Neues aus der Musikbranche: Clapton in Bedrängnis +++ Adele, Hillary und Trumps Klagerekord +++ Neue Alben +++ Dee Snider: Debüt mit 61 +++ Trauer um Phil Woods
Von Cem Akalin z.Zt. in Orlando, Florida
Legende in Not: Das Bundesgericht in Nashville hat einer Klage gegen Eric Clapton und die Warner Music Group Corp über fünf Millionen Dollar stattgegeben. Das berichtet The Tennessean. Es geht um den Song „Alberta“, den Clapton 2013 auf seinem Album „Unplugged“ veröffentlicht hat. Als Credit gab der Musiker damals Huddie Ledbetter, besser bekannt als Lead Belly, an. Der Nachlassverwalter eines Bluesmusikers aus Mississippi meint, das sei der falsche Urheber. Der wahre sei Bo Carter.
Claptons Lied sei eigentlich ein Cover von Carters „Corrine, Corrina“, ein Song, der erstmals 1929 lizenziert und im Laufe der Zeit mit „Alberta“ verwechselt worden sei, behauptete Miles Floyd, ein Stiefenkel von Carter. Es sei an der Zeit, das geistige Eigentum von Carter zu schützen, wird Anwalt Barry Shrum zitiert. Die Angeklagten haben auf die Klage noch nicht reagiert. Carter, dessen bürgerlicher Name Armenter Chatmon war, starb 1964 in Memphis.
Adele, Hillary und Trump: Adele, zurzeit auf US-Tour, hat sich zum Wahlkampf geäußert. „Ich bin zwar Engländerin, aber was in Amerika geschieht, betrifft mich auch. Ich bin hundertprozentig für Hillary Clinton. Ich liebe sie, sie ist großartig“, sagte sie während ihres Auftritts in Miami, Florida.
Unterdessen hat eine Untersuchung des Center for Responsive Politics ergeben, dass Hillary wesentlich mehr Unterstützer von der Wallstreet hat, als Obama noch vor vier Jahren. Wallstreet Fundraiser unterstützen die Präsidentschaftskandidatin bisher mit mehr als 20 Millionen Euro. Insgesamt wurden für sie schon 137 Millionen Dollar gesammelt, Obama erhielt 92 Millionen Euro Unterstützung.
Donald Trump hat einen anderen Rekord aufgestellt. Er sieht sich jetzt schon von mehr als 4000 Klagen kontrontiert. USA Today schrieb, selbst wenn Trump zum Präsidenten gewählt würde, wäre er in seiner Amtszeit mehr mit den Klagen beschäftigt als mit dem Regieren.
Trauer um Phil Woods: Der Jazz-Saxophonist starb am Dienstag im Alter von 83 Jahren in Stroudsburg, Pennsylvania. Woods hatte seinen letzten Auftritt am 4. September im Pittsburgh’s Manchester Craftsman’s Guild. The Pittsburgh Post-Gazette berichtete, er habe das Konzert nur durch die Unterstützung mit Sauerstofff uberstanden. Er habe mitgeteilt, dass er aufgrund eines Emphysems, einer Lungererkrankung, in den Ruhestand gehen würde. Popularität gewann Woods durch sein Solo auf Billy Joels Hit „Just the Way You Are“. Zu allererst aber war er jahrzehntelang einer der führenden Bebop-Saxofonisten mit einem unverkennbaren Ton. Die Produktionen, an denen er beteiligt war, ist schier unüberschaubar, weil er von vielen prominenten Kollegen engagiert wurde, unter anderem Dizzy Gillespie und Quincy Jones.
Neue Alben: Mit 61 Jahren hat Twisted Sister-Frontmann Dee Snider am Freitag sein Debütalbum We Are the Ones als Solist herausgebracht. „Ich habe ja jahrzehnte lang nichts geschrieben, weil mein Markt die 80er-Jahre-Metal-Fans waren“, sagte er am Freitag dem amerikanischen Rolling Stone. Der einstige Haarspray-Rocker, der keinen Hehl aus seiner Freundschaft zu Donald Trump („classy guy“) macht, habe sich musikalsich mehr an seiner Lieblingsband, den Foo Fighters, orientiert, sagte er. Unter anderem ist auch ein Cover von Nine Inch Nails „Head Like a Hole“ zu hören.
Bon Jovi haben im Barrymore Theatre in New York City ihr neues Album vorgestellt. This House Is Not for Sale erscheint am 4. November und ist das dreizehnte Studioalbum der Rockband – und das erste ohne Leadgitarrist Richie Sambora, der ersetzt wurde durch Phil X. Es ist zudem das erste Album, auf dem Bassist Hugh McDonald als offizielles Bandmitglied angefuhrt wird, obwohl er bereits seit 1994 dabei ist.
Weitere Neuerscheinungen: Alicia Keys mit „Here“, Jim James: „Eternally Even“, Chris Robinson Brotherhood: „If You Lived Here, You Would Be Home by Now“, Ronnie Dunn: „Tattooed Heart“, Simple Minds mit einem Akustik-Album, Bob Dylan: „The 1966 Live Recordings“ (11. November), Robbie Robertson: „Testimony“ , Metallica: „Hardwired…To Self-Destruct“ (18. November), Kate Bush: „Before the Dawn“ (2. December), The Rolling Stones: „Blue & Lonesome“ (2. December) und Neil Young: „Peace Trail“ (2. December).