The Kooks bringen mit „10 TRACKS TO ECHO IN THE DARK“ ihr sechstes Album raus

The Kooks FOTO: Paul Johnson

Die wegweisende, britische Indiepop-Band The Kooks hat ihr sechstes Studioalbum „10 TRACKS TO ECHO IN THE DARK“ über Lonely Cat / AWAL Recordings mit einer frischen, elekronisch angehauchten Weiterentwicklung ihres legendären Sounds. Die Band veröffentlicht das Album auf recht unkonventionelle Art und Weise, denn es erscheint in drei Teilen: Bei den ersten beiden handelt es sich um 3-Track-EPs und mit dem letzten Teil kommen heute vier weitere Tracks hinzu und vervollständigen das Album.

Parallel zum Album präsentiert die Band das Musikvideo zu ihrer neuesten Single ‘Cold Heart’. Es ist eine Hommage an 2001: A Space Odyssey und wurde von Polocho in London gedreht. Das Video zeigt die Band in einer futuristischen Raumstation, wo sie Außerirdischen als Versuchsobjekte dienen. Als die Aliens mit den ‘menschlichen’ Wesen warm werden, erzittert das künstliche ‘kalte Herz’ frustriert, aber das ändert nichts daran, dass sie bald sogar zur Musik von The Kooks tanzen.

Nach einer weltweiten Arenatour und ihrem 2018 erschienen UK-Top10-Album ‘Let’s Go Sunshine’ konnten The Kooks bei vielen europäischen Festivals als Headliner auftreten. Dank Streaming erreichte die Band ein neues, junges Publikum, das ihren unverwechselbaren Sound liebte und es kaum erwarten konnte, sie live zu sehen.

Am Ende der ziemlich anstrengenden Tour hatte Frontmann Luke Pritchard sich eigentlich fest vorgenommen, eine Verschnaufpause zu machen. Stattdessen fand er sich direkt im Studio wieder.

“Ich flog regelmäßig nach Berlin, immer für drei oder vier Tage am Stück. Der Brexit hat mir echt zugesetzt und ich wollte, dass unser Album besonders ‚europäisch‘ wird“, erklärt er. “Wir sind eine europäische Band. Wir haben ja quasi dort gelebt und wir lieben Europa, darum wollten wir diese enge Bindung aufrechterhalten und ein Zeichen setzen.”

Berlin gilt schon lange als kreativer Anziehungspunkt für Künstler aus der ganzen Welt und Pritchard bewegte sich in diesen Kreisen und traf dort auf die Mitstreiter, die an ihrem monumentalen sechsten Album ‘10 TRACKS TO ECHO IN THE DARK’ mitwirken sollten. Es war eine arbeitsreiche, inspirierende und kreative Zeit. Die Partyszene spielte nur eine untergeordnete Rolle. “Ich habe keine Drogen genommen“, erinnert sich Pritchard. “Wenn wir ausgingen, dann in eine kleine Bar auf eine Flasche Whiskey, nicht ins Berghain.”

Die kreative Umgebung verfehlte ihre Wirkung nicht. “In Berlin halten sich viele Songwriter auf”, sagt er. “Es ist eine offene und liberale Stadt und nicht so vom Kommerz dominiert. Ich suchte nach etwas, das ein bisschen unverfälschter, ein bisschen minimalistischer ist. Manchmal nimmt man diese Nuancen einfach wahr. Es sind gar nicht unbedingt die Menschen, sondern der Ort.“

Bewaffnet mit einem neuen Mantra – nicht zu viel nachzudenken und einfach eine Platte zu machen, die er sich selbst anhören wollen würde – flogen ihm die Ideen zu. Er holte Tobias Kuhn ins Boot, um mit ihm den Großteil des Albums zu schreiben und zu produzieren. Bei der ersten Session entstand in nur wenigen Stunden die Leadsingle ‘Connection’. Die Dinge liefen gut und die beiden nahmen fünf Tracks auf. Aber im März 2020 kam Pritchards europäischer Traum zu einem abrupten Ende. Covid zwang ihn, nach Großbritannien zurückzukehren und die Zusammenarbeit über Zoom fortzusetzen, bis Tobias nach London fliegen und mit ihm und dem Rest der Band, Hugh Harris (Leadgitarre/Synthesizer/Bass) und Alexis Nunez (Schlagzeug), ins Studio gehen konnte.

Pritchard hat geheiratet und ist zum ersten Mal Vater geworden und so hören wir einen neuen Mann, der seine Dämonen hinter sich gelassen hat und positiv in die Zukunft blickt.

“Ich hoffe wirklich, dass dieses Gefühl des inneren Friedens rüberkommt“, sagt Pritchard über die durchweg optimistische Atmosphäre des Albums. „Ich möchte mein Leben gerade wirklich genießen und Spaß haben. Aber es ist auch eine Art Reflexion dessen, was ich in der Zeit vor, während und nach COVID gefühlt habe. Ich habe viel Science-Fiction gelesen – wie Philip K. Dick, Azimov und surreales Zeug wie Boris Vian –, was natürlich sehr von dem ablenkt, was in der Welt passiert, mir aber auch geholfen hat, die Songs fantasievoll zu gestalten.“

Abschließend sagt Luke: “Während der Pandemie hatte ich reichlich Zeit, mir unsere Alben nochmal anzuschauen. Ich war stolz und hatte auch das Gefühl, ziemlich viel Glück gehabt zu haben. Mit dem Album möchte ich mich bei unseren Fans dafür bedanken, dass sie uns so lange die Treue gehalten haben. Wir hoffen, dass es Euch gefällt.”