Marion & Sobo Band – raffinierter und leidenschaftlicher Gypsy-World-Jazz-Chanson

Marion & Sobo Band FOTO: Band/Promo

Vielleicht ist es genau dieses Zusammentreffen von eleganter Präzision und gefühlvoller Begabung, was aus der Marion & Sobo Band solch ein mitreißendes Ensemble macht. Wobei dahingestellt sein soll, auf wen des Quintetts was zutrifft. Irgendwie auf alle.

Von Dylan Cem Akalin

Marion & Sobo Band – Da ist das frankoamerikanische Sprachtalent Marion Lenfant-Preus, das in Portugiesisch, Spanisch, Albaresch, Romanes, Französisch, Deutsch und Mazedonisch singt, als wären das alle  ihre  Muttersprachen. Ihr Gesangsstil liegt zwischen einer klaren Intonation und einem gewissen Dreck a la Zaz. Die 30-jährige Autodidaktin kam vor zehn Jahren wegen ihres Sprachstudiums aus Paris nach Bonn – und blieb.

Der zweite Namensgeber der Band ist der Gitarrist Alexander „Sobo“ Sobocinski, der mit zehn Jahren mit seiner Mutter aus dem kommunistischen Polen floh und sich längst als Bonner fühlt. So wie alle anderen Musiker der Band hat er sein Instrument studiert. Erst im letzten Studienjahr in Arnheim entdeckte er für sich die akustische Gitarre. Inspiriert hatte ihn eine Konzertaufnahme des einstigen Wunderkinds Biréli Lagrène. „Das hat mich derart geflasht, dass ich Unterricht genommen habe“, erzählt er. Sein Lehrer wurde der virtuose Meister des modernen Gypsy Jazz Joscho Stephan.

Immer auf der Suche nach Neuem

Die Mischung aus Passion, der raffinierten Metrik und technischen Perfektion begeisterte Sobocinski, der sich immer mehr auch mit der traditionellen Sinti-Musik, der französischen Valse Musette, dem Manouches und dem nordamerikanischen Swing beschäftigte. „Ich bin ein neugieriger Musiker, der immer auf der Suche nach neuen Eindrücken ist“, erklärt der 48-Jährige, der auch mal eine Zeit lang in Buenos Aires verbrachte, um den argentinischen Tango näher kennenzulernen.

„Wir alle lieben es, die verschiedenen Einflüsse der Musik miteinander zu verschmelzen“, so Sobocinski. Frank Brempel ist nicht nur Violinist, sondern auch Tonmeister und Filmmusikkomponist. Stefan Rey studierte Jazz-Kontrabass an der Hochschule für Musik in Köln und spielt unter anderem auch in der Kölner Band Hot Club de Cologne. Jonas Vogelsang begann mit der klassischen Gitarre, spielt aber mittlerweile in diversen Rock/Pop-, Weltmusik-, Jazz- und Funkbands. Sobocinski bezeichnet ihn als „intuitiven Allesversteher“.

Zusammen erkunden sie die vielen Klangfarben von West nach Ost und Süd nach Nord. Dabei spielen nicht nur ihre internationalen Wurzeln eine Rolle, sondern auch ihr Forschen nach neuen Ausdrucksformen und ihre vielfältigen Kontakte zu verschiedenen Kulturen. Dabei entsteht eine umwerfende Mischung aus Gypsy Jazz, Chanson und Weltmusik. Sie sagen: „Wir feiern Kulturdiversität durch eine eigene Fusion von Musik und Sprachen.“ Und das tun sie durch wunderbares Zusammenspiel, bei dem die raffinierten Gitarrenläufe von Sobo, die exzellente Violinbegleitung und eben der prägnante Gesang von Marion Lenfant-Preus hervorstechen.

Im vergangenen Herbst hat die Band ein neues Album bei „Acoustic Music“ veröffentlicht, das es am vergangenen Samstag (21. September) in der schon lange zuvor ausverkauften Harmonie in Bonn vorgestellt hat. Special Guest war die Zwillingsschwester der Sängerin, Claire. Das Motto: „Twin Edition“.

Die nächsten Konzerte sind

am Freitag, 27.09.2019 in Leer/Ostfriesland

Samstag, 28.09.2019, Fischhalle Harburg – Hamburg-Harburg, Konzertbeginn: 20:00 Uhr / Eintritt: 12,00€, Tickets & Infos: http://www.fischhalle-harburg.de

Dienstag, 08.10.2019, Neustadt An Der Weinstrasse – W.I.N.Efestiva, 18 bis 22 Uhr, Spiegelpalast Bon Vivant: www.neustadt.eu

Kompletter Überblick: http://www.marionandsobo.com/concerts.php