Es gab aber auch Klassiker wie „I’m the Slime“, „Debra Kadabra“ und „Carolina Hard-Core Ecstasy“ zu hören. Don Preston, 80-jährige Urmutter, spielte geradezu energiegeladene, von Ideenreichtum zündende Soli, bei einem ging sogar seine Miniklaviatur mit einer Stichflamme zu Bruch. Der 67-jährige Napoleon Murphy Brock bewies neben tänzerischen Qualitäten, seine Naturbegabung als Entertainer, sein auf den Punkt gesetztes Saxofonspiel und nicht zuletzt seinen fantastischen Gesang.
Da Tom Fowler an Krebs erkrankt ist, wurde er von dem New Yorker Dave Johnson am sechssaitigen Bass vertreten. Mike Miller, der seine vielseitigen Gitarrenstile schon bei Chick Corea, Bette Midler, Quincy Jones und anderen einsetzte, vermied es, Zappas Ausdrucksform zu kopieren: Doch seine jazzige, intelligente Soloarbeit passte hervorragend.
Christopher Garcia füllte die anspruchsvolle Schlagzeugarbeit zur vollsten Zufriedenheit aus – kein Wunder, er war in der Meisterklasse von Percussion-Queen Ruth Underwood. Natürlich durften ironische Verweise auf Zappas „dunkle Seite“ nicht fehlen. Brocks Nummernansagen zu Beginn eines jeden Stücks sollten an den autokratischen Einpeitscher Zappa erinnern: Die Band musste 80 Stücke perfekt beherrschen. Das Konzertset wurde dann von ihm spontan auf der Bühne entschieden.