Neues aus der Musikszene +++ Von Cem Akalin, z.Zt. in USA +++
Chuck Berry hat sein erstes Studioalbum nach 38 Jahren angekündigt. Es soll nächstes Jahr erscheinen und einfach nur „Chuck“ heißen. Das Album habe er für seine Frau Themetta Berry aufgenommen, mit der er 68 Jahre verheiratet ist. Berry sagte: „Dieses Album ist meiner geliebten Toddy gewidmet. Mein Schatz, ich werde alt. Ich habe so lange an diesem Album gearbeitet. Jetzt kann ich meine Schuhe an den Nagel hängen.“ Das Album wird veröffentlicht bei Dualtobe Records. Das Label aus Nashville arbeitete auch mit June Carter Cash oder Guy Clark zusammen.
„Chuck“ sollte überwiegend neue Originalsongs beinhalten. Es ist in verschiedenen Studios St. Louis aufgenommen worden. Auf dem Album wirken mit seine Kinder Charles Berry Junior an der Gitarre und Ingrid Berry an der Harmonika. Am Piano sind Robert Lohr Schlagzeuger Keith Robinson und sein langjähriger Bassist Jimmy Marsala.
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Lady Gagas neuester Coup: Sie ist einfach sie selbst. Auf der New York Fashion Week tauchte sie am Dienstag ungewohnt natürlich auf. Stefani Germanotta, wie sie mit bürgertlichem Namen heißt, hat es derzeit auch ziemlich schwer. Ihr neues Alkbum „Joanne“, benannt nach einer Tante, floppt – jedenfalls in Gaga-Maßstäben. 1,4 Millionen Stück hat sie erst seit Freitag verkauft. Das macht es zum schlecht verkauftesten Gaga-Album. Das vorherige war mit 3,8 Millionen schon enttäuschend.
„Sie macht gerade eine künstlerische Transformation durch“, sagte David Bakula, Vize-Präsident von Nielsen Entertainment. „Sie erforscht andere Seiten.“ Und Billboard-Chefredakteur Jem Aswad sagte: „Sie ist ja immer noch ein Megastar, und hat bis zuletzt an den Hype geglaubt, der um sie gemacht wurde. Jetzt kommt sie endlich mal ein wenig runter, und das ist für ihre weitere Karriere auf jedenfall gut.“
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Wird die Entscheidung für die nächste Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame eine politische Entscheidung? Die amerikanischen Medien wünschen es sich jedenfalls so. Auf der Liste stehen zwar die Dauergrunger Pearl Jam oder die Hardcore-Legenden Bad Brains. Aber die Chancen stehen wohl gut, dass der vor 20 Jahren verstorbene Rapper Tupac Shakur dran ist, in die Ruhmeshalle aufgenommen zu werden.
Der in äußerster Armut aufgewachsene Rap-Star habe den Rap revolutioniert, heißt es. Er habe ihm erst die poetische und politische Dimension gegeben, die heute für viele schon so selbstverständlich ist. Außerdem wäre es wohl ganz gut, wenn angesichts der Rassenunruhen mal wieder ein schwarzer Künstler geehrt würde, heißt es.