Ein ungewöhnlicher Programmpunkt auf dem Kalender des Bonner Schumannfests: Jazzsängerin Fay Claassen spielt am Freitag, 16. Juni 2017, ab 20 Uhr in der Bonner Harmonie.
Von Dylan Cem Akalin
Es ist nicht einfach, auf der Kritikerliste des amerikanischen Magazins Downbeat der besten Jazzsängerinnen zu erscheinen, schon gar nicht als Europäerin. Fay Claassen ist das gelungen. Und das zu recht. Wer die niederländische Sängerin einmal live gesehen hat, etwa bei einem ihrer Kooperationen mit der WDR-Big Band, der spürt die Faszination, die von ihrem Gesang ausgeht. Und das bemerkenswerte ihres Gesangs ist die Kombination aus leiser Rauheit im Timbre und sagenhafter Beherrschung ihres Instruments. Die Genauigkeit, mit der sie unterschiedlichste Tonhöhen hält, die Exaktheit ihres Timing sind phänomenal. Und Claassen verzichtet trotz ihres Hangs zur Perfektion auf jede Effekthascherei und kostet lieber die Schönheit des einzelnen Tons aus.
Kein Wunder also, dass diese Künstlerin etliche Auszeichnungen erhielt, darunter eine Goldene Schallplatte und den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Die Liste der Musiker, mit denen sie seit den 90er Jahren zusammen arbeitet, liest sich wie das „Who is Who“ des Jazz: Toots Thielemans, Mike Stern, Vince Mendoza, Paquito D’Rivera, The Metropole Orchestra, James Carter, Tom Harrell, WDR Big Band, Bob Brookmeyer und viele andere mehr.
Fay wird von einer exzellenten Band begleitet:
Karel Boehlee (Piano) ist einer der wichtigsten Pianisten der niederländischen Jazzszene. Er hat mit allen grossen Jazzlegenden zusammengearbeitet, sowie unter anderen mit Toots Thielemans, Peter Erskine und Wynton Marsalis.
Peter Tiehuis (Guitar): Den deutschen Jazzfans ist Peter Tiehuis bekannt als langjähriger Gitarrist von Peter Herbolzheimer’s „Rhythm Combination and Brass“. In den Niederlanden ist Tiehuis vor allem hoch angesehen als Mitglied des legendären „Metropole Orchestra“ und als Begleiter von Chaka Khan, Elvis Costello, Ack van Rooyen und vielen anderen.
Theo de Jong (Bass): Der Bassist Theo de Jong arbeitete bereits in den 70er Jahren mit Herman van Veen, war viele Jahre Bassist des „Toots Thielemans Quartet“, war Mitglied von Peter Herbolzheimer’s „Rhythm Combination and Brass“ und spielte u.a. mit Gino Vannelli, Philip Catherine und Dee Dee Bridgewater.
Eintritt: 18,50 € zzgl. VVK-Gebühr | Abendkasse 25,- € / 15,- € ermäßigt
Tickets: Hier klicken