Nachruf: Sinéad O’Connor (1966 – 2023)

Die Welt der Musik trauert um die ikonische und bewegende Künstlerin Sinead O’Connor, die am 26. Juli 2023 verstorben ist. Der Verlust der irischen Künstlerin sorgt für weltweite Trauer. „Heartbreaking. 💔“, schreibt die Daily Mail. The Irish Times würdigte sie als Künstlerin, die von den frühesten Phasen ihrer musikalischen Karriere an sich „als eine neue und ganz andere Art von Künstlerin in einer Musikszene präsentierte, die von männlichen Erwartungen definiert und kontrolliert wird. Mit Anfang 20 war sie ein internationaler Superstar.“

Peter Gabriel schrieb: „Sinéad war ein außergewöhnliches Talent. Sie konnte uns mit einer Offenheit und Leidenschaft berühren, mit der sich so viele Menschen identifizieren konnten. Der Weg, den sie wählte, war immer schwierig und kompromisslos, aber auf Schritt und Tritt zeigte sie ihren Geist und ihren Mut. Ich schätze mich glücklich, die Chance gehabt zu haben, mit ihr zusammenzuarbeiten.“

Sinéad zerreißt das Bild des Papstes

Sinéad O’Connor sagte von sich selbst, sie sei „stolz, eine Unruhestifterin zu sein“ und machte Schlagzeilen, weil sie gegen sexuellen Missbrauch protestierte, indem sie während eines Auftritts bei „Saturday Night Live“ ein Foto des Papstes zerriss.

Sinéad O’Connor 2007 bei den Leverkusener Jazztagen FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

Sinead Marie Bernadette O’Connor wurde am 8. Dezember 1966 in Glenageary, County Dublin, Irland, geboren. Schon in jungen Jahren zeigte sich, dass sie eine beispiellose Begabung für Musik und die angeborene Fähigkeit besaß, auf einer zutiefst emotionalen Ebene mit dem Publikum in Kontakt zu treten. Ihre kraftvolle und eindringlich schöne Stimme überschreitet Genres und ermöglicht es ihr, verschiedene Stile zu erkunden, von Rock und Pop bis hin zu Folk und Gospel.

Im Laufe ihrer illustren Karriere wurde Sinead O’Connor nicht nur für ihr musikalisches Können bekannt, sondern auch für ihre Furchtlosigkeit, mit der sie ihre Überzeugungen und Überzeugungen durch ihre Kunst zum Ausdruck brachte. Ihr bahnbrechendes Debütalbum „The Lion and the Cobra“, das 1987 veröffentlicht wurde, katapultierte sie zu internationalem Ruhm und zeigte ihre rohen Emotionen und ihre tiefgründige Lyrik.

Persönliche Kämpfe

Über ihre musikalischen Leistungen hinaus war Sinead O’Connor für ihr Eintreten und Engagement für Anliegen bekannt, die ihr am Herzen lagen. Sie äußerte sich furchtlos zu sozialen und politischen Themen und nutzte ihre Plattform, um sich für Gleichberechtigung, Menschenrechte und den Kampf gegen Ungerechtigkeit einzusetzen. Ihre Leidenschaft, einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben, inspirierte unzählige Menschen dazu, für das einzustehen, woran sie glauben.

Obwohl ihre Reise von persönlichen Kämpfen geprägt war, dienten Sinead O’Connors Widerstandskraft und Mut angesichts von Widrigkeiten vielen als Inspiration. Ihre bisweilen brutale Ehrlichkeit sowohl in ihrer Musik als auch in ihrem öffentlichen Leben fand bei vielen Menschen sicherlich Anklang, die in ihren Worten und ihrer Widerspenstigkeit vielleicht Trost und Kraft oder sich selbst fanden. Mitunter wirkte die Frau mit den großen eindringlichen Augen auch verstörend. Die Sängerin, die Prince Song „Nothing Compares 2 U“ zum Welthit machte, trat 2018 zum Islam über. Sie verkündete auf Twitter, sie sei „stolz“, konvertiert zu sein und heiße nun Shuhada, arabisch für „Märtyrer“.

Ihre eindringliche, mitunter glasklare Stimme bleibt unvergessen, ihre zeitlose Musik auch. In die Trauer um ihren Tod mischt sich zusätzlich ein tiefer Kummer um eine Frau, der das Leben offenbar schwer fiel. Mehrmals schon hatte sich die Frau mit der schwermütigen Seele versucht, das Leben zu nehmen. Ein weiterer Schicksalsschlag traf sie, als ihr erst 17 Jahre alter Sohn Shane im vergangenen Jahr Suizid beging.

Polizei findet Sinéad O#Conor leblos in ihrer Wohnung

Der Londoner Guardian schreibt, dass Polizisten Sinéad O’Connor am Mittwoch, nur wenige Wochen nach ihrem Umzug in die Stadt, in einer Londoner Wohnung leblos vorfanden. Die Metropolitan Police teilte mit, dass die Beamten am Mittwoch um 11.18 Uhr gerufen wurden, um Berichte über eine „nicht ansprechbare Frau“ in einer Wohnadresse im Stadtteil Herne Hill im Süden Londons zu erhalten.

Sinéad O’Connor 2007 bei den Leverkusener Jazztagen FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

„Beamte waren anwesend. Eine 56-jährige Frau wurde noch am Unfallort für tot erklärt. Die nächsten Angehörigen wurden benachrichtigt. Der Tod wird nicht als verdächtig behandelt. Für den Gerichtsmediziner wird eine Akte erstellt.“ O’Connors Familie verbreitete die Nachricht vom Tod des irischen Sängers am Mittwochabend in einer kurzen Erklärung.

Sinéad Marie-Bernarde Aoibheann O’Connor hinterlässt drei Kinder.

Ruhe in Frieden, liebe Sinead O’Connor. Deine Stimme wird für die Ewigkeit in unseren Seelen widerhallen.