Die schwedisch-französisch-amerikanische Band The Blues Pills waren die Entdeckung des vergangenen Jahres. Mit ihrem ersten Longplayer schaffte es nach vielen Jahren erstmals wieder eine Bluesrock-Band in die Charts. Die Blueshoffnung begeisterte am Samstag rund 1000 Fans in der Kölner Kantine.
Irgendwie sieht man den jungen Jimmy Page vor sich. Diese intelligente Abstraktion des Blues, das Feuer des jungen Ritchie Blackmore, die unsterbliche Seele eines Paul Kossoff. Man glaubt es kaum, dass Dorian Sorriaux erst 18 Jahre jung ist, aber er spielt mit solch einer Hingabe, entspannter Virtuosität und Verneigung vor seinen instrumentalen Vorvätern, zu denen freilich auch Jimi Hendrix und Stevie Ray Vaughn zählen dürften, dass es einfach faszinierend ist, ihm zuzuhören. Und erinnert der Sound nicht an Peter Green? Tatsächlich spielt Sorriaux sicherlich nicht grundlos eine Corsa LPCG, die Gitarrenmarke, die sich einen Produktionsfehler bei Gibson zu Eigen gemacht hat, dem einst der geniale Peter Green seinen Sound verdankte. Der stille Franzose spielt nur die zweite Hauptrolle in diesem ungewöhnlichen Quartett, das im vergangenen Jahr ihren Schlagzeuger Cory Berry durch André Kvarnström ausgewechselt hat.
Die neue Prinzessin des modernen Blues heißt Elin Larsson, und die Frau mit der markanten Stimme und der Präsenz einer schlangenbeschwörenden Xanthippe hat die Anziehungskraft einer Aphrodite. Ihr Gesang hat eine diamantene Ungeschliffenheit und eine freche, schon fast unanständige Autarkie, die live noch besser zur Geltung kommt. Überhaupt: Diese junge Truppe hat eine große Zukunft vor sich, wenn sie sich weiterhin diese selbstbewusste Rohheit bewahrt. (Cem Akalin)
Setlist:
High Class Woman
Ain’t No Change
Dig In
No Hope Left For Me
Astralplane
Bliss
Elements and Things
Devil Man
Little Sun
Black Smoke