The Young Gods in Hamburg und Köln

The Young Gods, 2018. | Photo: Močvara press

Schon seit über 30 Jahren überschreiten THE YOUNG GODS immer wieder aufs Neue musikalische Grenzen. Gestartet als Pioniere des Industrial Punk, entwickelten sie über die Jahre ihren eigenen, unverkennbaren Stil  und machten sich als Rock- und Elektro-Avantgardisten einen Namen in der europäischen Musikszene. Jetzt geben sie zwei Konzerte in Deutschland.

Am 9. Dezember 2019 in Hamburg Uebel & Gefährlich

am 10. Dezember 2019 im Luxor in Köln

Getrieben von ihrer kompromisslosen und poetischen Vision, einen völlig neuen Sound zu erfinden und die Regeln der Rock-Musik zu brechen, schließen sich  die Schweizer Franz Teichler, Cesare Pizzi und Frank Bagnoud im Winter 1985 zu THE YOUNG GODS zusammen. Ihre ersten Konzerte ähneln einem Elektroschock. Es war alles da: Gesang, Schlagzeug, Sampler und kräftiger Gitarren-Sound – aber keine einzige Gitarre. So etwas hatte man vorher noch nie gehört.

Als 1987 ihr erstes, gleichnamiges Album erscheint, werden THE YOUNG GODS von der britischen Presse als großes neues Phänomen angekündigt. („THE YOUNG GODS are the New Thing, they are what happens next…“). Mit ihrem neuen Mitglied Al Comet, der Cesare Pizzi an den Samplern ablöst, springen THE YOUNG GODS Anfang der 90er auf die Alternative-Rock Welle auf. Die Hit-Single „Skinflowers“ von ihrem Album „T.V. Sky“ läuft auf dem US-Sender MTV in Dauerschleife und öffnet ihnen damit die Türen nach Amerika. Sogar Größen wie David Bowie, „U2“ und „Nine Inch Nails“ fangen an, die Band als eine Inspiration zu bezeichnen. Die Dinge beschleunigen sich in rasendem Tempo. Für die Band jedoch zu schnell.

THE YOUNG GODS  verschwanden für einige Jahre von der Bildfläche. Anfang der 2000er erfand sich die Band mit neuem Drummer Bernard Trontin noch einmal neu und ließen sich in den Sog der aufkommenden, sehr lebendigen Elektro-/Technoszene ziehen. 2005 feierten THE YOUNG GODS zusammen mit dem „Sinfonietta Orchestra Lausanne“ und dem Sänger Mike Patton („Faith no More“, „ Mr Bungle“, „ Fantomas“) ihr 20-jähriges Bestehen auf dem Montreux Jazz Festival. Seitdem beteiligte sich die Band auch an musikalisch sehr unterschiedlichen  Projekten wie an einer Neuinterpretation der legendären Woodstock Konzerte, dem „Amazonia Ambient Project“ oder arbeiteten mit einer alternative Hip Hop Band und einer brasilianischen Combo.

Wieder mit Gründungsmitglied Pizzi vereint, veröffentlichten THE YOUNG GODS im Februar 2019 ihr zwölftes Album „Data Mirage Tangram“, mit dem das Trio 2019 die Welt bereist. Die Songs dazu entstanden 2015 live vor Publikum als offenes Laborprojekt im Rahmen einer Residenz beim Cully Jazz Festival. Danach schliffen THE YOUNG GODS sie und gossen sie in das Album, das als Quintessenz ihrer gemeinsamen Erfahrungen wahrgenommen werden kann. (a.s.s. concerts)