Der belgische Sänger Gertjan Van Hellemont, der sich Douglas Firs nennt, ist vielleicht der Geheimtipp des Jahres. Als Support von Frank Turner im Bonner Brückenforum hatte der Singer/Songwriter schon mit seinem Indie-Folk-Rock überrascht. Und dass er hier als Support von New Model Army durchaus bestehen kann, sagt schon einiges. Seine Songs kommen an diesem Abend eine Spur rockiger mit lichten Countryeinschlägen. Dass so ein Song wie „Caroline“ eigentlich ein radiotauglicher Ohrwurm ist, sollte sich rasch rumsprechen.
Belgisch? Britisch? Oder ist es Musik von der amerikanischen Westküste? Die Songs haben manchmal einen schleppenden Groove, der dem Sänger/Gitarristen auch schon mal Raum für psychedelische Gitarrensoli öffnet. Es hat die elektronische Melancholie eines James Blake, der Grundstimmung von Angus & Julia Stone nahestehend, aber auch schon mal einen Stones-artigen Groove – und dabei eben immer diese Countrysehnsucht.
Noch dazu ist Douglas Firs ein begnadeter Songwriter mit Sinn für Melodien und Harmonik. Nach dem Song „Pretty Legs and Things To Do“ bekommt er soviel Applaus, dass er ganz gerührt ist: „Seit ich zum ersten Mal in Deutschland aufgetreten bin, würde ich am liebsten überhaupt nicht mehr in Belgien auftreten“, sagt er. Er hat sicherlich ein paar weitere Fans für sich gewinnen können.