Lusitanian Ghosts machen Songs über das Leben, die Liebe und den Tod

Lusitanian Ghosts Neil Leyton FOTO: Promo

Ihre Musik macht selig„, schreibt uns Constanze Pfeiffer von chateau du pop PR über das portugiesisch-schwedische Künstlerkollektiv Lusitanian Ghosts, die mit viele Akustikgitarren arbeiten, aber auch mal den Sound alter portugiesischer Chordophonbratschen nutzen. Das hat uns neugierig gemacht…

Am 4. November darf die neue LP der Lusitanian Ghosts das Licht der Welt erblicken. Die Gründe für eine derart verspätete Vinyl-Fertigstellung kennen wir alle. Diese Band rockt und rettet die Schwachen vor den Starken, zumindest ideell und dem Albumtitel nach, der eine Hommage an niemand geringeren als den glücklosen Retter Don Quijote ist.

Die LUSITANIAN GHOSTS präsentieren launigen Indie/Rock’nRoll, gespielt auf alten portugiesischen Saiteninstrumenten (chordophones), deren Tradition es zu erhalten gilt. Neil Layton, Sänger und Grüder der Band bekam von seinem Großvater diverser dieser Instrumente vermacht und erlernte sie zu spielen.
Einerseits geht es den Lusitanian Ghosts darum, diese vergessenen, nahezu ausgestorbenen Musikinstrumente Portugals der Welt zu präsentieren – wurde Volksmusik während des zwanzigsten Jahrhunderts doch vom faschistischen Regime nicht gutgeheißen, bis auf den Fado, der den Leuten beibrachte, sich in ihr Schicksal zu fügen.

Die Texte sind nicht immer leicht verdaulich

Neil Leyton gibt zu Protokoll: Auf „Exotic Quixotic“ findest Du Songs über das Leben, die Liebe und den Tod – sogar einen Tagtraum über eine Schießerei auf dem Rasen vor dem Weißen Haus und ein Stück über unseren verstorbenen Hund Mel. Es gibt etwas für jeden: ein paar unbeschwerte Nummern und ein paar eher schwer verdauliche, darunter einen Song über selbstbestimmte Sterben , respektive das Menschenrecht dann zu sterben, wann wir möchten. Und da hast du’s: etwas für jeden – außer für diejenigen, die es nicht mögen, über solche Dinge nachzudenken! Ich glaube, das beschränkt unser Publikum etwas … 😉
Im Großen und Ganzen gefällt uns der Gedanke, dass unsere Platte im Regal irgendwo zwischen Marc Bolans T. Rex, The Waterboys oder einigen Aufnahmen von Nick Cave and the Bad Seeds, während Mick Harvey noch dabei war, steht. Nicht, dass unsere Songs an irgendeinen ihrer Standards heranreichen würden! Aber als Referenzpunkte. Wir hoffen, dass du etwas findest, das dir gefällt – und dabei den Klang dieser alten Chordophone entdeckst.“

Es heißt, Portugal ist das älteste Land im heutigen Europa: 1128 gegründet, mit weitgehend unveränderten Grenzen seit dem Ende der „Reconquista“ 1249, von der Minho-Provinz bis zur Algarve. Lange zuvor nannten die Römer es Lusitanien, wie zuvor mehrere keltische Stämme, wobei in Zentralportugal einer der Hauptstämme, welcher die Römer bekämpfte, die Lusitaner, beheimatet war. Musik hat starke Wurzeln in Portugal, lange bevor der Fado erfunden wurde: Arabische Einflüsse sind bis heute spürbar. Es ist ein Land, das reich an einer großen regionalen Vielfalt an Chordophonen (Saiteninstrumenten) ist, die kurz vor dem Aussterben stehen.
Diese werden auch liebevoll die „lusitanischen Geister“ (Lusitanian Ghosts) genannt: die Amarantina, Braguesa, Campaniça, Terceira, Beiroa. Saitenkombinationen und Stimmungen, die so unterschiedlich sind wie die verschiedenen Regionen Portugals. Die LUSITANIAN GHOSTS, ein experimentelles Indie-Rock-Kollektiv, das von Neil Leyton und Micke Ghost gegründet wurde und in dem mehrere „Tocadores“ oder Spieler traditioneller portugiesischer (lusitanischer) Chordophongitarren vertreten sind, und diesen einzigartigen vergessenen Instrumenten im zeitgemäßen Indie-Rock-Gewand wieder zum Leben erwecken.

Lusitanian Ghosts

Neil Leyton – Vocals
Micke Ghost – Amarantina, Keyboards
João Sousa – Drums and Adufe
Vasco Ribeiro Casais – Braguesa
Abel Beja – Terceira
O Gajo – Campaniça
Jan-Eric Olsson – Bass
„All the Sounds“ by Mikael Lundin & Neil Leyton Published by Lusitanian Music
aufgenommen im Clouds Hill Studio Hamburg  2021