Michael Wollny eröffnet das bauhaus.100 Jubiläumsfestival

Michael Wollny FOTO: ACT Presse

Michael Wollny eröffnet das bauhaus.100 Jubiläumsfestival, und das Konzert am 16. Januar 2019, 19.00 bis 20.30 Uhr, in Berlin, Akademie der Künste, kann man im Arte Livesteam / Mediathek miterleben. Das Konzert selbst ist natürlich längst ausverkauft.

Die Uraufführung seines Programms „BAU.HAUS.KLANG. Eine Harmonielehre.“ erfolgt im Rahmen der festlichen Eröffnung des bauhaus.100 Festivals mit einer Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Die Besetzung: 

Michael Wollny (D) – Konzept, Piano & Komposition
Emile Parisien (F) – Sopransaxofon
Wolfgang Heisig (D) – Phonola
Leafcutter John (UK) – Electronics
Max Stadtfeld (D) – Drums

Wie klingt das Bauhaus? Ausgehend von dieser Frage hat der deutsche Jazzpianist Michael Wollny zur Eröffnung des Festivals bauhaus.100 eine Musik konzipiert, die auf den mannigfaltigen Bezügen zwischen den Protagonisten des Bauhauses und den sie umgebenden Klängen und Kompositionen beruht. Neben der historischen Perspektive („Wie klang das Bauhaus?“) auf strenge Barock-Faszination und Zwölfton-Begeisterung einerseits und die Ausgelassenheit der Bauhausabende andererseits, wird dabei auch eine grundsätzlichere Fragestellung formuliert: Wie kann der Gedanke des Bauhauses heute von Jazzimprovisator*innen und anderen Klangkünstler*innen in bislang „unerhörte“ Musik übersetzt werden? Ganz im Sinne von Gropius, der bereits 1923 von der Bauhausbühne forderte: „Klare Neufassung des verwickelten Gesamtproblems der Bühne! Suche nach neuen Möglichkeiten!“

Im Zentrum des Abends steht eine Gegenüberstellung zweier grundverschiedener Blickwinkel auf den klassischen Konzertflügel: Die improvisatorische Phantasie eines Jazzpianisten vs. die Mechanik der „Phonola“, einer Musikmaschine aus den zwanziger Jahren, die einen zweiten Flügel mittels von Hand gestanzter Lochkarten bedient. Intuition gegenüber Komposition, Organisches gegenüber Strukturellem.

Ausgehend von diesem Spannungsfeld zwischen Improvisation und Komposition erforschen die Musiker unterschiedlichste Klangräume und -szenerien und streifen dabei die Werkstoffe des Bauhaus – Holz, Glas, Metall, Ton, Stein und Gewebe – ebenso wie die wilde Tanzmusik der legendären Bauhauskapelle – der immerhin „besten Jazzband, die ich je toben hörte.“ (Kole Kokk, Berliner 8-Uhr-Abendblatt, 18. Februar 1924).

Das Konzert ist bereits ausverkauft, wird jedoch von ARTE Concert aufgezeichnet und ist als Livestream und im Anschluss in der Arte Mediathek verfügbar: www.concert.arte.tv und www.bauhaus100.de.