Die 32. Auflage des Festivals Nordischer Klang mit Musik, Kunst und Literatur

Aurelia Dey kommt nach Greifswald FOTO: nordischerklang.de

Es ist die fünfte und schönste Jahreszeit für alle
Nordeuropabegeisterten. Auch in diesem Jahr verwandelt sich Greifswald vom 05. bis 14.
Mai wieder in ein Zentrum nordeuropäischer Kultur. „Als Bestandteil des Kulturprogramms
im Rahmen des Ostseeratsvorsitzes der Bundesrepublik Deutschland trägt der Nordische
Klang 2023 eine ganz besondere kulturpolitische Bedeutung“ hebt Prof. Dr. Marko
Pantermöller vom ausrichtenden Verein den Stellenwert des Festivals hervor.
Musikalisch eröffnet wird das Festival von Aurelia Dey aus dem Schirmherrenland
Schweden. Die vielseitig talentierte Sängerin und Schauspielerin und ihre 18-köpfige Band
Avenue vereinen Afrobeats, Reggae, traditionelle nordische und ghanaische Musik sowie
Dancehall zu ghanaisch-nordischer Fusion und liefert dem Festival einen tanzbaren Auftakt.
Einen ersten Vorgeschmack auf den Nordischen Klang gibt es bereits ein paar Tage zuvor,
wenn die norwegische Singer/Songwriterin Sarah Camille mit ihrem Trio in Greifswald Halt
macht. Weiter trifft sich Saxophonist Peter Wilgotsson (S) zum Duett mit dem Greifswalder
Organisten Benjamin Saupe. Das Publikum erwartet ein Programm von Klassik über Jazz
bis hin zu Folklore. Ein ebenso buntes Repertoire erklingt in den beiden Kammer- und
Orchesterkonzerten, die die Musikschulen aus Greifswald und aus der finnischen
Partnerstadt Kotka gemeinsam geben werden. Musikalisch vielfältig geht es weiter:
Jeffrey’s Reverie (N) ist ein temperamentvolles Quintett aus internationalen akustischen
Multiinstrumentalisten um den American-Folk-Botschafter Jeff Wasserman. Gísli Magna &
Band (IS) bringen Swing, Chanson und Jazz der 1950er Jahre auf Isländisch nach
Greifswald. Monique Mai (DK), haucht begleitet von ihrer Gitarre der Folk- und
Liedermachertradition neues Leben ein. Das norwegische Duo Paper Crown kombiniert
sorgfältig ausgearbeitete Gitarren-Melodien mit gefühlvollem Gesang zu zeitgenössischem
nordischen Pop und vertritt in diesem Jahr Greifswalds norwegische Partnerstadt Hamar.
In der schwedischen Jazznacht sind mit dem Landæus Trio die musikalischen Botschafter
aus Greifswalds schwedischer Partnerstadt Lund vertreten. Außerdem überzeugt die
22-jährige schwedische Jazznewcomerin Stella Gustin mit Ausstrahlung, Swing und
Storytelling. In der Folk-Nacht interpretieren Ævestaden (S/N) neu komponierte und
traditionelle Musik auf alten und modernen Instrumenten zu einem offenen und
atmosphärischen Klangkunstwerk. Zeitgenössischen Folk dessen Wurzeln tief im Boden der
karelischen Grenzregion verankert sind, spielen die beiden Brüder hinter Loimolan Voima
(FIN). Zum Abschlussfest wird es dann gleichermaßen verspielt wie elektrisierend. Sofia
Rubina (EST) verspricht, sowohl Körper als auch Seele zu bewegen. Abgeschlossen wird
das Festival dann mit norwegischem Folkrock: Gangar arrangieren inspiriert von unteranderem AC/DC und Meshuggah das älteste norwegische Folk-Repertoire neu und liefern
eine Bühnenshow, die es dem Publikum schwer machen wird, die Füße vom Tanzboden zu
lassen.

Anlässlich der Jubiläen der saamischen Parlamente in Finnland und Schweden legt der
Nordische Klang in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf die Kulturen der
indigenen Gemeinschaft der Sámi. Gefeiert werden diese Jubiläen mit einem
Doppelkonzertabend, einer Filmvorführung sowie einem Podiumsgespräch mit Forschenden
und Expert*innen unter dem Titel Sámi cultures, sámi challenges.
„Ich freue mich sehr, dass bei diesem Festival Kunst, Musik und Wissenschaft Hand in Hand
gehen! Das prägt einerseits den Nordischen Klang und andererseits auch ganz Greifswald“
erklärt dazu der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Clemens Räthel. Beim
Literaturwissenschaftlichen Symposion etwa kommen Forschende zusammen, um
gemeinsam über Lektürepraktiken im Norden vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu
sprechen. Daran anschließend steht bei den Nordic Voices die Zerbrechlichkeit der
nordischen Natur im Fokus. Umrahmt von Musik werden Texte bekannter nordeuropäischer
Autorinnen gelesen. Wissenschaftlich beleuchtet wird darüber hinaus während des Festivals
die Kartografie Nordeuropas sowie das popkulturelle Phänomen des Poetry Slams in den
nordischen Ländern.

Die Ausstellungen widmen sich in diesem Jahr Illustrationen zur
österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition in den Jahren 1872–74 sowie unter dem
Titel Images that change the world Werken des schwedischen Gender-Identity-Aktivisten
und Fotografen Tomas Gunnarsson. Mit der Kunstpause bietet das Pommersche
Landesmuseum einen Sonderrundgang zur besonderen Rolle Schwedens als militärische
Großmacht in der Frühen Neuzeit. Gemeinsam mit dem Tschechisch-Lektorat an der Uni
Greifswald geht es in einem tschechisch-nordischen Literaturabend auf Spurensuche
nach Verbindungen zwischen Tschechien und dem Norden. Mit der schwarzen Komödie
Sick of myself aus Norwegen und dem finnischen Jugendfilm Girls Girls Girls steht
darüber hinaus aktuelles nordisches Kino auf dem Programm. Neu in diesem Jahr: Seine
Veranstaltungen für die kleinsten Besucher*innen hat das Festival unter dem Namen
Nordischer KinderKlang gebündelt. Sie dürfen sich unter anderem über eine Ausstellung und
Lesungen zum Kinderbuchhelden Willi Wiberg (schwed. Alfons Åberg) freuen oder mit der
finnischen Autorin Heidi Viherjuuri in die Welt des Wirbelwinds Hilja eintauchen.
Alle weiteren Informationen zum Festival und den einzelnen Veranstaltungen finden sich im
Programmheft, das ab Mitte April in Stadtinformationen, Kulturzentren, Musikschulen sowie
Bibliotheken der Region ausliegt. Alle Informationen zum konkreten Ablauf sowie zu den
Veranstaltungsorten und zum Ticketverkauf gibt es außerdem online unter www.nordischerklang.de
sowie auf den Social Media Kanälen Facebook, Instagram und Twitter, dem YouTube-Kanal oder via
Newsletter. Auf dem festivaleigenen Spotify-Kanal findet sich weiterhin ein Vorgeschmack auf die
bevorstehenden Konzerte. Der NDR wird das Festival auch in diesem Jahr wieder medial begleiten
und unterstützen