Wie viele Künstler hatte auch Zaz, die gerade ihren 42. Geburtstag gefeiert hat, vor drei Jahren das Showgeschäft zugunsten seines Privatlebens und seines dringenden Bedürfnisses nach Ruhe verlassen. Die Auszeit erlaubte ihr, Liebe zu finden und heimlich zu heiraten, ein neues Album zu erstellen und ihre neue Tour „Organique Tour“ auf die Beine zu stellen. Im Kölner Palladium begrüßt sie ihr Fans mit seinem umwerfenden Lächeln. Eigentlich sollte Isabelle Geffroy, wie sie eigentlich heißt, ja auf der Insel Grafenwerth auftreten, aber das Verwaltungsgericht Köln untersagte die Konzertreihe auf Betreiben des BUND.
Zaz trägt eine funkelnde Latzhose und startet ihr Konzert mit „Les jours heureux“. Der Reggae „Imagine“ hat zwar musikalisch gar nichts mit dem gleichnamigen Song von John Lennon zu tun, aber inhaltlich wird sie davon inspiriert sein, wenn sie singt „Was wäre, wenn wir wieder träumen würden“… „Und wenn es eine Zukunft gibt, müssen wir sie schreiben/ Mit der Tinte unserer Entscheidungen“. Die Französin ist da, um Zuversicht zu verbreiten. Sie singt nicht einmal „Le jardin des larmes“, diesen Song über das Schicksal der Migranten. Dennoch: Man kann sich ihrer Magie nicht entziehen.
Diese Frau ist ein phänomenales Energiebündel – und vielseitig. Ihre Piaf-Seite zeigt sie mit Chansons wie „Oublie Loulou“, „Paris sera toujours Paris“ oder dem letzten Song des Abends „La vie en rose“. Zaz singt mit dieser rauchigen Stimme, ebenso lebendig wie bewegend. Es sind direkte, persönliche und intime Texte einer versierten Künstlerin. Und die Zuschauer hat sie sowieso in ihren Bann gezogen mit ihren bekannten Liedern: “Je veux”, “On ira”, “Éblouie par la nuit”, “Que vendra”, “Tout là-haut” oder “De couleurs vives“.