Was für ein Fest! An vier Tagen brachten Saitenzauberer, Doppelbassattacken und harte bis zarte Gesänge erneut das weltberühmte Dorf Wacken in Schleswig-Holstein zum Beben. Metal-Fans aus über 80 Ländern feierten bei hitzigen Temperaturen und blauem Himmel friedlich und enthusiastisch miteinander sowie auf acht Bühnen und in einer Kirche ihre Bands und ihre Musik.
„Wetter gut, Alles gut“, freut sich Veranstalter Holger Hübner. „Nachdem das Wetter uns zuletzt nicht immer freundlich gesonnen war, haben wir in diesem Jahr ein heißes Fest gefeiert. Mit der gewohnten Routine haben sich unsere Crews schnell auf die diesjährige Situation eingestellt und beispielsweise mit einer Verdopplung der kostenlosen Trinkwasserstellen und der Anpassung von Dienstplänen und Sicherheitsvorkehrungen reagiert.“
„Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei unseren fantastischen Fans aus aller Welt, die erneut eine äußerst friedliche, riesige Metal-Party gefeiert haben“, ergänzt Veranstalter Thomas Jensen. „Die von den Behörden gemeldeten extrem niedrigen Zahlen von Vorfällen wären andernorts eine Sensation, sind in Wacken aber der Normalzustand. Wir bedanken uns ebenso herzlich bei allen Mitarbeitern, Gewerken und Behörden, die das Wacken Open Air mit viel Schweiß und Herzblut möglich gemacht haben. Und natürlich kann kein Festival ohne Musik funktionieren, wir waren begeistert von den großartigen Auftritten unserer Bands – auch dafür ein ganz dickes Danke!“
Organisation und Behörden waren erneut voll des Lobes für die Besucher. Feuerwehr und Rettungsdienste hatten nichts Nennenswertes zu berichten. Der Pressesprecher der Feuerwehren sprach in der abschließenden Promoter-Pressekonferenz am Samstag (4.8.) von einem tollen, achtsamen Publikum, das sogar eigene Löschmittel mitgebracht hatte. Die Rettungsdienste merkten an, dass die Warn- und Sicherheitshinweise ernst genommen wurden. Die Sprecherin der Polizei teilte mit, dass die zur Festivalzeit viertgrößte Stadt Schleswig-Holsteins einen wahnsinnig ruhigen Einsatzort bot. Die Tendenz der Diebstahlsdelikte war weiterhin rückläufig, was sich nach einem schnellen Fahndungserfolg gegen vier Personen noch verstärkte. Das Wacken Open Air 2018 verlief also bis zum Zeitpunkt der Pressekonferenz am späten Nachmittag erneut extrem ruhig und friedlich!
Ausblick auf das 30. Wacken Open Air – 1. bis 3. August 2019
Die Veranstalter des Wacken Open Air haben in schöner Tradition erneut die ersten Bands für die nächste Jubiläumsausgabe des Festivals verkündet. Folgende Highlights sind bereits für 2019 bestätigt: Sabaton, Parkway Drive, Demons & Wizards, Powerwolf, Airbourne, Rose Tattoo, Within Temptation, Meshuggah, Krokus, Dark Funeral und Avatar!
Der Vorverkauf beginnt wie üblich in der Nacht von Sonntag, 5. August, auf Montag, 6. August, um Mitternacht. Das auf 10.000 Stück limitierte X-Mas-Ticket kostet weiterhin 210€ inklusive Gebühren (zuzüglich Versandkosten + Systemgebühr) und beinhaltet ein kostenloses W:O:A X-Mas T-Shirt. Der Preis für das reguläre Drei-Tages-Festivalticket liegt wie gehabt bei 220€ inkl. Gebühren (zuzüglich Versandkosten + Systemgebühr). Zusätzlich zum 3-Day-All-In Ticket kann das W:O:A 2019 Special-Shirt im Bundle für 16,99€ erworben werden. Tickets gibt es exklusiv auf https://metaltix.click/woa19pm040818 und bei den offiziellen Reisepartnern.
Kurzchronik Wacken Open Air 2018
Mehr als 190 Bands ließen es beim zum zwölften Mal in Folge ausverkauften Wacken Open Air amtlich krachen, wobei das randvoll gepackte Programm die enorme Vielfalt und Spannweite der harten Musikszene in all ihren schwarz-bunten Facetten gebührend widerspiegelte. Der inoffizielle Startschuss fiel in diesem Jahr bereits am Mittwoch mit dem neu ins Programm genommenen „Wasted Wednesday“ auf der apokalyptischen Wasteland Stage, der besonders den alten und jungen Freunden des Thrash Metal mit Bands wie Rezet, Dust Bolt und Evil Invaders auf die Kutten geschneidert war.
Ebenfalls am Mittwoch begann im riesigen Bullhead City Circus Zelt das Finale der weltweit vermutlich größten Metal-Talentförderung, der Wacken Metal Battle. Die Gewinner der nationalen Wettbewerbe stellten sich am Mittwoch und Donnerstag sowohl einer Fachjury als auch dem neugierigen Publikum vor. Das musikalische Niveau lag erneut sehr hoch, und die am Freitag verkündete Gewinnerband Die From Sorrow aus China ließen bei ihrem Auftritt die Kiefer vor Staunen über diese spannende Metal-Interpretation aus dem Reich der Mitte runterklappen. Die Internationalität des Wacken Open Air wird auch durch das in diesem Jahr neu eröffnete World Metal Camp unterstrichen, zu dem sich nach aktuellem Stand Teilnehmer aus mehr als 40 Ländern angemeldet hatten.
Danzig, Accept, Judas Priest…
Zum offiziellen Start am Donnerstag dominieren traditionell die Klassiker bei der „Night To Remember“. Besonders hervorzuheben waren die Shows der deutschen Ikone (Udo) Dirkschneider, der mit Accept längst Metal-Geschichte geschrieben hat, sowie das Düsterrock-Solo von Misfits-Frontmann Danzig. Doch als Helden des Abends gingen natürlich die Erfinder des Doppelgitarren-Sounds vom vollgepackten Infield: Judas Priest. Die Pioniere der New Wave Of British Heavy Metal feuerten ein gigantisches Hitfeuerwerk ab, und Sängerlegende Rob Halford gab dem Nachwuchs eine kostenlose Lehrstunde – was für eine Show!
Die Eröffnungsrede der Veranstalter Holger Hübner und Thomas Jensen am Donnerstag zollte auch einem langjährigen Freund, Mentor und Wegbegleiter einen würdigen Tribut, dem in diesem Jahr leider viel zu früh und überraschend verstorbenen Produktionsleiter und ordnenden Hand hinter den Kulissen, Thomas Hess – We Will Remember!
Wer einmal Wacken seinen Stempel aufgedrückt hat, wird immer Teil dieses Festivals bleiben, wie auch Motörheads Lemmy Kilmister, dem auf dem Gelände eine eigene Bar gewidmet ist. Die Musik bleibt und aus jungen Bands, die sich einst in Wacken auf kleinen Bühnen am Ziel ihrer Träume wähnten, sind mittlerweile strahlende Headliner geworden.
Nightwish, InFlames, Runnings Wild
Die Finnen Nightwish feierten am Freitag erneut einen Triumph auf der Hauptbühne, und In Flames brachten den Boden anschließend mit Hüpforgien zum Zittern. Wacken-Veteranen können sich noch an deren erste Auftritte erinnern, als noch nicht das gesamte Infield bis hinter die Eingänge dicht stand. In diesem Jahr überzeugten aber auch gerade Bands, die bei diesem Festival zu den Stammgästen zählen. Deutschlands Metal-Queen Doro rockte die Menge nicht nur mit dem Sweet-Gassenhauer „Ballroom Blitz“, und die Heavy-Piraten Running Wild ließen als Flaggschiff die Hit-Kanonen donnern.
Jene Metaller, die nicht das Privileg hatten, auf dem ausverkauften Holy Ground stehen zu dürfen, konnten daheim über zwanzig Konzerte mitfeiern. Das Livestream-Angebot der Telekom, Magenta Musik 360 machte es möglich. Wacken-Fans aus über 150 Ländern griffen über dieses Angebot auf über 20 Konzerte zu – sogar in Grönland!
Mit der ESL Arena wagte das Wacken Open eine weltweite Premiere, indem den Besuchern erstmals bei einem Festival nicht nur die Möglichkeit eingeräumt wurde als Gamer aktiv zu werden und dabei attraktive Preise zu gewinnen, sondern eSports-Profis und renommierte eSports-Teams zu Show-Wettkämpfen antraten. Obendrein präsentierten die VR Nerds eine virtuelle Game-Neuheit, die zuvor noch nie auf einem Open Air gespielt werden konnte. „Die eSports-Themenwelt auf dem diesjährigen Festivalgelände stellt ein Leuchtturmprojekt für den eSport in Schleswig-Holstein dar“, erklärt Veranstalter Holger Hübner. Diese Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben, zumal der Veranstalter gemeinsam mit der FH Westküste (Heide) im Beisein von Schleswig- Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther in der ESL Arena eine Initiative zur Gründung einer eSports Academy ankündigte.