Konzertkritik: Black Country Communion auf dem Museumsplatz, Bonn – 14. Juli 2011

Von Cem Akalin

Ich habe Joe Bonamassa mal vor ein paar Jahren in der Kantine Köln gesehen. Da hat er mich schon beeindruckt. Aber an diesem Abend in dieser Konstellation … das war ein fantastischer Abend.

Black Country Communion verwandelt den Museumsplatz in Bonn in ein Epizentrum für Rockliebhaber und liefern ein energiegeladenes Konzert, das Fans noch lange im Gedächtnis bleiben dürfte. Die Supergroup um Glenn Hughes, Joe Bonamassa, Jason Bonham und Derek Sherinian beeindruckt mit einer Setlist, die wie ein Destillat ihres kraftvollen Stils wirkte – schwer, groovend und kompromisslos.

Mit „Black Country“ legt die Band einen fulminanten Start hin und zeigt sofort, dass sie nicht hier sind, um halbe Sachen zu machen. Hughes’ unverwechselbare Stimme und Bonamassas präzises Gitarrenspiel harmonieren perfekt und lassen die Songs in neuer Intensität aufleben. Besonders in „One Last Soul“ und „Crossfire“ sind die spielerische Leidenschaft und Virtuosität der Musiker unverkennbar.

„The Battle for Hadrian’s Wall“ und „Song of Yesterday“ bringen die lyrische Seite der Band zur Geltung und lassen Bonamassa Raum für tiefgehende Soli. Auch Sherinian begeistert die Menge mit einem Solo, das als Auftakt für „The Outsider“ dient und die atmosphärische Dichte weiter steigert. In „The Ballad of John Henry“ beweist Bonamassa einmal mehr, warum er einer der besten Gitarristen seiner Generation ist, und das Publikum ist hörbar beeindruckt.

Der Zugabenblock mit „Man in the Middle“ und der Deep-Purple-Klassiker „Burn“ setzt dem Abend die Krone auf. Besonders „Burn“ bietet einen nostalgischen Abschluss und bringt die Menge noch einmal zum Kochen. Hughes’ charismatische Bühnenpräsenz und die absolute Hingabe aller Bandmitglieder schaffen einen unvergesslichen Konzertmoment.

Black Country Communion beweisen in Bonn, dass sie als moderne Supergroup mit Vintage-Rock-Wurzeln eine mitreißende Live-Performance liefern können, die keine Wünsche offen lässt. Ein Abend voller Blues, Rock und purer Leidenschaft – und für die Fans sicher einer, der noch lange nachhallt.