Die Open-Air-Reihe Kunst!Rasen bleibt Bonn erhalten. Das Gespann Ernst-Ludwig Hartz und Martin J. Nötzel macht weitere fünf Jahre weiter und bietet während der Sommermonate am Rande der Rheinaue in direkter Rheinnähe wieder Konzerte und den Biergarten an. Und sechs der etwa zehn Konzerthighlights stehen für 2017 auch schon fest, darunter Amy MacDonald, die ein neues Album ankündigt und schon mal ein Video dazu veröffentlicht hat. Außerdem: Zucchero, Brings, Sarah Connor, Andreas Bourani und 257ers. Tickets: hier und hier.
Von Dylan Cem Akalin
„Wir sehen noch Potenzial in Bonn“, begründet Hartz die Entscheidung des Veranstalterduos. Was die beiden auch optimistisch macht, ist, dass sich beim Thema Lärm einiges tut. Die SPD im Düsseldorfer angekündigt, Lärmklagen zu erschweren. Sie dringt darauf, dass „Freizeitlärm“ künftig genauso toleriert werden sollte wie heute schon der Kinderlärm an Spielplätzen oder Kitas. Fraktionsvize Jochen Ott erklärte im Sommer 2016, das Bundesumweltministerium arbeite bereits an einer entsprechenden Neuregelung.
Für den Kunst!Rasen, aber auch für andere Veranstalter, etwa die der Klangwelle oder der Rockaue, blicken mit Zuversicht nach Düsseldorf und Berlin. Denn die Forderungen der SPD gehen noch weiter. Sie wollen, dass auch Lärm, der durch Feste oder auf öffentlichen Plätzen oder in der Nähe von Kneipen entsteht, viel stärker als bisher erlaubt werden müsse. „Lärm gehört zum Zusammenleben von Menschen in Städten dazu. Das Freizeitverhalten hat sich geändert, gerade junge Menschen halten sich abends gerne draußen auf“, hatte Ott erklärt. Er fordert „mehr Lärm-Toleranz“.
„Wollen wir, dass weiterhin das Recht einer einzelnen Person nach Ruhe höher bewertet wird als der Wunsch vieler Menschen nach Entfaltung ihrer Freizeit? Einzelne sollten nicht ganze Stadtteil- oder Schützenfeste kippen können“, sagte der Politiker. Und genau das ist in Bonn in den vergangenen Jahren ja vielfach geschehen. Das Bundesumweltministerium prüfe jedenfalls eine Einschränkung des Klagerechts gegen Veranstaltungen in der Stadt. So könnte eine Novelle etwa so aussehen, dass eine Klage mindestens fünf Unterstützer haben müsste, um überhaupt zugelassen zu werden.
Der Gesetzgeber will den Kommunen auch erlauben, besondere Quartiere auszuweisen, wo eben Partylärm und Konzerte erlaubt sind. Bis es soweit ist, müssen sich Hartz und Nötzel an die jetzigen Bestimmungen halten. „Zehn sogenannte seltene Ereignisse darf ich anmelden, und das heißt, dass dann ein Lärmpegel von maximal 93,8 Dezibel erlaubt sind, und die werden wir, so wie in den vergangenen Jahren auch peinlich genau einhalten“, sagte Hartz.
Komplett ist das Programm noch nicht, sechs Acts stehen aber fest, die zwischen dem 23. Juni und 25. Juli 2017 in den Rheinauen auftreten werden. Die Eröffnung machen Brings am 23. Juni. Andreas Bourani kommt am 30. Juni und die Kartenverkäufe des Sängers laufen hervorragend: Mehr als 2500 Tickets seien schon weg, so Hartz.
Sarah Connor will ihren Erfolg vom Sommer 2016 am 6. Juli wiederholen, und auch Hip-Hop ist diesmal angesagt: Das erfolgreiche Duo 257ers betritt am 24. Juni die Bühne und wird mit ihrem aktuellen Album „Mikrokosmos“ Party machen. Am 13. Juli kommt Zucchero nach Bonn.
Ganz neu bestätigt ist der Auftritt von Amy Macdonald am 25. Juli: Sie gehört zu den erfolgreichsten britischen Solo-Künstlerinnen der letzten Dekade, hat mit ihren letzten beiden veröffentlichten Alben Platz 1 der deutschen Albumcharts erobert, mit ihrem Debüt einen Rekord aufgestellt für über 1 Million verkaufte Alben und wurde mit zwei ECHO Awards belohnt. Jetzt meldet sich Amy Macdonald mit einem brandneuen Werk zurück: „Under Stars“ erscheint am 17. Februar 2017.
Den ersten Vorgeschmack gibt es mit dem Song „Down By The Water (Akustik Version)“, den man bei Vorbestellung direkt herunterladen kann. Hier ist das Video dazu:
Das Album entstand gemeinsam mit Scot Cam Blackwood (George Ezra, Florence and the Machine) und dem Produzenten-Duo My Riot (London Grammar, Birdy). Der kreative Prozess von „Under Stars“ dauerte fast zweieinhalb Jahre wie die 29-Jährige erzählt: „Das ist die längste Zeit, die ich je für ein Album gebraucht habe. Während der Entstehung wollte ich, dass alles schneller passiert, aber jetzt, wo alles fertig ist, bin ich sehr froh, dass wir uns die Zeit genommen haben.“
Amy Macdonald ist gerade einmal 29 Jahre alt und kann schon auf eine unglaubliche Karriere zurückblicken. Mit ihrem Debütalbum „This Is The Life“ und der gleichnamigen Hit-Single dominierte Amy Macdonald die deutschen Charts. Das Debüt verkaufte sich über eine Million Mal und war eines der erfolgreichsten Alben der letzten Dekade. Es hielt sich 101 Wochen in den deutschen Albumcharts. Mit dem zweiten Album „A Curious Thing“ stürmte Amy Macdonald ebenfalls die Spitze der Charts und legte 2012 den Longplayer „Life In A Beautiful Light“ nach, der Platz 1 erreichte und mit Platin belohnt wurde. Ihre Live-Tourneen waren restlos ausverkauft und neben Edelmetall gab es bereits zwei ECHO Awards. Für 2017 steht nun also das vierte Album „Under Stars“ an, das am 17. Februar erscheint: „Ich bin so stolz auf die Songs und so begeistert von dem Album. Da sind so viele unglaubliche Momente und ich habe das Gefühl, dass auf der Platte einige meiner besten Arbeiten sind. Ich bin sehr aufgeregt, sie endlich mit meinen Fans zu teilen und ich glaube, da ist ganz viel, das auch neuen Fans gefallen wird“, beschreibt Amy Macdonald. Ein erstes Highlight für 2017 ist gesetzt.