Flinte klingt auf humorvoll-melancholische Art ungeschönt und ehrlich. Gemeinsam mit Flo Mega veröffentlichte das Kreuzberger Duo ihre neue Single „Die Beschissenheit der Dinge“ und könnte damit derzeit vermutlich den Nagel nicht besser auf den Kopf treffen.
Auch wenn der Song eigentlich als Hymne an das eigene so sehr zum Leben gehörende gelegentliche Scheitern, an den eigenen Schweinehund und die eigenen großen und kleinen Alltagsprobleme gedacht war, so erlangt er vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse noch einmal eine völlig neue Bedeutung.
Das Leben passiert, während wir es ganz gerne anders gehabt hätten. Oder mit anderen Worten: Manchmal läuft’s so richtig – aber leider rückwärts. Die Kunst liegt darin, im Scheitern die Chance auf einen Neubeginn zu erkennen. Das ist leider nicht immer ganz einfach. Ein kleiner Motivationsschub kann da schon mal ganz hilfreich sein. Flinte und Flo Mega legen mit ihrer am 03.04.20 erscheinenden Single „Die Beschissenheit der Dinge“ den Soundtrack zum Fallen und Wiederaufstehen vor. Ein souliger Popsong, der jedem Rückschlag mit erhobenem Mittelfinger die Stirn bietet.
FLINTE machen Popmusik mit Lebenserfahrung und Kratzern auf der Seele. Eingängige Melodien? Ja, bitte! Aber mit Texten ohne Filter und Weichzeichner. Sie erzählen Geschichten, die man eher im Späti oder einer alten Eckkneipe hört. Kein Wunder, denn genau da nahm die Band ihren Anfang:
Sommer 2015. Zwei gute Freunde sitzen in ihrer Lieblingskneipe namens „Bad Kreuzberg“ – natürlich in Kreuzberg. Alexa und David klagen sich gegenseitig ihr Leid über zerbrochene Beziehungen und frustrierende 9 to 5 Jobs. Im Büro alt werden? Das geht deutlich besser.
Ihre eigentliche Leidenschaft ist das Musikmachen – und zwar schon seit früher Jugend. Alexa singt und schreibt Texte. David spielt Gitarre und komponiert. Während Alexa eine polyamouröse Beziehung mit Soul, Rap und Rio Reiser führt, schreddert sich David mit Hardcore und Metal über die Bühnen Europas. Beide haben Lust neue Wege zu gehen. Ein erster gemeinsamer Song entsteht: Irgendwie Deutschpop und irgendwie auch nicht. Hauptsache ehrlich und mit Kante.
In einer durchzechten Nacht wird Produzent Kraans De Lutin mit ins Boot geholt, den Alexa bei ihrem ersten Studiojob kennengelernt hat. Die Band Flinte erblickt das schummerige Tresenlicht. Es folgen viele neue Songs und zwei Kündigungen.
Ab jetzt nehmen Flinte jeden Gig mit. Unzählige Shows, mal mehr mal weniger glamourös: Das Spektrum reicht von der Unterwäsche-Abteilung eines Züricher Edelkaufhauses über eine deutschlandweite Support-Tour mit dem Bremer Soulman Flo Mega bis hin zu einer CSD-Tournee durch die queere Republik.
Und mit eben jenem FLO MEGA stimmt man nun die Frühjahr 2020-Hymne schlechthin an: „Die Beschissenheit der Dinge“.