Die Magie der frühen Pink Floyd: Nick Mason’s Saucerful of Secrets im Kölner E-Werk

Nick Mason’s Saucerful of Secrets im Kölner E-Werk FOTO: Peter "Beppo" Szymanski

Der unverwechselbare Basssound und der wirbelnde Wind auf „One Of These Days“ aus dem Album „Meddle“ von 1971 eröffnen die Show im Kölner E-Werk. Ein perfekter Song als Opener, und Lee Harris spielt den Solo-Slide-Part perfekt. Es ist ein brillanter Start in den Abend.

Dass der 78-jährige Pink Floyd-Drummer Nick Mason sich entschieden hat, die frühe psychedelische Ära von Pink Floyd zu feiern – insbesondere die Arbeit des verstorbenen Syd Barrett, für den er eine große Zuneigung bewahrt, ist für die Fans dieser frühen Ära der britischen Progrocker ein Glücksfall. Wir durften die Show schonmal auf der Loreley beim Night of the Progs erleben – mit besserem Sound und einem etwas anderen Set.

Der ehemalige Blockheads-Gitarrist Lee Harris, der der Hauptanstifter für das Projekt war, handhabt die gesamte Slide-Gitarre mit großer Souveränität. Der erfahrene Session-Musiker und Floyd-Kollaborateur Guy Pratt, der seine Rolle so zwischen David Gilmour und Roger Waters definiert, steuert druckvolle Bässe und Gesang bei.

Die neue Saucers-Tour ist in zwei Sets aufgeteilt, und es gibt die Wiederbelebung einiger „verlorener“ Songs. Barretts offiziell unveröffentlichter, halbautobiografischer „Vegetable Man“ ist darunter und „Candy and a Currant Bun“. Mason zufolge war der ursprüngliche Titel „Let’s Roll Another One“, aber der Titel war wohl verpönt, und es war die B-Seite von „Arnold Layne“. Da ist das bewegende „Remember a Day“, das schöne, folkige „Fearless“ und bei „The Nile Song“ wird es fast ein wenig metal-rockig.

Mason spielt vor einer riesigen Projektion seines jüngeren Ichs, das in den 1960er Jahren auftritt. Von den zarten, jazzigen Rhythmen von „Set the Controls for the Heart of the Sun“ bis hin zum gigantischen „Echoes“ hat er nichts von seiner Kraft und Fertigkeit eingebüßt. Nach etwa zweieinhalb Stunden verabschiedet die Band die Fans mit Barretts fetzigem „Bike“. Was für ein herrlicher Abend.