Das war mal ein Auftakt nach Maß für Empire State Bastard in den jüngsten Monaten: Gleich mit ihrem Debüt-Track „Harvest“ entfesselte das neue Projekt von Simon Neil und Mike Vennart im März einen Hallo-Wach-Moment allererster Güte und spielte eine schlagartig ausverkaufte UK-Debütour. Es folgten u. a. Auftritte beim Wacken Open Air im Sommer und weitere Songs wie das gnadenlose „Stutter“, die grandiose Stoner-Metal-Frontalflanke von „The Looming“ und zuletzt die krasse Jesus Lizard/Tomahawk-Intensität von „Moi?“. Nun gibt es das Komplettpaket: „Rivers of Heresy“ ist da, das erste Album von Empire State Bastard.
Die Geschichte von Simon Neil und Mike Vennart nahm ihren Anfang bereits vor über zehn Jahren, im Februar 2002, in Manchesters legendärem Night and Day Cafe. Mike trat an dem Abend mit seiner Band Oceansize neben den damals unbekannten Biffy Clyro auf. Auf einen Schlag waren die beiden Bands befreundet und von gegenseitiger Bewunderung erfüllt. Als Biffy dann mit dem Erfolg ihres „Only Revolutions“-Albums in die Stratosphäre des Ruhms katapultiert wurde, schloss sich Mike der Band als Tour-Gitarrist an und blieb seitdem fest an ihrer Seite.
Ihre Auszeiten auf Tour verbrachten Simon und Mike regelmäßig damit, sich hinten im Tourbus gegenseitig die härteste, avantgardistischste oder abstoßend konfrontativste Musik vorzuspielen, die sie finden konnten. Aus Gedankenspielen erwuchs bald der Drang, ein eigenes klangliches Brachland in die Welt zu bringen. Doch es sollten Jahre vergehen, bis diese Idee in die Tat umgesetzt wurde. Mike schuf von Siege, Slayer, Sleep und The Locust inspirierte Instrumentalstücke, über die Simon ebenso animalische Vocals legte, die sich von dem, wofür er bisher bekannt war, meilenweit unterschieden. Vervollständigt wurde die Band durch die ultratighte Bassistin Naomi Macleod und Schlagzeug-Legende Dave Lombardo.
Die weiteren Songs auf „Rivers of Heresy“ (dt. „Flüsse der Ketzerei“) setzen die giftigen Attacken der bereits bekannten Singles in unverminderter Intensität fort. Simons eklektische Death-Growls und manische Schreie sorgen dafür, dass „Blusher“ der ersten Single „Harvest“ in nichts nachsteht, „Sons And Daughters“ ist ein Doom-Metal-Koloss in Zeitlupe und der zurückgenommene Vocals/Drums-Irrsinn von „Tired, Aye“ lässt Erinnerungen an John Zorns „Naked City“ wachwerden. Ähnlich konfrontativ sind auch die Themen der Songs: „Moi?“ knöpft sich die starrköpfige Ignoranz mancher Leute vor (vor der sich Simon Neil selbst nicht ausschließt), „Blusher“ durchleuchtet die Aushöhlung jeglichen Schamgefühls, „Dusty“ stellt sich eine Gesellschaft vor, bei der jede Rettung zu spät kommt. Daneben gibt es immer wieder auch Momente des rabenschwarzen, eines Takashi Miike ebenbürtigen Humors, bei „Palm of Hands“ beispielsweise, der kleinen Situationsbeschreibung einer Sexparty-Horrorshow.
Mike kommentiert: „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, die fucking giftigste, niederträchtigste Musik zu machen, die ich nur machen konnte, einfach ungekürzten Hass in musikalischer Form.“
Simon sagt: „Es ist es misanthropischer und nihilistischer als alles, was ich bisher geschrieben habe.”
Physische Formate von „Rivers of Heresy“ sind HIER erhältlich, darunter eine CD mit einem exklusiven 24-seitigen Fanzine, eine limitierte Auflage von 666 Kassetten mit einem Artwork von Simon sowie ein rot-schwarzes und giftgrünes Vinyl.
Nach den ausverkauften UK-Headline-Shows im Frühjahr und einem Festivalsommer, der Auftritte beim Glastonbury, Download, 2000trees, Hellfest, ArcTanGent und wie erwähnt Wacken Open Air bereithielt, geht es für Empire State Bastard in diesem Monat für Konzerte nach Nordamerika, bevor sie im November für eine ausgedehnte Tournee nach Europa zurückkehren. Unten gibt es eine Übersicht der deutschen Termine, Tickets sind im VVK erhältlich:
03.11.2023 – Köln, Kantine
06.11.2023 – Berlin, Heimathafen
07.11.2023 – Hamburg, Uebel & Gefährlich