. Zu Weihnachten bringt Goldblum tatsächlich ein wenig Glanz und Seele in unser Wohnzimmer.