Billy Cobhams „Stratus“, eine Bearbeitung von „Cause We’ve Ended as Lovers“ der Soulsängerin Syreeta, „Goodbye Pork Pie Hat“ von Charles Mingus und dazwischen jede Menge abgefahrenes Zeug aus seiner eigenen Feder. Solch ein Set kann sich nicht jeder erlauben. Jeff Beck schon. Die britische Gitarrenlegende fegt die amerikanische auf dem Museumsplatz Bonn einfach weg.
Nein, natürlich war Buddy Guy großartig. Der Mann aus Louisiana, der demnächst 70 Jahre alt wird, hat den Blues im Blut. Und wenn er „Nobody Understands Me but My Guitar“ spielt, dann sind die Fans einfach nur verzückt. Wunderbar auch seine Medleys. Er spielt Albert Kings “Drowning On Dry Land“ an, lässt es überleiten in „All Night Long“ und „Use Me“ und landet schließlich bei „Boom Boom“ von John Lee Hooker. Als er „Strange Brew“von Cream anspielt, flippen die Leute total aus. Keine Frage, Buddy Guy war stark auf der Bühne, aber Jeff Beck bläst einen einfach weg.
Schon sein Sound ist auf jeden Fall härter. Jeff Beck gehört zu den innovativsten und einflussreichsten Gitarristen in der Rockszene. Und er hatte schon in den 60ern einen so hervorragenden Ruf und einen Einfluss, dass Leute wie Jimmy Page und andere kaum da wären, wo sie sind. Beck hat diesen Stil, der zwischen melodischem Gefühl, hartem Rock und experimentellen Psychedelic-Rock liegt. (Cem Akalin)