Einmalige Show: Gary Moore und sein letztes Konzert in London jetzt auf CD und Vinyl

Gary Moore FOTO: Sam Scott Hunter

Am  2. Dezember 2009, 14 Monate vor seinem tragischen Tod im Alter von nur 58  Jahren, spielte Gary Moore eine einmalige Show in der Londoner  Islington Academy, die von Kritikern zu seinen besten gezählt wurde.  Noch immer auf dem Höhepunkt seines Könnens, zeigte sich hier noch  einmal der klassische Moore, der die Bühne seinen Lebensraum und seine  Heimat nannte.

Live From London
erscheint am 31.01.2020 durch Provogue / Mascot Labelgroup / Rough Trade  als CD, LP und digital

Die  Karriere von Gary Moore glich einer Zickzack-Linie voller Höhen und  Tiefen. Dabei hat der Ire jedoch nie das Vertrauen in die Kraft der  Livemusik verloren. Am 2. Dezember, 14 Monate vor seinem tragischen Tod  im Alter von nur 58 Jahren, spielte der Gitarrist eine einmalige Show in  der Londoner Islington Academy, die von Kritikern zu seinen besten  gezählt wurde. Noch immer auf dem Höhepunkt seines Könnens, zeigte sich  hier noch einmal der klassische Moore, der die Bühne seinen Lebensraum  und seine Heimat nannte. Er durchforstete sein Repertoire so lange nach  weiteren Schätzen, dass er schließlich sogar den Zapfenstreich der Halle  brach, während ihn sein Publikum zu immer weiteren Songs anfeuerte. 

2020  versetzt die Veröffentlichung von „Live From London“ seine Fans noch  einmal direkt in die erste Reihe jenes Konzerts, das von den Funken von  Moores Les Pauls nur so sprüht. So schließt sich der Vorhang für einen  Mann, der für die Bühne lebte.

„Still Got The Blues“

Das  Material von „Still Got The Blues“ wurde zum Eckpfeiler von Moores Shows –  und verschwand nie von der Setlist. Im Dezember 2009, als Massen von  Fans in die Islington Academy zu der Show strömte, die später einmal  „Live From London“ werden sollte, waren die Klassiker dieses Albums den  ganzen Abend über zu hören:  Albert Kings „Oh Pretty Woman“, das  raue „Walking By Myself“ und die traurige Melodie des Titeltracks.  Natürlich auch „Parisienne Walkways“, dem #8 Hit des Gitarristen, dass  bei dem Konzert noch jünger und erfrischender als auf dem Original  wirkte. „Ich kann eigentlich nicht von der Bühne gehen, ohne diesen Song  zu spielen“, sagte der Gitarrist einmal über diesen Fan-Favoriten. „Es  ist eine ziemlich lange Version, denn ich mag es, Dinge in die Länge zu  ziehen. Wir wären doch keine Gitarristen, wenn wir nicht mehr aus einem  Song herausholen könnten.“

Zwischen  dem ersten Song und der letzten Zugabe ließ Moore einige der  Schlüsselmomente seiner Karriere Revue passieren. Von seinem letzten  Studioalbum aus dem Jahr 2008er stammt der energiegeladene Titeltrack  „Bad For You Baby“, der Country-Blues „Down The Line“ und das emotionale   „I Love You More Than You’ll Ever Know” von Donny Hathaway. Weiter  ist die Gitarren-Hookline von Otis Rushs „All Your Love“ und eine  emotionale Lesung von John Mayalls „Have You Heard zu hören -beide Songs  hatte Moore als Jugendlicher Gitarrist zuerst auf „Beano“ gehört.

…als wollte er gar nicht mehr aufhören

Kein  Wunder also, dass die Leidenschaft des Iren in dieser Nacht in London  zum Greifen nahe spürbar war. „Auf diese Weise hat er einen ganz  bestimmten Gitarrensound erzeugt“, meint Jon Norman, der das Konzert für  den Radiosender Planet Rock organisiert hatte. „Andere haben es  versucht, aber nicht geschafft. Es war einfach faszinierend, was er mit  dieser Les Paul gemacht hat. Er hat an diesem Abend sogar den Curfew der  Halle überzogen – es fühlte sich so an, als wollte er nie aufhören zu  spielen.“

Umso  ergreifender ist es, dass Moore nach etwas mehr als einem Jahr später  verstarb und seine schreiend-heiße Les Paul für immer verstummt ist. Er  hat ein großes Loch in der Blues-Community hinterlassen, und obwohl die  Szene seitdem eine ganze Schar neuer Meistergitarristen begrüßt hat, ist  der Tod des Iren immer noch deutlich zu spüren. Live from London ist das letzte Puzzleteil des Genies, einer der besten Performer seiner  Generation, der ein letztes Mal daran erinnert, warum er auf diesem  Planeten geboren wurde. Wie Jon Norman sagt: „Was kann man mehr von  einer Live-Show verlangen …?“

Tracklisting

Oh, Pretty Woman
Bad For You Baby
Down The Line
Since I Met You Baby
Have You Heard
All Your Love
Mojo Boogie
I Love You More Than You’ll Ever Know
Too Tired / Gary’s Blues 1
Still Got The Blues
Walking By Myself
The Blues Is Alright
Parisienne Walkways