John Cale und Bryan Ferry kommen 2020 nach Köln

John Cale und Bryan Ferry kommen im Sommer 2020 nach Köln FOTOS: Veranstalter

Der Name „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ ist berechtigt. Zwei der für 2020 geplanten vier Konzerte am Kölner Dom stehen fest. Mit John Cale und Bryan Ferry kommen zwei der innovativsten und coolsten Persönlichkeiten der populären Musik an den Rhein.

Von Dylan Cem Akalin

Zwei sensationelle Künstler stehen jetzt für die Reihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ im kommenden Jahr in Köln fest. Nach der Bestätigung von Bryan Ferry (Roxy Music) hat Veranstalter Ernst Ludwig Hartz eine weitere Legende für die Bühne am Kölner Dom bekanntgegeben. John Cale ist einziges lebende Gründungsmitglied der Experimental-Rockband The Velvet Underground und hat gerade in der Philharmonie Paris/Cité de la Musique an drei ausverkauften Abenden eine „Futurespective“ seines Werkes präsentiert. Der Musiker ist mit den, wie er sagt, für die Zukunft neu arrangierten Werken zurzeit auf USA-Tour. In Köln wird er am Mittwoch, 29. Juli 2020, 20.00 Uhr, mit seiner wunderbaren Band auftreten.

Revolutionärer Sound

Der 77-jährige Musiker, geboren in Wales, gehört zweifelsohne zu den einflussreichsten Musikern der Gegenwart. Der Grenzgänger zwischen U- und E-Musik studierte zunächst klassische Musik, hat zudem eine klassische Ausbildung an Viola und Klavier. 1965 gründete er mit Lou Reed die Avantgarde-Band Velvet Underground, die er allerdings 1968 wieder verließ. Der revolutionäre Sound von The Velvet Underground schlägt noch heute Wellen, nachdem er jahrelang verschiedenste Musikströmungen wie Punk, New Wave, Grunge oder auch den neuen französischen Pop beeinflusste.

Seit dem Ausstieg bei Velvet Underground wandelt John Cale meist auf Solopfaden, arbeitete aber auch als Musiker und Produzent stets weiterhin mit Kollegen zusammen wie Patti Smith, Element of Crime oder Brian Eno. Musikalische Berechenbarkeit war noch nie eine Eigenschaft, die man John Cale anhängen konnte. Über die Jahre hat der legendäre Künstler immer wieder ganz unterschiedliche Werke zwischen sehr experimentellen und intellektuellen Ansätzen und zugänglicherem Rock- und Songwriter-Sound veröffentlicht. Unvergessen sind seine Auftritte in den 80er Jahren beim Rockpalast und in den Bonner Rheinterrassen. Zuletzt war er vor sieben Jahren im Gloria Köln in unserer Region.

Der Gentleman des Pop

Für den ersten Abend am Kölner Dom kommt  Roxy Music-Sänger Bryan Ferry, der „Gentleman des Pop“,  mit seiner Band am Dienstag, 28. Juli 2020 auf den Roncalliplatz.  Der Vorverkauf hat für beide Konzerte bereits begonnen.

Seine fünf Konzerte im Mai/Juni 2019 waren restlos ausverkauft, jetzt hat Bryan Ferry seine erneute Rückkehr nach Deutschland angekündigt. Der legendäre Roxy Music-Gründer wird die größten Hits seiner Karriere präsentieren, sagte Hartz. Seine „World Tour 2019“ führte ihn nach Großbritannien, Süd Afrika, Japan, Australien, Neuseeland, USA und Kanada. Ein strammes Programm für den mittlerweile 74-jährigen Sänger.

Bryan Ferry FOTO: Veranstalter

Es gibt nur wenige Leute, die im Verlauf einer langen Karriere so viel gewagt haben – und gleichzeitig auf derart souveräne Weise ihren Grundprinzipien treu geblieben sind wie Bryan Ferry. Über die Jahre interpretierte Ferry Perlen des ‚Great American Songbook‘ und von Bob Dylan, widmete sich seiner zweiten großen Liebe, dem Jazz, und bewies durch Kooperationen mit Leuten wie DJ Hell, Groove Armada oder einem Remix-Album, dass er den Anschluss an aktuelle Strömungen nicht verloren hat.

Neue Ästhetik

Seit der ersten Veröffentlichung mit Roxy Music im Jahr 1972 gilt Bryan Ferry als einer der innovativsten und stilsichersten Musiker, Songwriter und Sänger der internationalen Pop- und Rockszene. Als Verkörperung der glamourösen und romantischen Welten aus seinen Songs gesehen, genießt der kreative Antreiber in Punkto Kleidung und Coolness den Ruf einer absoluten Stilikone. Als Schöpfer einer gänzlich neuen Ästhetik in der Popmusik hat er so unterschiedliche Künstler wie David Bowie, Depeche Mode, Duran Duran, Franz Ferdinand und The Killers inspiriert. Insgesamt hat Bryan Ferry mit den Roxy Music-Werken sowie seinen Solo-Alben über 30 Millionen Alben weltweit verkauft.

Ferrys Pop-Klassiker wie „Slave To Love“, „Virginia Plain“, „More Than This“, „Love Is The Drug“, „Let’s Stick Together“ und die vielen anderen Hits aus Ferrys Feder haben nichts an ihrer Ausstrahlungskraft eingebüßt. Seine Live-Auftritte sind immer noch getragen von dieser einmalig samtenen Stimme, die im Verlauf der Jahrzehnte nichts von ihrer Wirkung verloren hat. Ohne jeden Zweifel gehört Bryan Ferry zu den souveränsten und faszinierendsten Performern des Pop.