DinoSound: Claudia
Label: Eigenproduktion (Amazon)
Von Tania Rusca
Der powervolle Sound der Band Dinosound wurde schon mehrmals mit dem Grunge à la Dave Grohl und seinen Foo Fighters verglichen; aber, wenn es auf einer Seite auch sicher stimmt, muss man auch sagen, dass der Vergleich doch überwiegend hinkt.
Denn das erste Album der Berliner ist viel mehr als Grunge! Die überwiegend freche E-Gitarre erinnert manchmal eher an Creed und Alter Bridge, genauso wie die glatte und kräftige Stimme des Sängers Florin Kerber.
Teilweise überwiegen die rockigen Frequenzen bis zum Rand des Metals („4 Hours“), während die hohe Geschwindigkeit des Albums und das ständig schnelle, rhythmische Schlagzeug stark vom Punk inspiriert ist: Das Misfits-T-Shirt auf dem Gruppenbild ist garantiert kein Zufall!
Dazu sind elektronische Einflüsse spürbar (etwa wie in „I don´t mind“). Und das ist noch nicht alles! Ob der Name der Band dazu führen möchte, an die Vergangenheit zu denken? (Letztendlich ist der Dinosaurier auf dem Cover nur ein Origami.) In der Tat bringen die ab und zu tauchenden, runden, klanghaften Noten der Gitarre und der Stimme (vor allem in den ersten Wörtern des ersten Songs, „Chasing Rats“) zurück in die Klangwelt der Sechziger. Eine sehr vielschichtige Mischung, die breite musikalische Vorkenntnisse verrät und eine wirklich gut gelungene Einzigartigkeit modelliert.
Claudia, so heißt das erste Werk von DinoSound, überzeugt atemlos vom Anfang bis zum Ende. Claudia, ein schöner Frauenname, die sich etwas weich in der Aussprache anhört. Solche Weichheit ist lediglich nur in den gedämpften, etwas „altmodischen“ Klängen wiederzufinden, die sich hinter den kräftigeren Rock-Songs verstecken. Sonst gibt es keine Ballade unter den acht Liedern zu hören. Wohl keine Zeit für Romantik! Den Berlinern fehlt es übrigens auch nicht an Humor, wie im lustigen Musikvideo von „Made of“ zu erkennen ist. Und wenn dieses das erste Album ist, dann blicken wir mit DinoSound doch gerne und gespannt in die Zukunft!