RSO: Radio Free America
VÖ: 11. Mai 2018
Label: Bmg Rights Management (Warner)
Was passiert, wenn zwei ausgezeichnete Rockgitarristen eine private Liaison eingehen? Keine Ahnung. Aber im Falle von Richie Sambora und Orianthi lautet das Ergebnis RSO. Das „Power Couple des Rock“ (Plattenfirma) bringt an diesem Freitag, 11. Mai 2018, bei BMG ihr Debütalbum „Radio Free America“.
Von Dylan Cem Akalin
“Die Authentizität ist durchweg spürbar”, schreibt das Billboard begeistert. Und das US-Kultmagazin Guitar World jubelt: „Ein überzeugender Schnappschuss der musikalischen Stärken beider Gitarristen. Ihre beiden Stimmen greifen wunderbar ineinander, und sie kreuzen energisch die Gitarren.“
Die beiden Gitarristen Richie Sambora, 58, (Bon Jovi) und Orianthi, 33, (Michael Jackson, Alice Cooper), haben ja schon im Februar zwei romantische Songs veröffentlicht — zum Valentinstag: den Original-Track „Forever All the Way“ und die Cover-Version von Sonny & Chers Hit von 1965 „I Got You Babe“. Beide Songs erscheinen jetzt auch auf dem Debütalbum ihres RSO-Projekts.
„‚I Got You Babe‘ ist eines der besten Duette aller Zeiten und es ist ein Lied, das uns daran erinnert, dass wahre Zuneigung keine Grenzen kennt“, sagte Sambora im People Magazine. „Ori und ich haben es geliebt, diesen zeitlosen zu ehren.“
Der Beginn einer neuen Liebe
Sambora und Orianthi trafen sich erstmals 2013 in Hawaii. Sambora machte dort Urlaub und wurde von seinem alten Freund Alice Cooper gebeten, ihn auf einer Charity-Show zu begleiten. Orianthi war seit 2011 Coopers Gitarrist. „Alice und ich sitzen im Publikum, während die Band probt und ich sagte: ‚Wer ist das?'“, erzählt Richie. „Und er sagte: ‚Das ist Ori. Sie spielt mit Michael Jackson.'“ Es sollte der Beginn einer neuen Liebe und künstlerischen Partnerschaft werden.
Tatsächlich ist das Ergebnis erstaunlich. Energie, Kraft, Lust und Freude am Rock ‚n‘ Roll springen einem in den 15 genresprengenden Tracks auch dauernd entgegen. Das Album ist genau das Richtige, um die Sommersaison im Cabriot zu eröffnen.
Rock, Blues, Pop, R ‚n‘ B und Country bohren sich melodiös und satt ins Ohr. Schon der Opener „Making History“ startet in Bon Jovi Manier stadionproofed aus den Lautsprechern. Der Song hat Gefühl, Hymne und Raffinesse. Der zweistimmige Gesang der Beiden ist unterlegt von fetten Gitarrenriffs. Mit dem Start von Null auf Hundert machen die zwei Musiker gleich klar, wohin die Reise geht – und drehen am Schluss nochmal heftig an den Gitarren durch. Einfach nur geil!
„We Are Magic“ ist ausgefuchster Pop-Rock mit leichten Country-Durchschüssen. Edel. „Rise“ könnte auch aus der Feder von Bon Jovi kommen. Natürlich gitarrenlastig. Ein Gesang wie ein schleppender Choral, gesungen auf einer Bühne mitten in der Wüste. „Take Me“ ist ein Radiohit! Hingebungsvoller Gesang von Richie. Sparsam instrumentiert. Lässig arrangiert, der Song trägt den Hörer durch die laue Abendsonne Kaliforniens.
Noch so ein Hitverdächtiger Song: „Masterpeace“ – zwischen Rihanna und Shakira (!). „Walk With Me“ ist so countrylastig wie „Good Times“ Reggaeanteile hat. Fazit: Wer einen Sturm zweier Rockgitarristen erwartet hat, wird enttäuscht sein. Wer wundervolle, rundum gelungenes Songwriting mit außergewöhnlich gutem Gesang schätzt, wird sich definitiv freuen.
Zusatzinfos vom Label:
Ein Großteil der Stücke von „Radio Free America“ wurde in den letzten beiden Jahren unter Aufsicht der Songwriter/ Producer-Legende Bob Rock (Metallica, Bon Jovi) in Samboras und Orianthis Heim in Los Angeles eingespielt: In seiner Küche hat sich das Paar ein vollständig mit Lautsprechern, Keyboards, Computern und Mikrophonen ausgestattetes Aufnahmestudio eingerichtet. Im Esszimmer finden sich sämtliche Verstärker, während das Wohnzimmer die Gitarren-Racks beherbergt und das hauseigene Kino kurzerhand zum Aufnahmeraum fürs Schlagzeug umfunktioniert wurde. Eine kleine Rock `N Roll-Welt aus Liebe, Freundschaft, Spaß und einer Menge Leidenschaft für die Musik, die man auch den Songs sofort anhört.
„Ich glaube, auf den Songs geht es in erster Linie darum, was es bedeutet, ein Mensch zu sein“, so Sambora. „Wir Menschen haben viel mehr miteinander gemeinsam, als wir vielleicht annehmen. Ori und ich hatten viele Jahre lang die Gelegenheit, dies vor Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt aus nächster Nähe zu beobachten. Dieses Verlangen, uns weit über Sprachen und musikalische Genres auszudrücken, ist wohl tief in uns als Songwritern verankert. Wir möchten die Menschen unterhalten, für sie spielen und Lieder schreiben, die sie durch ihr Leben begleiten.“
Co-Writer bei Bon Jovi
Während seiner mehr als 30-jährigen Karriere hat sich Richie Sambora mit seinem unvergleichlichen Songwriting, seinem kraftvollen Gesang und seinem meisterhaften Gitarrenspiel einen Platz im absoluten Rock-Olymp erarbeitet. Sambora hat bis dato weltweit über 130 Millionen Alben verkauft und war als Co-Writer an mehr als zwanzig Top 40-Hits und elf Top 10-Hits wie „Livin` On A Prayer“, „You Give Love A Bad Name“ oder „Wanted Dead Or Alive“ beteiligt. Mit seinem sofort wiedererkennbaren Gitarrensound ist der Amerikaner für unzählige der größten Rock-Hymnen einer ganzen Generation verantwortlich. Die australische Gitarren-Virtuosin Orianthi hat die Bühnen mit Ikonen wie Michael Jackson, Santana, Prince oder ZZ Top geteilt und war seinerzeit das erste weibliche Mitglied in der Backing-Band von Alice Cooper. Sowohl Richie Sambora als auch Orianthi haben diverse Charts-Singles komponiert, den gesamten Erdball bespielt, mit unzähligen Superstars zusammen gearbeitet und jeweils drei Soloalben veröffentlicht. Nach Samboras Werken „Stranger In This Town“ (1991), „Undiscovered Soul“ (1998) und „Aftermath Of The Lowdown“ (2012) sowie Orianthis „Violet Journey“ (2007), „Believe“ (2009) und „Heaven In This Hell“ (2013) ist das Paar auf „Radio Free America“ erstmalig als RSO gemeinsam zu erleben.