Sabaton, die schwedische Power-Metal-Band aus Falun, haben auf dem Wacken Open Air ihren #1 Award für „The Great War“ vom Nuclear Blast-Team entgegengenommen. Das Album ist aktuell in der zweiten Woche in den Offiziellen Deutschen Charts platziert und rangiert jetzt auf Position acht.
Die schwedische Power-Metal-Band Sabaton hat ein ziemlich spezifisches Oeuvre im Metal geschaffen, das auf moderner Kriegsführung und den damit verbundenen Opfern und Strapazen basiert. Ihr neuntes Album hat einen Höhepunkt menschlicher Niederungen erreicht – den Ersten Weltkrieg, in dem schätzungsweise neun Millionen Soldaten und fast ebenso viele Zivilisten starben. Und die Band verschont ihr Publikum nicht: Es gibt reichlich Kanonen- und Mörserfeuereffekte. In den Songs toben sich Joakim Brodén und seine Recken über Gasangriffe, Stellungskämpfe und die Felder von Verdun an der Westfront im Jahr 1916 aus, wo „das Bombardement den ganzen Tag dauerte. Dennoch standen die Forts stark…“
Mit ihren schweren Gitarrenriffs, pochenden Trommeln und dämonischen Chören, die in jeden Horrorfilm gehören könnten, geht es um Blut und Kriegsführung. Die Refrains sind auf jeden Fall eingängig, obwohl die Flut von guttural gesungenen Texten („Fire and Brimstone, Heading Your Way!“), progrockigen Keyboards und dunklen Soli überfordert klingen können.
Das Album ist übrigens auch in einer dokumentarischen „Geschichtsversion“ erhältlich, in der sich Voice-Over-Erzählungen mit Metal vermischen. Interessanter ist dieses Format, in dem Aussagen wie „eine einzige Kugel, die die Welt für immer verändert“ mit Geschichten über Scharfschützentaktiken, Lawrence von Arabien und Manfred von Richthofen, dem berüchtigten „Roten Baron“, kombiniert werden. Rock über eine dunkle Zeit der Menschheitsgeschichte – was offenbar gut ankommt.